Baukunst – Mitglieder

Hermann Mattern

Landschaftsarchitekt

Am 27. November 1902 in Hofgeismar bei Kassel geboren,
gestorben am 17. November 1971 in Greimharting/Oberbayern.
Von 1965 bis 1971 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Sektion Baukunst.

Archivbestand

Biographie

1912 Mitglied der Wandervogelbewegung.
1921 Gärtnergehilfenprüfung nach zweijähriger Lehre, danach Praxis in Gärtnereien.
1924-1926 Student der Gartengestaltung an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem. Daneben Tätigkeit in Architektur- und Gartenarchitekturbüros.
1926-1927 Gartenbautechniker im Stadterweiterungsamt der Stadt Magdeburg.
1927-1935 nach kurzer Tätigkeit bei Leberecht Migge in Worpswede, Leiter im neugegründeten Entwurfsbüros von Karl Foerster in Potsdam-Bornim. Planungstätigkeit in vielen europäischen Ländern.
1935 Gründung eines Entwurfsbüros sowie der Planungsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher.
1936-1938 offiziell von staatlichen Aufträgen ausgeschlossen wegen linker politischer Gesinnung.
1936-1945 durch Alwin Seifert zunächst Landschaftsanwalt für die landschaftliche Einbindung der Autobahn um Berlin, später Berater für Ernährungsfragen, Obst- und Gemüseanbau bei der Organisation Todt in Russland und Frankreich.
1938 Erwerb eines Bergbauernhofes in Oberbayern.
1948 Berufung nach Kassel zur Wiedereinrichtung der Kunstakademie nach Gesichtspunkten des Bauhauses. Bis 1961 Lehrtätigkeit an der Abteilung Landschaftskultur.
1949 Planungsgemeinschaft mit den Architekten Hans Schwippert und Otto Ernst Schweizer zur Einrichtung der Stadt Bonn als provisorisches Regierungszentrum.
1961-1970 Professor für Landschaftsbau und Gartenkunst und Institutsdirektor an der Technischen Universität Berlin.
1965 Gründung der Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde.
1966 Initiierung des Peter-Joseph-Lenné-Preises für junge Garten- und Landschaftsarchitekten, Planer, Wissenschaftler und Künstler.
Gehörte zu den Wiederbegründern der Deutschen Gartenbaugesellschaft, Gründungsmitglied der documenta in Kassel.
Mitherausgeber der Zeitschriften Bauweltfundamente und Pflanze und Garten.
Zusammenarbeit mit den Architekten Hugo Häring und Hans Scharoun, Hans Poelzig sowie den bildenden Künstlern Oskar Schlemmer, Hermann Göritz und Gerhard Graubner.

Werk

1927 Hausgarten Bergius, Heidelberg
1928 Hausgarten Walter, Stralsund
1928 Hausgarten van den Bergh, Berlin
1935 Sommerblumenschau am Funkturm, Berlin
um 1937 Hausgarten Silbermann, Brandenburg
um 1938 Hausgarten Winkelmann, Rathenow
1939 Reichsgartenschau, Stuttgart-Killesberg
1939/40 Schau- und Lehrgarten Freundschaftsinsel, Potsdam
1945-1953 Werksiedlung Hinrichssegen/Oberbayern
1950 Deutsche Gartenschau, Stuttgart-Killesberg
1950/51 Hausgarten Frowein, Frankfurt am Main
1951 Hausgarten Mattern, Kassel
um 1951 Deutsche Siedlung Rigalsche Wiesen, Bad Godesberg
1952 Hausgarten Henke, Essen
1954 Außenanlagen Krankenhaus, Rotenburg
1954-1959 Neuordnung eines Parks von Lenné, Kurgelände Bad Oeynhausen
1955 Bundesgartenschau, Kassel
1956 Hausgarten Kahnweiler, Le Prieuré, St.-Hilaire-la-Croix/Frankreich
1956 Hausgarten Peyron, Glumslöv/Schweden
1957 Thonet-Siedlung, Frankenberg/Eder
1957 Ausstellung eines Beispiels einer Fußgängerstadt für die "Stadt von morgen" auf der Interbau Berlin-Tiergarten (zusammen mit seiner Tochter Merete Mattern)
1959/1960 Außenanlagen Studentendorf, Berlin-Zehlendorf
1959/1960 Gartenanlage Regierungsgebäude, Detmold
1961-1967 Außenanlagen Evangelisches Johannisstift, Berlin-Spandau
1962-1966 Palaisgarten Nordwestdeutsche Musikakademie, Detmold
1964 Gartenanlage Philharmonie, Berlin-Tiergarten
1964-1967 Gartenanlagen Hauptkinderheim, Berlin-Kreuzberg
1965 Kleingartenhalle, Grüne Woche, Berlin-Charlottenburg
1968 Gartenanlage Scholzplatz, Berlin-Westend
1968/1969 Hausgarten J. Behr, Stuttgart
1968-1970 Spekte-Grünzug, Berlin-Spandau
um 1970 Außenanlage Kurzentrum, Westerland/Sylt

Publikationen
Freiheit in Grenzen, Kassel 1937
Die Wohnlandschaft. Eine Sammlung von Aussagen über die menschliche Tätigkeit in der Landschaft, (Hg.), Stuttgart 1950
Gärten und Gartenlandschaften. Geplant und gebaut von Hermann Mattern, besprochen und beschrieben mit Beate Mattern, Stuttgart 1960
Gras darf nicht mehr wachsen, 12 Kapitel über den Verbrauch der Landschaft, (Bauwelt Fundamente, 13), Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1964