Kunsthändler der Avantgarde
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Wassily Kandinsky

04.12.1866 Moskau - 13.12.1944 Neuilly-sur-Seine
Alfred Flechtheim und Wassily Kandinsky

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Moskau entschloss sich Kandinsky, ein Kunststudium aufzunehmen. Er verließ Russland im Alter von 30 Jahren und ging nach München. Dort schrieb er sich in die Schule von Anton Ažbè ein, anschließend ab 1900 in die Klasse von Franz Stuck an der Akademie. Der Unterricht war für Kandinsky nach eigenen Aussagen enttäuschend, da ihm ein anderer Malstil zusagte als seinen Lehrern. So kam es 1901 zur Gründung der Künstlergruppe Phalanx. 1908 beteiligte sich Kandinsky an der Gründung einer weiteren expressionistischen Künstlergruppe, der Neuen Künstlervereinigung München (NKVM). In Kandinskys Stil nahmen fortan abstrakte Elemente immer weiter zu. Als es deswegen 1911 zu einem Streit zwischen ihm und konservativeren Künstlern in der NKVM kam, verließen Kandinsky und Franz Marc die Vereinigung, um die Künstlergruppe des Blauen Reiter zu gründen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs entwickelte Kandinsky die abstrakte Kunst unermüdlich weiter. Kandinsky strebte ihre Verbindung mit den Prinzipien der Musik an und erforschte in seiner praktischen Arbeit die von ihm gelehrten Theorien von Harmonie, Komposition und Farbe.

Kandinsky und Flechtheim waren miteinander gut bekannt. 1927 - Kandinsky hatte sich bereits dem Bauhaus zugewendet - verabredete der Kunstsammler und Verleger Christian Zervos ein Treffen zwischen Kandinsky und Flechtheim für einen Gemäldeverkauf. Im Jahr 1931 kam es zu einer großen Retrospektive in Flechtheims Berliner Galerie, begleitend dazu erschienen ein Ausstellungskatalog und Illustrationen von der Ausstellung in Flechtheims Kunstzeitschrift Omnibus. Die Machtübergabe an die Nationalsozialisten trieb Kandinsky ins Exil. Als seine Gemälde von den Nationalsozialisten konfisziert wurden, um in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt zu werden, gab der sich in Frankreich aufhaltende Kandinsky folgenden Kommentar, der die zeitlebens ambivalente Beziehung des Künstlers zur Stadt an der Isar zum Ausdruck bringt: "Das arme liebe München! [...] der Besuch ist riesig - über 1 Million Menschen sind da gewesen, und in München gibt es nur eine Million Einwohner."

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Februar 1931

Kandinsky
Berlin W10 / Lützowufer 13



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

September 1927

Nell Walden-Heimann und ihre Sammlungen
Berlin, Lützowufer 13

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1932 – Januar 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Erste Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

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