Kunsthändler der Avantgarde
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Oskar Moll

21.07.1875 Brieg, Schlesien - 19.08.1947 Berlin
Alfred Flechtheim und Oskar Moll

Das Werk des aus Brieg bei Breslau stammenden Oskar Moll kennzeichnen farbintensive und abstrahierte Stillleben und Landschaften. Mit seiner Frau, der Bildhauerin Margarethe (Marg) Haeffner (1884-1977), reiste Moll 1907 erstmals nach Paris, wo beide im Kreis des Café du Dôme verkehrten. Die Begegnung mit Henry Matisse wurde für das Künstler-Ehepaar prägend. Um die Jahrhundertwende gründeten sie zusammen mit Hans Purrmann und anderen die Académie Matisse. Zu ihrem engen Freundeskreis gehörten Architekten und Künstler wie Lovis Corinth, Johannes und Ilse Molzahn, Hans Scharoun, Oskar und Tut Schlemmer, Josef und Li Vinetzký, Paul Klee, Jankel Adler und Otto Mueller.

1918 wurde Moll zunächst Professor und ab 1926 Direktor an der Breslauer Kunstakademie, 1932 berief man ihn nach Düsseldorf zur Leitung einer Meisterklasse. Dort wurde er 1933 mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wegen "politischer Unzuverlässigkeit" entlassen, eine Ausstellung seiner Werke im Kunstverein Düsseldorf 1935 geschlossen und 1937 wurden 33 Arbeiten von Oskar Moll, der als "Kulturbolschewist" bezeichnet wurde, in deutschen Museen beschlagnahmt. 1936 siedelte die Familie nach Berlin um, wo Hans Scharoun ihnen am Halensee ein eindrucksvolles Wohn- und Atelierhaus schuf. 1944 wurden das Wohnhaus, die Kunstsammlung und das Inventar durch Bombenangriffe zerstört. Die Familie Moll hatte sich bereits 1943 nach Schlesien zurückgezogen und musste 1945 mit der Evakuierung Briegs nach Magdeburg fliehen. Nach Kriegsende publizierte Oskar Moll seine "Bekenntnisse eines Verfemten" und in den nächsten zwei Jahren folgten Ausstellungsbeteiligungen in Chemnitz, Berlin, Halle und Leipzig. Im August 1947 verstarb Oskar Moll im Alter von 72 Jahren in Berlin.

Oskar Moll war Leihgeber von Werken von Corinth, Matisse, Rousseau, Léger und Lurcat für Ausstellungen von Alfred Flechtheim und die Neue Nationalgalerie in Berlin. Seine eigenen Werke wurden 1925 im ehemaligen Kronprinzenpalais in Berlin und im Kunstverein in Magdeburg gezeigt. Die Berliner Galerien Cassirer, Gurlitt, Flechtheim und Möller sowie die Galerie Hans Goltz in München veranstalteten wiederholt Ausstellungen mit seinen Werken. Molls Tochter Brigitte erinnert persönliche Zusammentreffen mit Alfred Flechtheim in Düsseldorf, den sie als eine sehr eindrucksvolle, vor allem humorvolle Persönlichkeit schildert.

Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Oktober–November 1921

Oskar Moll



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1921 – Januar 1922

Berliner Ausstellungen 1921. Dritte Ausstellung. Paula Modersohn-Becker 1876-1907, Oskar Moll
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Gärtnerweg 63)

März–April 1922

Oskar Moll und Johannes Molzahn
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute Erster Teil: Die Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1929

Lebende deutsche Kunst aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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