Kunsthändler der Avantgarde
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Edvard Munch

12.12.1863 Løten, Hedmark, Norwegen - 23.1.1944 Ekely bei Oslo
Alfred Flechtheim und Edvard Munch

Der norwegische Künstler Edvard Munch ist heute bekannt für seine symbolistischen Landschaftsgemälde und seine expressiven Darstellungen von Angst und Melancholie. Nach Anfangsjahren in Kristiania (Oslo) unter dem Eindruck des Naturalismus von Christian Kroghs beeinflussten der französische Spätimpressionismus und Symbolismus den Künstler. Aufgrund familiärer Erfahrungen verarbeitete er in seiner Malerei und Grafik immer wieder die Themen Krankheit und Tod. Berühmtheit erlangte Munch durch seine erste Einzelausstellung in Berlin im Jahr 1892, die einen Skandal auslöste und zur Gründung der Berliner Sezession durch Max Liebermann und andere progressive Künstler führte. Große Anerkennung erlebte Munch spätestens seit der Sonderbund-Ausstellung 1912 in Köln, anlässlich derer er als einziger lebender Künstler neben Picasso einen Einzelraum mit 32 Arbeiten und damit seine Kanonisierung als Künstler der Moderne erhielt. Trotz der offiziellen Anerkennung ereilten Munch immer wieder Lebens- und Schaffenskrisen. 1916 zog er sich auf ein Landgut in der Nähe von Kristiania zurück, wo er mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1944 lebte.

Der Versuch einer Instrumentalisierung als »nordisch-germanischer« Künstler durch Joseph Goebbels schützte Munch nicht davor als »entartet« zu gelten. 1937 wurden 82 Werke Munchs in deutschen Privatsammlungen und Museen konfisziert, allerdings waren auf der Ausstellung Entartete Kunst keine Werke von ihm vertreten.

Zwar verkaufte Munch Werke über Galeristen wie Paul Cassirer, Israel Ber Neumann, Fritz Gurlitt, Hugo Perls und auch Alfred Flechtheim, doch regelmäßige und exklusive Kontakte zu deutschen Kunsthändlern ging er nach 1907 nicht mehr ein. Flechtheim besaß Arbeiten von Munch, hatte aber keinen festen Vertrag mit ihm geschlossen. 1914 stellte er Munch zum ersten Mal zusammen mit Ernst Barlach in seiner Düsseldorfer Galerie aus. Danach war Munch regelmäßig in Gruppenausstellungen bei Flechtheim zu sehen, erhielt aber erst 1931 eine Einzelausstellung.

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

April–Mai 1931

Edvard Munch
Berlin, Lützowufer 13

Juni 1931

Edvard Munch
Düsseldorf, Königsallee 34



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Mai–Oktober 1914

Deutsche Werkbundausstellung. Leihgaben der Galerie Alfred Flechtheim
Köln / Düsseldorf, Alleestraße 7

Juni 1917

Galerie Alfred Flechtheim. Moderne Gemälde. Auktion durch Paul Cassirer und Hugo Helbing in den Versteigerungsräumen
Berlin, Kurfürstendamm 208-209

April–Mai 1919

Wiedereröffnungs-Ausstellungen »Zur neuen Kunst« Expressionisten, Alte Kunst, Van Gogh, Franzosen, Rheinländer und Westfalen. Erste Ausstellung
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1927

Sommer-Ausstellung, Edvard Munch, geb. 1863 in Oslo, lebt in Kragerö, Ölgemälde und Graphik, Thomas Rowlandson (1765 bis 1827) anlässlich des 100. Todestages, Aquarelle und Graphik, Plastik von Carpeaux † / Degas † / de Fiori / Haller / Kolbe / Maillol /
Düsseldorf, Königsallee 34

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1929

Sommer 1929: Rudolf Grossmann und andere
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Sommer 1930

Sommer 1930: Renoir und lebende Meister
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Werke

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