Kunsthändler der Avantgarde
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Jules Pascin

31.03.1885 Vidin, Bulgarien - 20.06.1930 Paris
Alfred Flechtheim und Jules Pascin

Der Maler und Zeichner Julius Pincas, genannt Jules Pascin stammte wie Flechtheim aus der Familie eines jüdischen Getreidehändlers. Von 1902 bis 1905 studierte er an diversen Akademien und Schulen in Budapest, Berlin, München und Wien. 1905 legte er sich den Namen Pascin als Anagramm von Pincas zu und zeichnete für den Münchner Simplicissimus. Hier lernte er Albert Weisgerber, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Hans Purrmann, Willy Geiger und Max Slevogt kennen, mit denen er lebenslang verbunden blieb. Im gleichen Jahr ging er nach Paris, wo er im Café du Dôme verkehrte und 1907 die Künstlerin Hermine Lionette Cartan David (1886-1970) traf, mit der er 1914 in die USA emigrierte. Dort unterrichtete er an der Telfair Akademie in Savannah, Georgia und wurde mit Befürwortung von Alfred Stieglitz und Maurice Sterne amerikanischer Staatsbürger. 1920 kehrte das Künstler Ehepaar nach Paris zurück. Hier verliebte sich Pascin in Lucy Krohg, die Ehefrau eines norwegischen Künstlers.

Pascin, der lange schon an Depressionen litt, erhängte sich 1930 in seiner Pariser Wohnung. Am Tag seiner Beerdigung blieben alle Pariser Galerien geschlossen und Tausende, darunter alle Kellner und Bardamen der Restaurants und Salons, die er frequentiert hatte, begleiteten seinen Sarg vom Boulevard de Clichy - wo sein Atelier war - bis zum Friedhof von Montparnasse.

1910 hatte Cassirer Pascin einen bedeutenden Auftrag für die Illustration von Heinrich Heines Werk Aus den Memoiren des Herrn von Schnabelewopski erteilt. Auf Ausstellungen der Berliner Sezession, der Kölner Sonderbundschau und der legendären Armory Show in New York war er vertreten. Seine Werke stellte er bei Berthe Weill, Georges Bernheim, Pierre Loeb und der Galerie Pierre in Paris und Alfred Flechtheim in Düsseldorf und Berlin aus. 1929 unterzeichnete Pascin einen Vertrag mit der Galerie Bernheim Jeune, Paris. Er zeichnete seine Umgebung und Zeitgenossen in München, Paris, New York und vor allem auf Montmartre. In schnellen, oft kolorierten Skizzen hielt er das Gesehene unmittelbar fest. Die Skizzen waren sehr begehrt und ließen sich unmittelbar verkaufen. Mit dem Erlös finanzierte Pascin legendäre Einladungen und Soireen, von denen Ernest Hemingway in seinen Memoiren berichtete.

Pascin hatte sein Oeuvre zu gleichen Teilen seiner Ehefrau und seiner Geliebten Lucy Krohg vermacht, die 1932 in Paris die Galerie Lucy Krohg eröffnete.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juni–Juli 1914

Der «Dôme»
Düsseldorf, Alleestraße 7

Juli–August 1919

Auf dem Wege zur Kunst unserer Zeit. Vorkriegsbilder und Bildwerke
Düsseldorf, Königsallee 34

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

Sommer 1925

Sommer 1925
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Oberlindau 1)

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute Erster Teil: Die Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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