Kunsthändler der Avantgarde
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Pierre-Auguste Renoir

25.02.1841 Limoges - 03.12.1919 Cagnes-sur-Mer
Alfred Flechtheim und Pierre-Auguste Renoir

Nach einer Karriere als Maler kunstgewerblicher Objekte schlug Pierre-Auguste Renoir 1862 die Künstlerlaufbahn ein. In Kontakt mit anderen französischen Avantgardisten stellte er 1867 und 1872 Gemälde im Salon des Refusés aus - zwei bedeutende Ausstellungen der Impressionisten in Paris. Die anfängliche Missgunst des Publikums überwand er nur mühsam. Ihm half dabei der ab 1873 fortwährende Einsatz des Pariser Kunsthändlers Paul Durand-Ruel (1831-1922). Mit Motiven des Alltags, Stillleben oder Pleinairmalerei gelang ihm jedoch kein Durchbruch. Anfang der 1880er Jahre verlor sich die Landschaft als von ihm bevorzugtes Sujet mehr und mehr. Akt und Figur, Weiblichkeit und Schönheit standen nun in seinem Fokus und bescherten ihm Erfolge.

In Deutschland handelte Paul Cassirer (1871-1926) als erster Kunsthändler mit Werken Renoirs. »Wenn in Deutschland heute die Meisterwerke von [...] Renoir hingen, so sei das Cassirers Verdienst«, schrieb dementsprechend Alfred Flechtheim im Februar 1926 in Der Querschnitt. Bei Flechtheim selbst war Renoir zwar seit der Galeriegründung 1913 vertreten, Konjunktur hatte er aber erst gegen Ende der 1920er Jahre. Auf eine erste Einzelausstellung 1927 folgte schon 1928 eine zweite. Jeweils versammelten sie nahezu 100 Arbeiten Renoirs - eine beeindruckende Anzahl, angesichts der schon damals hohen Preise. Der Handel mit dem Werk des 1919 verstorbenen Künstlers verlief vermutlich über die Söhne Pierre und Jean Renoir. In jedem Fall verband Flechtheim und die Familie Renoir eine Freundschaft, die über den Tod des Malers hinausreichte. 1936 richtete sich Pierre Renoir (1885-1952) mit einem Brief an die französische Präfektur zur Unterstützung des Einbürgerungsantrags Flechtheims.

 

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

November–Dezember 1927

Renoir
Berlin, Lützowufer 13

Oktober–November 1928

Renoir
Berlin, Lützowufer 13



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1913

Beiträge zur Kunst des XIX. Jahrhunderts und unserer Zeit. Zusammengestellt von Dr.Paul Mahlberg. Herausgegeben anläßlich ihrer Eröffnung von der Galerie Alfred Flechtheim, GmbH
Düsseldorf, Alleestraße 7

Mai–Oktober 1914

Deutsche Werkbundausstellung. Leihgaben der Galerie Alfred Flechtheim
Köln / Düsseldorf, Alleestraße 7

Juni 1917

Galerie Alfred Flechtheim. Moderne Gemälde. Auktion durch Paul Cassirer und Hugo Helbing in den Versteigerungsräumen
Berlin, Kurfürstendamm 208-209

Oktober 1921

Eröffnungsausstellung: Deutsche und französische Kunst aus des XX. Jahrhunderts Beginn
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1922

Französische Impressionisten von Cézanne, Cordey, Pissarro, Renoir und anderen
Berlin, Lützowufer 13

April–Mai 1924

Französische Impressionisten
Berlin, Lützowufer 13

Mai–Juni 1924

Französische Impressionisten
Frankfurt am Main, Schillerstraße 15

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

September–Oktober 1928

Lebende ausländische Kunst. Aus rheinischem Privatbesitz
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1929

Sommer 1929: Rudolf Grossmann und andere
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

November–Dezember 1929

Seit Cézanne in Paris
Berlin, Lützowufer 13

März–April 1930

Kleinplastik
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1930

Sommer 1930: Renoir und lebende Meister
Berlin, Düsseldorf, (Lützowufer, Königsallee)

Mai–Juni 1932

111 Porträts zeitgenössischer Künstler. Selbstbildnisse. Bildnisse von Malern, Dichtern, Schauspielern, Musikern, Boxern usw.
Berlin, Lützowufer 13

November 1932

Auktion Gemälde alter und neuer Meister aus dem Nachlass geheimer Kommerzienrat M. Leiffmann Düsseldorf und aus deutschem Museums- und Privatbesitz
Düsseldorf, Palasthotel Breidenbacher Hof

Werke

Dokumente

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