Kunsthändler der Avantgarde
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Oskar Schlemmer

04.09.1888 Stuttgart - 13.04.1943 Baden-Baden
Alfred Flechtheim und Oskar Schlemmer

Nach einer frühen kunstgewerblichen Ausbildung nahm Oskar Schlemmer 1906 das Studium an der Stuttgarter Kunstakademie auf und wurde 1913 Meisterschüler bei Adolf Hoelzel. Nach dem Militärdienst gründete er 1919 mit Willi Baumeister und Otto Meyer-Amden die Uecht-Gruppe. Es entstanden Kontakte zu Herwarth Walden und dem Sturm in Berlin. 1920 an das Staatliche Bauhaus in Dessau berufen, lehrte Schlemmer bis 1929 als Leiter der Bühnenwerkstatt und war bis 1932 als Professor an der Akademie in Breslau tätig. 1933 unterrichtete Schlemmer an den Vereinigten Staatsschulen Berlin.

Nach Experimenten in mehreren Stilrichtungen richtete sich Schlemmers Hauptinteresse auf die Darstellung des »entindividualisierten« Menschen im Raum. Mit der modernen Architektur in harmonischem Einklang stehend, wurde die erschaffene Kunstfigurine Sinnbild für Modernität und übergeordnete Prinzipien. 1922 wurde sein Triadisches Ballett in Stuttgart uraufgeführt. Aufgrund der internationalen Wahrnehmung stand Schlemmer 1931 auf dem Höhepunkt seines Erfolges und nahm an der XVII. Biennale in Venedig teil. Doch 1932 zeichneten sich mit dem vorzeitigen Abbruch seiner Stuttgarter Einzelausstellung existentielle Veränderungen ab, die im Mai 1933 in der fristlosen Entlassung aus dem Lehrbetrieb mündeten. Seine Wandgestaltungen im öffentlichen Raum fielen in Weimar bereits 1930 und im Folkwang Museum Essen 1934 der Verfolgung moderner Kunst zum Opfer. »Tief erschüttert« wendete sich Schlemmer im April 1933 erfolglos an Joseph Goebbels »mit der dringenden Bitte, hier Einhalt zu gebieten« . Aus finanziellen Nöten übernahm er eine Anstellung in einem Stuttgarter Malerbetrieb und ab 1940 in einer Lackfabrik in Wuppertal. Infolge des gesteigerten Interesses an seiner Kunst in Amerika, erfolgte 1932 der Ankauf des Gemäldes Bauhaustreppe durch das Museum of Modern Art in New York und 1938 konnte er auf der dortigen Bauhaus-Ausstellung Werke zeigen.

Trotz reger Ausstellungstätigkeit sind bindende Verträge von Schlemmer mit Galeristen bislang nicht bekannt. In eigenen Listen verzeichnete der Künstler den Verbleib seiner Werke wie auch abgegebene Kommissionsware. Auch Alfred Flechtheim gegenüber blieb Schlemmer skeptisch. Für ihn war mit der Ausstellung eine finanzielle Beteiligung verbunden.

 
Einzelausstellungen in der Galerie Flechtheim

Januar 1930

Oskar Schlemmer
Galerie Alfred Flechtheim, Berlin W 10, Lützowufer 13



Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Werke

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