Kunsthändler der Avantgarde
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Emil Rudolf Weiß

12.10.1875 Lahr - 07.11.1942 Meersburg
Alfred Flechtheim und Emil Rudolf Weiß

Der deutsche Maler, Grafiker und Typograf Emil Rudolf Weiß gilt als wichtiger Vertreter der modernen Buchkunst. Bereits während seiner Studienzeit baute er ein Netzwerk vielfältiger Kontakte im zeitgenössischen Literatur- und Kunstbetrieb auf. 1895 begann er seine buchkünstlerische Tätigkeit mit Schriftentwürfen für die Kunstzeitschrift Pan. Zu seinen frühen Bekannten und Förderern gehörte der Kunsthistoriker Julius Meier-Graefe. Das frühe grafische Werk von Weiß ist beeinflusst vom Symbolismus und Jugendstil. Wichtige Bezugspunkte bilden zudem die Arbeiten von Edvard Munch und Felix Vallotton. Ab 1910 definierte Weiß sich verstärkt als Maler. Er schuf vor allem Stillleben, aber auch Porträts sowie Landschafts- und Genredarstellungen. Die Arbeiten sind gekennzeichnet durch einen pastosen, flächigen Farbauftrag und erdige Farbtöne. Neben der künstlerischen Arbeit lehrte Weiß von 1907 bis 1933 an der Berliner Kunstgewerbeschule, die ab 1924 mit der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste vereinigt wurde. Seit 1917 war er in zweiter Ehe mit der Bildhauerin Reneé Sintenis verheiratet.

1933 wurde Weiß von den Nationalsozialisten auf Grundlage des Gesetzes zur Wiedereinführung des Berufsbeamtentums aus dem Lehrbetrieb entlassen. Danach verlegte er seinen Lebensmittelpunkt von Berlin zurück in den Schwarzwald und ging bis zu seinem Tod ausschließlich buch- und schriftgestalterischen Tätigkeiten nach.

Emil Rudolf Weiß wurde seit den 1920er Jahren von der Galerie Flechtheim vertreten. In Flechtheims Zeitschrift Der Querschnitt fanden sich bereits seit 1921 immer wieder einige seiner Grafiken reproduziert. Darunter zuerst kleine dekorative Ornamente, später auch figürliche Darstellungen und Reproduktionen von Ölgemälden. Zwischen 1924 und 1933 war er zudem mehrmals an Gruppenausstellungen der Galerie Flechtheim an den Galeriestandorten Düsseldorf, Berlin und Frankfurt beteiligt. Darüber hinaus war Weiß 1928 auch im Komitee zur Feier von Flechtheims 50.Geburtstag tätig.





Gruppenausstellungen in der Galerie Flechtheim

Dezember 1924

Stilleben
Düsseldorf, Königsallee 34

Sommer 1925

Sommer 1925
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, (Lützowufer, Königsallee, Oberlindau 1)

angekündigt für 1929

Archipenko, Baumeister, Braque, Derain,Dufy, Max Ernst, Nauen, E. R. Weiss, Junge Belgische Kunst, Gedächtnisausstellung für Juan Gris
Berlin, Lützowufer 13

Juni–August 1927

Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute Erster Teil: Die Deutschen
Berlin, Lützowufer 13

November–Dezember 1930

Seit Liebermann in Deutschland. Aquarelle, Zeichnungen, Graphik
Düsseldorf, Königsallee 34

Dezember 1932 – Januar 1933

Lebendige deutsche Kunst. Ausstellungsfolge in drei Abteilungen. Veranstaltet von Paul Cassirer und Alfred Flechtheim. Erste Ausstellung beim Kunstsalon Paul Cassirer
Berlin, Viktoriastraße 35

Werke

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