A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
Gottfried Semper


Archiv Künstlerhaus

Persönliche Daten
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
Auszeichnungen und Ämter
Mitgliedschaften
Vita
Stellenwert
Werke
Primärquellen
Sekundärquellen
Ausstellungen
Anmerkungen
Persönliche Daten
* 29.11.1803 - † 15.05.1879
Geschlecht: m
Geburtsort: Hamburg
Land: Deutschland
damaliger Name: freie Reichsstadt Hamburg
Sterbeort: Rom
Land: Italien
Religionsbekenntnis: Evang.
Berufsbezeichnung: Architekt
Familiäres Umfeld: Vater: Gottfried Emanuel S. (+1831), Wollfabrikant
Mutter: Johanna Maria, geb. Paap
Ehe (1835) mit Bertha Thimmig (1835–1859)
Kinder: Elisabeth (1836–1872), verh. Mölling; Manfred (1838–1913), Architekt; Konrad (*1841), Industrieller; Anna (1843–1920), verh. mit Theodor Sickel (Geschichtsprofessor); Hans (1845–1920), Kunsthistoriker; Emanuel (1848–1911), Bildhauer
top
Ausbildung, Studienreisen, internationale Aufenthalte
1819–1822Johanneum in Hamburg
1823–1825Universität Göttingen
1825Studium der Architektur in München (bei Friedrich v.Gärtner)
1826verschiedene Gelegenheitstätigkeiten in Regensburg (u.a. Beschäftigung mit Hydrostatik)
1826 Schüler an der privaten Bauschule bei Franz Christian Gau in Paris
1828Volontär im Hafenbauamt von Bremerhaven
1829–1830neuerlicher Aufenthalt in Paris als Assistent von Gau
1830–1833Reisen nach Südfrankreich, Italien und Griechenland (u.a. Tätigkeit im diplomatischen Dienst)
1838–1839Reise nach Westeuropa zum Studium von von Theaterbauten
top
Beruflicher Werdegang, Lehrtätigkeit
1834als freier Architekt in Hamburg tätig
1934–1849Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Dresden (Professor d. Baukunst und Vorstand der Bauschule)
1849–1852Gelegenheitsarbeiten in Paris und London
1852–1855Professur am Department of Practical Art, London
1855–1871Direktor am Polytechnikum Zürich und Vorstand der Bauschule
ab 1871in Wien als freier Architekt tätig
top
Auszeichnungen und Ämter
Auswahl:
um 1840artistischer Prüfer der Baupolizei Dresden
1841Ritter des sächsischen Civilverdienstordens
1863Ehrenmitglied der Amsterdamer Gesellschaft zur Förderung der Architektur
1866Ehrenmitglied der kgl.bayerischen Akademie
1862Heimatschein des Kantons Zürich (entspricht der Schweizer Staatsbürgerschaft)
1864Dr.hc der Universität Zürich
1868Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in Wien
1873Comturkreuz 2. Klasse des Hessischen Hausordens
1873Kaiser Franz Josefs-Orden
1874Orden pour le merite
o.J.k.k. Oberbaurat
zahlreiche weitere Ehrenmitgliedschaften
top
Mitgliedschaften
1834Sächsischer Kunstverein
1835Sächsischer Altertumsverein
1848Sächsischer Vaterlandsverein
1869Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Ehrenmitglied)
top
Vita
Gottfried Semper wurde 1803 in Hamburg als fünftes von acht Kindern eines gut situierten Wollfabrikanten geboren. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums studierte er in Göttingen und München, brach das Studium jedoch vorzeitig ab, um in Regensburg verschiedenen Gelegenheitsarbeiten nachzugehen. Nachdem er kurzfristig in Paris an der privaten Bauschule bei Christian Gau studiert hatte, kehrte er 1828 nach Deutschland zurück, um vorübergehend im Hafenbauamt von Bremerhaven als Volontär zu arbeiten. Nach einem neuerlichen Aufenthalt in Paris, wo er die Julirevolution von 1830 miterlebte, die für seine republikanische Einstellung bestimmend werden sollte, unternahm er eine mehrjährige Studienreise. Über Südfrankreich und Italien, wo ihn vor allem die Renaissancearchitektur beeindruckte, gelangte er nach Griechenland. Die damals gerade entdeckte Polychromie der antiken Tempel sollte ihn zeitlebens prägen. 1834 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er sich kurzfristig als freier Architekt niederließ und seine ersten Schriften zu publizieren begann.

Noch im selben Jahr erhielt er auf Empfehlung von Christian Gau eine Berufung als erster Lehrer der Bauschule an der Kunstakademie in Dresden. In der Folge befasste sich Semper mit der Reorganisation des Schulbetriebs und entfaltete eine umfassende Tätigkeit als Architekt, wobei er insbesondere mit monumentalen Projekten für den Hof befasst war. Darüber hinaus hatte er infolge seiner diversen Funktionen generell großen Einfluss auf das Baugeschehen in Dresden in dieser Zeit. Vor allem der Bau des Hoftheaters führte zu einer intensiven Beschäftigung Sempers mit der Theaterarchitektur und veranlasste ihn zu einer längeren Studienreise nach Westeuropa. Im Rahmen dieser Tätigkeit kam er auch mit Richard Wagner in Kontakt, der zu diesem Zeitpunkt als Kapellmeister in Dresden tätig war. Daraus entwickelte sich eine über Jahre währende Künstlerfreundschaft, die u.a. mit ihrer Idee des „Gesamtkunstwerks“ wichtige Impulse für den Theaterbetrieb des späten 19.Jahrhunderts setzte.

Mitte der vierziger Jahre verschlechterte sich jedoch die Situation in Dresden für Semper, auch sein Versuch, in Hamburg mit einigen Großprojekten Fuß zu fassen, scheiterte. Obwohl er 1847 mit dem Bau des Dresdner Museums wieder einen großen Auftrag seitens des Hofes erhalten hatte, beteiligte er sich im Zuge der Revolution von 1848/49 am Maiaufstand und war als Zugführer der Scharfschützenkompanie sogar für die Errichtung und die Verteidigung der Barrikaden zuständig. Dieses Engagement führte dazu, dass Semper nach der Niederschlagung des Aufstands als „Haupträdelsführer“ steckbrieflich gesucht wurde und über mehrere Zwischenstationen nach Paris fliehen musste. Als sich dort keine berufliche Perspektive ergab und sich auch alle sonstigen Projekte zerschlagen hatten, trug er sich sogar mit Auswanderungsgedanken. Eine Aussicht auf größere Vorhaben brachte ihn schließlich 1851 nach London, wo er das Manuskript „Die vier Elemente der Baukunst“ vollendete und sich am Bau des Crystal Palace für die Weltausstellung beteiligte. Von Henry Cole gefördert und von Prinz Albert als Berater herangezogen, konzipierte er mehrere große Projekte für London, die jedoch alle nicht zur Ausführung gelangten. Ein Lehrauftrag am Department of Practical Art, den Semper von 1852–1855 ausübte, konnte dieses Manko nicht kompensieren. Notgedrungen konzentrierte er sich auf seine Vortragstätigkeit an der Kunstschule und seine Arbeit an seinem theoretischen Werk.

1855 folgte Semper einem Ruf nach Zürich, um dort am neugegründeten Polytechnikum als Professor für Architektur tätig zu sein und als Direktor der Bauschule eine Architekturabteilung aufzubauen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellten sich auch größere Aufträge ein, wie der Bau des Polytechnikums, der Sternwarte, des Nordostbahnhofs und anderes mehr. 1863 vollendete er sein theoretisches Hauptwerk „Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten“, ein geplanter dritter Band blieb Fragment. In Zürich kam er auch wieder in Kontakt mit Richard Wagner. Protegiert von König Ludwig II. von Bayern kam es zur gemeinsamen Planung eines Festspielhauses in München, das jedoch nie realisiert werden sollte. 1869 erhielt Semper den Auftrag, unter Hinzuziehung eines Wiener Architekten einen Generalplan für die Hofmuseen in Wien zu erstellen. Nachdem der gemeinsam mit Carl Hasenauer erstellte Entwurf gebilligt worden war, wurde Semper 1871 mit der Leitung des Baus beauftragt und übersiedelte, nachdem er von seinem Lehrauftrag in Zürich entbunden worden war, nach Wien. Um sich ganz auf seine Arbeit konzentrieren zu können, übertrug er sogar die Leitung über den Wiederaufbau des Dresdner Hoftheaters, der zur selben Zeit erfolgte, auf seinen Sohn Manfred. Dessen ungeachtet führten die ungeklärten Kompetenzen beim Bau der Wiener Hofmuseen zu Streitigkeiten um die Honorarabrechnung und möglicherweise auch der bereits prekäre Gesundheitszustand Sempers zu Konflikten mit Hasenauer, so dass es 1875 zu einem vollständigen Bruch zwischen den beiden kam. In der Hoffnung auf Genesung übersiedelte Semper nach einigen Zwischenstationen nach Rom, wo er auch im 73.Lebensjahr seinem schweren Asthma-Leiden erlag.

Gottfried Semper, der auf dem protestantischen Friedhof in Rom beigesetzt wurde, war 1835 eine Ehe mit der Majorstochter Bertha Thimmig eingegangen, aus der sechs Kinder stammten. Von seinen vier Söhnen ergriffen drei künstlerische Berufe: Manfred wurde Architekt, Hans Kunsthistoriker und Emanuel Bildhauer. Seine Tochter Anna war mit dem Historiker Theodor von Sickel verheiratet.

An seinen wichtigsten Wirkungsstätten, Dresden, Zürich und Wien, wurden Semper verschiedenste Denkmäler errichtet. Darüber hinaus gibt es in Zürich ein Semper-Museum und sowohl die Dresdner Oper als auch das Kulissendepot des Wiener Burgtheaters führen bis heute seinen Namen.
top
Stellenwert
Gottfried Semper zählt zu den bedeutendsten Architekten und Kulturtheoretikern des 19.Jahrhunderts im deutschen Sprachraum. Ein nahezu unüberschaubares Konvolut an Literatur reflektiert die umfassende Rezeption seines Werkes und dessen Stellenwert. Die Bilanz von Sempers Tätigkeit als Architekt bleibt dessen ungeachtet zwiespältig. Trotz seiner äußerst fruchtbaren Planungsarbeit ist die Anzahl der realisierten Bauten nicht so groß wie man vermuten würde, unverhältnismäßig viele Projekte sind Papierarchitektur oder unvollendet geblieben.

Geprägt von seinen Eindrücken der antiken Bauten und der römischen Renaissancearchitektur konnte Semper erstmals seine Ideen im großen Stil beim Bau des Dresdner Hoftheaters umsetzen, das, in den Jahren 1837–1841 errichtet, ihm auch internationales Ansehen verschaffte. In der Weiterverfolgung des Grundkonzepts des Amphitheaters und der Sichtbarmachung des Halbrunds des Zuschauerraums nach außen leistete er Bahnbrechendes auf dem Gebiet der Theaterarchitektur. Die Außenerscheinung des Baus in der Formen der römischen Renaissance trug auch wesentlich zur Ablöse des Klassizismus und zur Durchsetzung des historistischen Formenvokabulars bei. Während Semper nicht nur die ausgeklügelte Ikonographie, sondern auch den Innenraum des Theaters bis ins kleinste Detail gestaltete, entwarf er gleichzeitig auch umfassende städtebauliche Projekte, wie die Erweiterung des Dresdner Zwingers (1836–1846), wo er seine Vorstellungen einer großzügigen Monumentalarchitektur umzusetzen versuchte, die jedoch nur teilweise zur Realisierung gelangten. In seiner Zürcher Zeit sind das Polytechnikum (1858–1864) und das Stadthaus von Winterthur (1863–1865) als Sempers bedeutendste Bauten anzusehen, wobei letzteres in den Formen eines römischen Tempels für ihn die ideale architektonische Umsetzung von Demokratie bedeutete. Das gotische Formenrepertoire lehnte er hingegen im Rahmen seiner formalen Bandbreite eher ab.

Während alle großen städtebaulichen Projekte Sempers, sei es für Dresden, Hamburg oder Zürich, nicht oder nur teilweise zur Ausführung gelangten, bot sich ihm gegen Ende seiner Karriere 1870 die Gelegenheit, seine monumentalen städtebaulichen Ideen bei der Konzeption des Kaiserforums in Wien einzubringen. Generell gab es schon seit Beginn des Ausbaus der Ringstraße Planungen, eine Erweiterung der alten Hofburg mit der Errichtung der Hofmuseen in einem einheitlichen Konzept umzusetzen. Diverse Querelen und unbefriedigende Entwürfe boten schließlich die Veranlassung, Semper als international anerkannten Fachmann in das Projekt einzubeziehen. Gemeinsam mit Carl Hasenauer erstellte Semper dann die schlüssigen Planungen für ein monumentales Kaiserforum, wobei der jeweilige Anteil der beiden Architekten bis heute strittig ist. Obwohl die Arbeiten an diesem Vorhaben lange über Sempers Tod hinaus geführt wurden, kamen nur die beiden Museumsgebäude, das Hofburgtheater (inklusive des Kulissendepots) und ein Flügel der Neuen Hofburg zur Realisation, so dass das Projekt ein Torso geblieben ist. Dennoch ist die großzügige Anlage bis heute prägend für diesen Teil der Ringstraße.

Neben seinem unmittelbaren Wirken als Architekt, war Semper auch ein vielgefragter Juror, dessen Gutachten großes Gewicht hatten. Darüber hinaus hat er infolge seiner langjährigen Lehrtätigkeit in Dresden und Zürich die jeweilige Architekturszene stark geprägt.

Von größter Bedeutung ist jedoch Sempers theoretisches Werk, mit dem er sich sehr bald in die großen Architekturdebatten seiner Zeit eingebracht hat. Insbesondere mit seinem 1851 vollendeten Manuskript „Die vier Elemente der Baukunst“ nahm er im Zuge des damals sehr heftig geführten Streits um die Polychromie der antiken Bauten Stellung. Das zentrale Werk seiner umfassenden schriftlichen Tätigkeit ist jedoch „Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten“, dessen 2.Band er 1863 publizierte, nachdem er nahezu zwanzig Jahre daran gearbeitet hatte. Angedacht als geschichts- und naturphilosophischer Entwurf zum Verständnis der Baukunst, versuchte Semper – ausgehend vom Kunsthandwerk und vom Schmuckbedürfnis (das er als eine Urform menschlichen Verhaltens ansah) – Ursprung und Veränderung formaler Motive im Zuge der historischen Entwicklung aufzuzeichnen. Oft missverstanden als rein architekturtheoretische Abhandlung oder gar als Stildebatte ist das Werk eines der bedeutendsten universalen Theoriegebäude der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts und hat auch demgemäß eine breite Rezeption erfahren. Neben der Subordinationstheorie (Größe und Situierung jedes Bauteils soll seiner Funktion und Bedeutung entsprechen) und der Stoffmetamorphose (der Wandel im Einsatz von Werkstoffen für bestimmte Architekturdetails) hat insbesondere seine Bekleidungstheorie, die von der Voraussetzung ausging, dass die Urhütte textil verkleidet war, Theoretiker und Architekten bis ins frühe 20.Jahrhundert beschäftigt. Die Bandbreite der Persönlichkeiten, die sich mit Sempers Ideen auseinandergesetzt haben, reicht u.a. von Friedrich Nietzsche über Alois Riegl, Otto Wagner und Adolf Loos bis zu Le Corbusier.
top
Werke

WOHN-/GESCHÄFTSBAUTEN:
Auswahl:
1834–1836Landsitz Donner mit Museum, Neumühlen bei Altona, D
1838Schloss Weesenstein im Müglitztal, D (Umbau)
1839Villa Rosa, Dresden-Neustadt, Holzhofgasse, D
1839Schwind-Pavillon, Kohlen-Salis, D
1941Haus Houpe, Dresden, Marienstraße 24, D
1843Juweliergeschäft Elimeyer, Dresden, Neuer Markt 14, D
1843Wohnhaus der Mutter, Altona, Prinzenstraße/Kirchenstraße, D
1845–1848Palais Oppenheim, Dresden, An der Bürgerwiese 5–6, D
1843–1846Wohnhaus Wilhelm Semper, Hamburg, Große Bäckerstraße 22, D
1847 Umbau Schloss Branitz bei Cottbus, D
1850–1855Schloss Albrechtsberg, bei Dresden, D
1862Villa Garbald, Castasegna, CH
1864–1867Geschäftshaus Fiertz, Zürich, Zürichbergstraße 8, CH
1864Villa Rieter, Zürich-Enge, CH

ÖFFENTLICHE BAUTEN:
Auswahl:
1830Grabmal Georg Semper, Golmsdorf bei Jena, D
1834–1849Kunstakademie, Dresden, D
1835–1838Frauenhospital (Maternihospital), Dresden, D
1836–1846Erweiterung des Zwingers, Dresden, D
1837–1841altes Hoftheater Dresden, D (1869 abgebrannt)
1838–1840Synagoge Dresden, D (abgerissen)
1843Cholerabrunnen, Dresden, Postplatz, D
1843Denkmal Friedrich August I., Dresden, Zwinger, D (nicht mehr erhalten)
1843Infanteriekaserne, Bautzen, D
1843Rathaus Oschatz (Wiederaufbau), Neumarkt 1, D
1844Grabmal Carl Maria v.Weber, Dresden, D
1846Grabmal Ruhmor, Dresden, D
1847–1854Gemäldegalerie, Dresden, D
1848Klosterkirche St.Anna (Wiederaufbau), Kamenz, Schulplatz, D
1849Grabmal Familie Oppenheim, Dresden, D
1856Dom Meißen (Restaurierung), D
1858–1864Neubau und Umbau Polytechnikum Zürich, CH
1859Grabmal Bertha Semper, Zürich, CH
1860–1861Glockenturm der Pfarrkirche Affoltern am Albis, CH
1861–1864Sternwarte, Zürich, CH
1861Bahnhof Zürich, CH (tw. ausgeführt)
1862Waschschiff Treichler, Zürich, CH (nicht erhalten)
1862Denkmal Heinrich Simon, Quarten bei Murg, CH
1863–1865Stadthaus Winterthur, CH
1863–1866Empfangsgebäude Bahnhof Altona, D
1869–1876Kaiserforum in Wien (kaiserl. Museen und Ausbau der Hofburg, mit C. Hasenauer, nur tw. ausgeführt)
1870–1878Neubau des Hoftheaters in Dresden, D
1871–1876Hofburgtheater Wien (mit C. Hasenauer)
1872Grabmal Elisabeth Mölling, Kiel, D
1873Kulissendepot des Hoftheaters, Wien 6, Lehargasse 6–8 (mit C. Hasenauer)
1875Grabmal Herwegh, Liestal, CH

INNENRAUMGESTALTUNG/DESIGN:
Auswahl:
1835Straßendekoration, Dresden (mit Ernst Rietschel, zum Geburtstag König Antons)
1836Ausschmückung und Neuordnung der antiken Säle im Japan. Palais, Dresden
1835–1839Ausstattung des Hoftheaters Dresden
1844Bühnenbildentwürfe für „Antigone“ von Sophokles für das Dresdner Hoftheater
1849Innenausstattung Synagoge, Dresden
1854diverse Inneneinrichtungen des Chrystal Palace, London
1860Taktstock für Richard Wagner
zahlreiche Inneneinrichtungen, diverse Kunstobjekte, wie Pokale, Tafelaufsätze u.a.

NICHT REALISIERTE PROJEKTE:
Auswahl:
1830Irrenanstalt (Entwurf)
1830Börse (Entwurf)
1831Hospital (Entwurf)
1834–1835Cafe Baldini, Dresden, D (Entwurf)
1836Freimaurerloge, Dresden, D
1837Börse, Hamburg, D (Wettbewerbsentwurf)
1838Dresdner Bahnhof, Leipzig, D
1842Bebauungsplan des Alsterviertels, Hamburg, D (Entwurf)
1842Rathaus Hamburg, D (Entwurf)
1843Residenzschloss für Friedrich Franz II., Schwerin, D (Entwurf)
1844Nikolaikirche, Hamburg, D (Wettbewerb, 1.Preis)
1844Technische Bildungsanstalt, Dresden, D (Entwurf)
1844Hospital, Bukarest, RO (Entwurf)
1844Schule, Blasewitz, D (Entwurf)
1850Synagoge, Paris, F (Entwurf)
1851Wasch- und Badeanstalt London, GB (Entwurf)
1852Telegrafenkiosk, London, GB (Entwurf)
1852Erweiterung des Landsitzes The Grange, GB (Entwurf)
1852Friedhof Abbey Wood, London, GB (Entwurf)
1853Auswandererhospiz (Entwurf)
1854Töpferschule, Stoke upon Trent, GB (Entwurf)
1855Kulturforum South Kensington, London, GB (Entwurf)
1855Theater de la Monnaie, Brüssel, B (Wettbewerbsentwurf)
1856 Regierungsviertel, London Whitehall, GB
1857Kaufhaus Tiefenhof, Zürich, CH (Entwurf)
1858–1870Bebauungsplan des Kratzviertels, Zürich, CH (Rathaus, Seepromenade)
1856Theater im Crystal Palace, London-Sydenham, GB
1858Theater für Rio de Janeiro, BRA
1859Kurhaus und Hotel, Ragaz, CH
1861Krankenanstalt Königsfelden, CH (Entwurf)
1862Villa Aufdermauer, Brunnen, CH (Entwurf)
1862Rathaus Glarus, CH (Entwurf)
1862Umbau Hotel Schweizerhof, Luzern, CH
1863kath. Kirche, Winterthur, CH
1863Rathaus, Glarus, CH
1863 Umbau Palais Segesser, Luzern, CH (Entwurf)
1863Kunsthalle Hamburg, D (Entwurf)
1863Wiederaufbau eines Stadtteiles in Stein am Rhein, CH (Entwurf)
1864Villa Rieter, Zürich-Enge, CH (Entwurf)
1864–1866Richard Wagner-Festspielhaus, München, D (Entwurf)
1866Kursalon Baden, CH (Entwurf)
1867Übersichtsplan über die Entwicklung des Straßennetzes in Zürich, CH (Entwurf)
1869Börse, Wien (Wettbewerbsprojekt)
1870Schloss Zichy, Nagyhörcsok, U (Projekt)
1871Wohnhausblock „Volksgartengruppe“, Wien (Entwurf)
1872Hoftheater, Darmstadt, D (Projekt)
top
Primärquellen

PUBLIKATIONEN:
Auswahl:
G. Semper: Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architektur und Plastik bei den Alten. Altona 1834
G. Semper: Die Anwendung der Farben in d. Architektur u. Plastik, In: Dorisch-Griechische Kunst 1.H., Dresden 1836
G. Dresden: Promemoria (zum Wiederaufbau von Hamburg). Hamburg 1842
G. Semper: Unmaßgebliche Vorschläge zur Erhaltung u. Wiederherstellung d. Domes in Meißen. Dresden 1843
G. Semper: Über den Bau evangelischer Kirchen (Nikolaikirche). Dresden 1845
G. Semper: Das königliche Hoftheater in Dresden. Dresden 1845
G. Semper: Farbiges Erdpech. In: Zeitschrift f. praktische Baukunst 6.1846, Sp.53ff
G. Semper: Reise nach Belgien im Oktober 1849. In: Zeitschrift f. praktische Baukunst 1849, S.502ff
G. Semper: Der Wintergarten zu Paris. In: Zeitschrift f. praktische Baukunst 1849, S.515f
G. Semper: Die vier Elemente der Baukunst. Ein Beitrag zur vergleichenden Baukunde. Braunschweig 1851
G. Semper: Wissenschaft, Industrie und Kunst. Vorschläge zur Anregung nationalen Kunstgefühls. Bei dem Schluss der Londoner Industrieausstellung. London 1852
G. Semper: Ideales Museum für Metalltechnik. London 1852
G. Semper: Der Stil in den technischen und tektonischen Künsten, 2 Bde., Zürich 1860–1863 (3.Bd. blieb ein Fragment)
G. Semper: Über die formelle Gesetzmäßigkeit des Schmuckes und dessen Bedeutung als Kunstsymbol. Zürich 1865
G. Semper: Entwurf eines Programmes für die bildnerische Decoration der Facaden des k.k. Museums für Kunst und Alterthum. Wien 1874

NACHLÄSSE UND ARCHIVE:
Akademie d. bildenden Künste Dresden (div. Zeichnungen); Staatsarchiv u. Museum für Kunst u. Gewerbe, Hamburg; Landesarchiv Schwerin; ETH Zürich (Sempermuseum); Theatermuseum München; Staatsarchiv Wien
top
Sekundärquellen

LITERATUR:
Auswahl:
J. Bayer: Das k.k. Hofburgtheater als Bauwerk mit seinem Sculpturen- und Bilderschmuck. In: Die Theater Wiens, Bd.3. Wien 1894
A.F. Bluntschli: Aus Gottfried Sempers Tätigkeit in Zürich. In: Schweizer Bauzeitung 44.1904, S.61f
A. v. Buttlar: Gottfried Semper als Theoretiker. In: Gottfried Semper. Der Stil in d. technischen u. tektonischen Künsten. Mittenwald 1977 (Reprint)
W. Doderer: Gottfried Semper (Nachruf). In: Allgemeine Bauzeitung 45.1880, 1ff
W. Eckhardt: Sempers Planungen für ein Richard-Wagner-Festtheater in München. In: Jahrbuch f.d.Museum f. Kunst u. Gewerbe Hamburg. Hamburg 1983, S.41ff
K. Eggert: Das Neue Hofburgtheater als Werk Gottfried Sempers. In: Alte u. moderne Kunst 21.1976, H.148/149, S.22ff
U. Planner / K. Eggert: Fr. v. Schmidt, G. Semper, C.v.Hasenauer. In: Die Wr.Ringstraße, Bd.8/2. Wien 1978
L. Ettlinger: Gottfried Semper und die Antike. 1937
F. Feldegg: Eine Ehrenschuld Wiens. In: Der Architekt 1.1895, S.21
F. Feldegg: Gottfried Semper‘s Todestag. In: Wiener Bauindustriezeitung 36.1919, Beilage S.269
R. Franz: Das System Gottfried Sempers. Reform d. Kunstgewerbes. In: Kunst u. Industrie. Die Anfänge d. Museums f. angewandte Kunst in Wien (Hg. P. Noever). Wien 2000, S.41ff
R. Franz (Hg.): Gottfried Semper und Wien. Wien u.a. 2007
M. Fröhlich: Gottfried Semper. Zürich 1991
J. Gantner: Revision der Kunstgeschichte (Anhang: Semper u. Le Corbusier). Wien 1932
M. Gottfried: Das Wiener Kaiserforum. Wien 2001
Gottfried Semper und die Mitte des 19.Jh.s. (Sammelband Symposion Dez. 1974). Zürich 1974
C. Gurlitt: Rede zum 100.Geburtstag Sempers. In: Deutsche Bauzeitung 37.1903. Nr.97, S.626f u. Nr.99, S.637ff
H. Habel: Festspielhaus und Wahnfried. München 1985
P. Haiko: Das Kunsthistorische Museum als Monumentalbau. In: Jahrbuch d. Kunsthistorischen Sammlungen in Wien 88, Wien 1995, S.141ff
W. Herrmann: Gottfried Semper im Exil. Basel u.a. 1978
W. Herrmann: Gottfried Semper, theoret. Nachlass an der ETH Zürich (Kat.). Basel u.a. 1981
H. Laudel: Gottfried Semper, Architektur und Stil. Dresden 1991
A. Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg. Festschrift d. Kunsthist. Museums zur Feier d. fünfzigjährigen Bestandes 1891–1941. Wien 1941
C. Lipsius: Gottfried Semper in seiner Bedeutung als Architekt. In: Deutsche Bauzeitung 1880, S.2ff
H. Magirius: Gottfried Semper in Dresden. In: Zeitschr. f. Kunstgeschichte 57.1994, S.480ff
H. V. Mallgrave: Gottfried Semper. Ein Architekt d. 19.Jhs. Zürich 2001
W. Nerdinger / W. Oechslin (Hg.). Gottfried Semper 1803–1879. Zürich 2003
P. Noever (Hg.): Gottfried Semper. The ideal Museum. Wien 2007
W. Oechslin: Gottfried Semper u.d. Wr. Kulissendepot. In: C. Pruscha (Hg.): Das Semper- Depot. München/New York 1997
W. Oechslin: Gottfried Semper u. die Moderne. Gedanken zur Umwertung d. 19. u. 20.Jhs. In: Neue Zürcher Zeitung 25./26. 5.2002
Fr. Pecht: Gottfried Semper. In: Deutsche Künstler d. 19.Jhdts., Bd.1. Nördlingen 1877, S.149ff
N. Pevsner: Some Architectural Writers of the Nineteenth Century. Oxford 1972
H. Prinzhorn: Gottfried Sempers ästhetische Grundauffassung. München 1908
H. Rosenau: Gottfried Semper and German Synagoge Architecture. In: Yearbook of the Leo Baeck-Institute 22.1977, S.237ff
F. Schumacher: Wie das Kunstwerk Hamburg nach dem großen Brande entstand. Berlin 1920
F. Schumacher: Strömungen in der deutschen Baukunst seit 1800. Leipzig 1935
Staatliche Kunstsammlung Dresden. Institut f. Denkmalpflege (Hg.) Gottfried Semper zum 100.Todestag (Kat.) Dresden 1979
H. Semper: Gottfried Semper. Ein Bild seines Lebens u. Wirkens. Berlin 1880
H. Semper: Gottfried Sempers architektonische Grundsätze. In: Der Architekt, 10.1904, S.5f
M. Semper: Hasenauer und Semper. Eine Erwiderung u. Richtigstellung. In: Allg. Bauzeitung 59.1894, S.57ff
R. Wagner-Rieger: Gottfried Semper und Carl Hasenauer. In: Tausend Jahre Österreich, Bd.2. Wien/München 1973

HINWEISE AUF WERKE:
Auswahl:
Allgemeine Bauzeitung
8.1844, S.5ff, T.67ff (Denkmal für Friedrich August, neues Hoftheater und Museen in Dresden)
10.1845 S.5, T.640ff (Villa Oppenheim in Dresden)
12.1847, S.127, T.105ff (Synagoge Dresden)
13.1848, S.123f, T.173f (Nikolaikirche Hamburg) , S.279, T.207f (Haus eines Apothekers in Hamburg)

Der Baumeister
1.1903, H.8, S.85f (Villa Rosa, Dresden)

Blätter für Architektur u. Kunsthandwerk
1.1888, H.1, S.7, T.3 (Hoftheater Dresden)

Deutsche Bauzeitung
3.1869, Nr.40, S.486; Nr.52, S.642ff u. Nr.53, S.656 (neues Hoftheater Dresden) / Nr.45, S.546ff (Bahnhof Zürich)
4.1870, Nr.10, S.79f (Projekt Hofburg)
5.1871, Nr.7, S.49ff u. Nr.8, S.57ff (Neues Hoftheater Dresden)
12.1878, Nr.93, S.475 (Museum Dresden)
14.1880, Nr.13, S.69 u. Nr.35, S.181ff (altes u. neues Hoftheater Dresden) / Nr.25, S.129f (Rathaus Winterthur, Sternwarte Zürich) / Nr.35, S.181 u. S.183f (Wiener Hofmuseen)
21.1887, Nr.83, S.497 u. S.541ff (Nikolaikirche, Hamburg)
22.1888, Nr.56, S.334f (Materni Hospital, Dresden)
26.1892, Nr.80, S.491 (Polytechnikum Zürich)
30.1896, Nr.98, S.613ff u. Nr.101, S.633ff (Hofburgtheater Wien)

Illustrierte Zeitung (Leipzig)
3.6.1865, Nr.1144 (Stadthaus in Winterthur)

Jahrbuch der Baukunst u. Bauwissenschaft
13.1846, S.209 (Grabmal C. M. v. Weber)

Schweizer Bauzeitung
41.1903, S.102 (Aufnahmegebäude d. Züricher Bahnhofs)
68.1916, S.291, T.40 (Haus Garbald in Casta Segna)

Der Städtebau
12.1915, S.20f (Zürich und seine Stadthausanlagen, Rathaus)

Süddeutsche Bauhütte
5.1895, S.254 (Konkurrenzentw. Rathaus Stuttgart)

Wiener Bauindustriezeitung
4.1887, S.595, T.94 (Rathaus Winterthur)
6.1889, S.399; S.430 u. S.509ff, T.97ff (Hofmuseen Wien)

Wochenblatt des Architektenvereines zu Berlin
1.1867, Nr.28, S.275 (Theater Rio de Janeiro)

Zeitschrift für Bauhandwerker
8.1864, S.252f (Sternwarte Zürich)
36.1886, Sp.401ff (Festtheater München)

Zeitschrift für Bauwesen
13.1886, Sp.402ff (Museum Dresden)

Zentralblatt der Bauverwaltung
5.1885, S.245f (Naturgesch. Museum Hamburg)

NACHSCHLAGEWERKE:
G. Ebe: Der deutsche Cicerone, Architekten 2, 1898
Dehio Wien/1 (I.Bezirk); Dehio Wien/2 (II.–IX.u.XX. Bez.)

LEXIKA:
ThB; ÖBL; Czeike; Wurzbach
Allgemeine Deutsche Biographie (ADB)
P. Betthausen u.a.: Metzler Künsthistorikerlexikon 1999
C. Brun: Schweizer Künstlerlexikon. Bd.3, 1913
Deutsche biographische Enzyklopedie (DBE); Dictionary of Art 1996
Meyer‘s Conversationslexikon, Bd.8
Nagler: Neues Allgemeines Künstlerlexikon, Bd.16
E. Rump: Lexikon der bildenden Künstler. Hamburg 1912
Wasmuth‘s Lexikon d. Baukunst, Bd. 4, 1932

INTERNETLINKS:
www.wikipedia.org
top
Ausstellungen
1892Gedächtnisausstellung, Dresden
2003Gedächtnisausstellung, München
top
Anmerkungen
Eingegeben von: Ursula Prokop
Eingegeben am: 01.10.2012
Zuletzt geändert: 15.12.2012
top
  A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | Z
 
© Architekturzentrum Wien
Mit freundlicher Unterstützung des FWF
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung