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Schmauser, Ernst-Heinrich

Aus Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-) Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945
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Ernst-Heinrich Schmauser

* 18.01.1890 Hof / Saale, † 31.12.1945 Altenrode[1]; evang.-luth., 15.12.1936 Kirchenaustritt.


Volksschule und Realschule in Hof, Oberrealschule in Bayreuth, Abitur, 01.10.1911 Eintritt in das 11. Bayerische Infanterie-Regiment "von der Tann" (Regensburg) als Einjährig-Freiwilliger, März 1912 als aktiver Fahnenjunker ins 9. K(gl). Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 133 (Zwickau) übergetreten, Leutnant, kommandiert zur Kriegsschule Hannover, Aug. 1914–Mai 1915 Kompanieführer im Infanterie-Regiment 133 (02., 09. und 10. Kompanie), Mai 1915–Jan. 1919 Kompanieführer der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 183, dort auch mehrmals als stellvertretender Bataillonskommandeur eingesetzt, Febr. 1919 als auf eigenem Wunsch mit der Erlaubnis zum Tragen der Regimentsuniform des Infanterie-Regiments 133 aus dem Heer ausgeschieden, 1919–Juli 1933 Bankkassierer in Zwickau, 07.10.1921 Charakter als Hauptmann.

03.07.1933 SS-Brigadeführer, 15.07.–16.11.1933 Führer (m. d. F. b.) der SS-Gruppe Süd (München), 01.08.1933 Übernahme in den hauptamtlichen SS-Dienst, 15.08.1933 zugleich (vorläufiger) Führer des SS-Abschnitts IX (Nürnberg), 16.11.1933–01.04.1936 Führer (bis 15.09.1935 m. d. F. b.) des SS-Oberabschnitts Süd (München), 05.04.–05.05.1934 zugleich Führer des SS-Abschnitts I (München), 30.06./01.07.1934 aktive Teilnahme an der "Niederschlagung" des sog. "Röhm-Putsches", 15.09.1935 SS-Gruppenführer, 01.04.1936–06.05.1941 Führer des SS-Oberabschnitts Main (Nürnberg), 20.04.1937 SS-Obergruppenführer, 10.04.1941 General der Polizei.

01.05.–20.05.1941 Ständiger Vertreter des Führers des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau), 08.05.–20.05.1941 zum Hauptamt Ordnungspolizei zur informatorischen Dienstleistung kommandiert, 20.05.–25.05.1941 kommandiert zur Einweisung in die Geschäfte des Höheren SS- und Polizeiführers Südost, 26.05.1941–18.01.1945 Führer des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau), 26.05.1941–20.02.1944 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Oberpräsidenten in Nieder- und Oberschlesien und beim Reichsstatthalter im Sudetengau im Wehrkreis VIII (Breslau), zugleich Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises VIII, 26.05.1941–10.02.1945 Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts XV (Breslau), 06.06.1941 stellvertretender Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums und ständiger Vertreter des Beauftragten für den gesamten Sudetengau, 21.02.1942–1945 Preußischer Provinzialrat, 18.05.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 01.01.1942).

20.02.1944–18.01.1945 Höherer SS- und Polizeiführer Südost in den Gauen Niederschlesien, Oberschlesien und im Wehrkreis VIII (Breslau)[2], 01.07.1944 General der Waffen-SS und Polizei, 01.10.1944–10.02.1945 Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis VIII, 18.01.1945 "für die Dauer des Einsatzes des SS-Obergruppenführers Jeckeln als Höherer SS- und Polizeiführer im Gau Oberschlesien von seinen bisherigen Aufgaben entbunden, um sich auf den Gau Niederschlesien zu konzentrieren", 18.01.1945 Höherer SS- und Polizeiführer Niederschlesien.

10.02.1945 in russische Gefangenschaft geraten, 15.02.1945 als vermisst gemeldet, mutmaßlich in russischer Gefangenschaft gestorben.


1924 Völkisch-Sozialer Block, Ortsgruppe Zwickau (Nr. 83), 01.03.1930 NSDAP (Nr. 215.704) und SA, 01.03.–14.09.1930 Sturmführer des SA-Sturms 10 (Zwickau), 14.09.1930 aus der SA ausgeschieden, 14.10.1930 SS (Nr. 3.359), 14.10.1930 SS-Anwärter, 14.10.1930 SS-Mann, 15.10.1930 SS-Sturmbannführer, 15.10.–15.12.1930 Führer der SS-Standarte XXXIX, 15.12.1930–27.08.1932 Führer der SS-Brigade 7 "Sachsen" (Plauen), 15.12.1930 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 15.10.1930), Juli–Nov. 1932 MdR, 27.08.1932–15.07.1933 Führer (bis 06.10.1932 m. d. F. b.) des SS-Abschnitts XVI (Zwickau), 06.10.1932 SS-Oberführer, Nov. 1933–1945 MdR, Aug. 1933–Aug. 1939 verantwortlicher Beauftragter für den Ordnungs- und Sicherungsdienst bei den Reichsparteitagen in Nürnberg, Juni 1934 Verbindungsmann des RFSS zur Reichswehr.


Q.: Lilla, Statisten Nr. 960.

Bildnachweis: Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek, Fotoarchiv Hoffmann, Bildnummer: hoff-3460.

Weitere Informationen:

Einzelnachweise

  1. Nach anderen Angaben wurde er 1946 in der Sowjetunion gehenkt.
  2. Als Höherer SS- und Polizeiführer Südost war Schmauser u. a. für das KZ Auschwitz zuständig. Er traf bezüglich des KZ Absprachen mit Stellen außerhalb des Lagers, etwa mit der Wehrmacht für den Fall eines Massenausbruchs. Er soll auch Heinrich Himmler bei dessen KZ-Inspektionen begleitet und am 17. oder 18.07.1943 einer Vergasung in Auschwitz beigewohnt haben. Am 20.01.1945 befahl Schmauser, die letzten Insassen von Auschwitz umzubringen.


Empfohlene Zitierweise: Joachim Lilla: Schmauser, Ernst-Heinrich, in: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, URL: https://verwaltungshandbuch.bavarikon.de/VWH/Schmauser, Ernst-Heinrich (29. März 2024).