Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Walther Kranz

geboren: 23. November 1884 Georgsmarienhütte
gestorben: 18. September 1960 Bonn
Konfession: evangelisch
Vater: Rentner

Walther Kranz

Nach dem Besuch von Gymnasien in Berlin studierte Kranz von 1903 bis 1907 in Göttingen und Berlin klassische Philologie. Militärdienst leistete er 1908/09 als Einjährig-Freiwilliger im 5. Garde-Regiment, 1910 promovierte er an der Universität Berlin zum Dr. phil. 1911 wurde er Studienrat. Ab 1914 leistete er Kriegsdienst als Offiziersstellvertreter, später Leutnant. 1915 schwer verwundet, erhielt er seinen Abschied und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse geehrt. 1928 erhielt er den Titel Oberstudiendirektor und wurde Leiter der Internatsschule Pforta. 1932 ernannte ihn die Universität Halle zum Honorarprofessor für Didaktik der alten Sprachen. 1935 wurde Kranz an eine Hauptschule in Halle versetzt, im Juli 1937 verlor er wegen seiner jüdischen Ehefrau die Lehrberechtigung und wurde in den Ruhestand versetzt. 1943 erhielt Kranz einen Ruf an die Universität Istanbul und erreichte mit seiner Frau, so formulierte er es selbst, »den Notausgang in letzter Minute«. Bis 1950 war er Professor für Geschichte der Philosophie und klassische Philologie an der Universität Istanbul. Die von Kranz erhoffte Rückberufung nach Halle scheiterte zunächst an den bürokratischen Hemmnissen der SMA, dann an der Verweigerung der Ausreise in die SBZ durch die türkischen Behörden. Wieder in Deutschland, lehrte er von 1950 bis 1955 als Honorarprofessor Didaktik der alten Sprachen an der Universität Bonn.

Organisationen: NSV, RLB.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 9384 (Kranz); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407; DBE Bd. 6, S. 71 f.

Autor: HE

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