Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Walter Geisler

geboren: 15. Mai 1891 Dessau
gestorben: 20. September 1945 Teupitz (Brandenburg)
Konfession: evangelisch
Vater: Werk- und Schlossermeister

Walter Geisler

Die Abiturprüfung legte Geisler am Gymnasium Dessau ab. Er studierte Geographie, Deutsch und Geschichte in Tübingen, München, Leipzig, Zürich und Halle. Während des ersten Weltkrieges war er, da nur arbeitsdiensverwendungsfähig, als Lehrer tätig. 1917 promovierte an der Universität Halle bei Otto Schlüter über »Die Großstadtsiedlung Danzig«. Studien im Weichselgebiet folgten. 1920 habilitierte er sich an der Universität Greifswald, 1922 habilitierte er sich nach Halle um. 1923 erhielt er hier einen Lehrauftrag für Kartenkunde und geographisches Vermessungswesen, hier verfasste er einen Leitfaden der Kartographie (»Das Bild der Erde«, 1925). 1925 bis 1927 reiste er durch Australien und Neuseeland. 1929 erhielt er einen Ruf an die Technische Hochschule Breslau, 1936 an die Technische Hochschule Aachen und 1941 an die Reichsuniversität Posen. Geisler prägte die Methode der noch jungen Stadtgeographie mit (»Die deutsche Stadt«, 1924; »Zur Methodik der Stadtgeographie« 1932). Über Australien schrieb er mehrere landeskundliche und spezielle Arbeiten. Im Auftrag des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums und der Haupttreuhandstelle Ost gab Geisler, offenbar ein überzeugter Nationalsozialist, die Reihe »Die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten in den eingegliederten Ostgebieten des Deutschen Reiches« heraus. Bei einem Volkssturmeinsatz im Raum Berlin schwer verwundet, starb er im Lazarett.

Organisationen: zum 1. Mai 1933 Aufnahme in die NSDAP (Mitglied Nr. 2 669 519), Reichkolonialbund, Bund deutscher Osten, RLB.

Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 150; NDB 6, S. 156; Götz Aly, Susanne Heim, Vordenker der Vernichtung - Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung, Frankfurt am Main 1997, S. 172; BA R 4901/13263.

Autor: HE

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