Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Christian Gottfried Giebel

Christian Gottfried Giebel

geboren: 13. September 1820 Quedlinburg
gestorben: 14. November 1881 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Besitzer einer Kalkbrennerei

Christian Gottfried Giebel

Seine Schulbildung empfing Giebel auf dem Gymnasium Quedlinburg, die Kalkbrüche des Vaters regten ihn für die Beschäftigung mit der Geologie und der Paläontologie an. An der Universität Halle studierte Giebel Mathematik, Philosophie und Naturwissenschaften, speziell Mineralogie und Zoologie. Gemeinsam mit Freunden gründete er an der Universität einen studentischen Verein, den er später weiterführte. Aus den Jahresberichten des Vereines formte Giebel später die Zeitschrift für die gesamten Naturwissenschaften. 1845 promovierte er einer Dissertation über das vorweltliche, wollhaarige Rhinozeros des Gevekenberges an der Universität Halle zum Dr. phil. Seine Studien setzte er fort, um sich auf das Lehramt vorzubereiten. 1848 habilitierte er sich an der Universität Halle mit der Schrift »De geognostica septemtrionalis hercyniae fastigii constitutione« für die Fächer Geologie und Zoologie. Da der Ordinarius für Zoologie eine längere Reise unternahm, wurde Giebel mit seiner Vertretung beauftragt und 1858 zum außerordentlichen Professor ernannt und 1861 zum Ordinarius für Zoologie befördert.
Giebel, der sich trotz seiner paläontologischen Studien als Gegner des Darwinismus profilierte, veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und populär gehaltene Werke (u. a. »Fauna der Vorwelt«, 5 Bände, 1847 bis 1856; »Gaea excursoria germanica«, 1848; »Allgemeine Paläontologie«, 1852; »Odontographie«, 1854; »Die Säugetiere in zoologischer, anatomischer und paläontologischer Beziehung«, 1855; »Lehrbuch der Zoologie«, 1857; »Thesaurus ornithologicus«, 3 Bände, 1872–1874). Seine fünfbändige »Naturgeschichte des Tierreichs« (1859–1864) gilt als Vorläufer von Brehms Tierleben.
Er starb, geehrt von der Leopoldina durch die Mitgliedschaft und den Dr. h. c. med., nach einer Reihe von Schlaganfällen.

Bemerkung: In der Universitätschronik ist ebenso wie in einigen Vorlesungsverzeichnissen und Katalogen fälschlich Christoph als Vorname angegeben.

Quellen: Leopoldina-Archiv MM 2070 Giebel; Chronik 1891/92, S. 7 ff.; Schriften.

Autor: HE

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