Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

(Otto) August Rosenberger

(Otto) August Rosenberger

geboren: 10. August 1800 Tukkum (Kurland)
gestorben: 23. Januar 1890 Halle
Konfession: evangelisch
Vater: Arzt

(Otto) August Rosenberger

Nach dem Besuch des altstädtischen Gymnasiums in Königsberg studierte Rosenberger an der Universität Königsberg Philosophie, Mathematik und Astronomie. 1823 wurde er als Gehilfe an der Sternwarte angestellt und veröffentlichte zu verschiedenen astronomischen Themen, u. a. über den Kometen von 1824. Im Mai 1826 erhielt Rosenberger auf Empfehlung seines Mentors Friedrich Wilhelm Bessel eine Professur für angewandte Mathematik an der Universität Halle. Bevor er die Stelle im Oktober antrat, wurde er noch im Juli an der Universität Königsberg zum Dr. phil. promoviert. Als Observator der hallischen Sternwarte sorgte er für die Modernisierung der Beobachtungsstation, fand Rosenberger doch, wie es in der Universitätschronik heißt, nicht einmal eine brauchbare Uhr vor. Er widmete sich daher zunächst rechnerischen Arbeiten, etwa der Lappländischen Gradmessung und den Bahnen der Kometen. 1831 wurde Rosenberger zum ordentlichen Professor ernannt. Obwohl er nach 1836 keine wissenschaftlichen Arbeiten mehr veröffentlichte, habe er doch weiterhin geforscht, berichtet die Universitätschronik. Seinen Lehrverpflichtungen für die Fächer Mathematik und Astronomie kam Rosenberger jedoch korrekt nach, auch übernahm der Unverheiratete bereitwillig Verwaltungsaufgaben. So war er mehrfach Dekan der Philosophischen Fakultät und fungierte lange Jahre als Ephorus der Wittenberger Beneficien. 1879 stellte Rosenberger die Lehrtätigkeit ein. Geehrt wurde Rosenberger 1854 mit dem Roten Adler-Orden IV. Klasse, für seine Beteiligung an der Tätigkeit des 1848, gegründeten, wie er selbst schrieb, »streng conservativen« Pressevereins und in allen »gleichgerichteten Bestrebungen«. Den Kronen-Orden III. Klasse bekam er 1865 für die Gründung eines Frauenvereines, der warme Kleider für die in Dänemark kämpfenden preußischen Truppen sammelte. Den Roten Adler-Orden III. Klasse erhielt Rosenberger aus Anlass seines 50jährigen Professorenjubiläums, anlässlich seines 60jährigen Doktorjubiläums wurde er mit dem Roten Adler-Orden II. Klasse geehrt.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 13278 (Rosenberger); Chronik der Universität 1889/90.

Autor: HE

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