Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Ludwig (Louis) Busse

geboren: 27. September 1862 Braunschweig
gestorben: 12. September 1907 Halberstadt
Konfession: evangelisch
Vater: Kaufmann

Ludwig (Louis) Busse

Busse besuchte das Gymnasium in Braunschweig und studierte Philosophie an den Universitäten Leipzig, Innsbruck und Berlin. 1885 promovierte er an der Universität Berlin mit der Dissertation »Beiträge zur Entwicklungsgeschichte Spinozas«, in der er enge Bezüge zwischen Leben und Werk herstellte, zum Dr. phil. Von 1887 bis 1893 lehrte er als Professor für Philosophie an der kaiserlichen Universität Tokio, vor allem las er über Logik, Erkenntnistheorie und Geschichte der Philosophie. 1894 habilitierte sich Busse an der Universität Marburg mit einem Teil seines in Tokio verfassten Werkes »Philosophie und Erkenntnistheorie«. Diese »Studien über den Skeptizismus« befassten sich mit der Möglichkeit der Metaphysik. Seine Tokyoter Vorlesungen erschienen unter dem Titel »Philosophie und Erkenntnistheorie«, die Antrittsvorlesung hielt er in Marburg zum Thema »Zur Beurteilung des Utilitarismus«. 1896 erhielt er einen Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Rostock, 1898 wechselte er nach Königsberg, 1904 nach Münster. Zum 1. April 1907 nahm er den Ruf an die Universität Halle an. Im September 1907 ließ sich Busse wegen einer bevorstehenden Operation eines Gallenleidens beurlauben. Er verstarb im Halberstädter Krankenhaus an den Narkosefolgen der Gallenstein-Operation. Sein Leichnam wurde nach Halle überführt und auf dem Friedhof Giebichenstein beigesetzt. Busse las und publizierte über die Philosophie Schopenhauers und Kants, beeinflusst wurde er vor allem durch Lotze, dessen Dreiklang von Prinzipien, Tatsachen und Werten er übernahm. 1900 veröffentlichte er die Studie »Die Wechselwirkungen zwischen Leib und Seele und das Gesetz zur Erhaltung der Energie«. 1903 erschien sein Hauptwerk »Geist und Körper, Seele und Leib«, mit dem er sich als Vertreter einer »idealistisch-spirituellen Metaphysik« profilierte. Ab 1902 leitete er die Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik.

Bemerkung: Der in der Neuen Deutschen Biographie angegebene Sterbeort Halle ist falsch.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 5115 (Busse); Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Philosophen, S. 60; Dissertation; NDB, Band 3, S. 75 f.

Autor: HE

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