Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hans Weber

geboren: 12. Januar 1892 Greiz (Thür.)
gestorben: Dezember 1965 Ilmenau
Konfession: nicht ermittelt
Vater: Kaufmännischer Angestellter

Hans Weber

Weber besuchte das humanistische Gymnasium in Greiz, ab 1910 studierte er Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Chemie, Botanik und verwandte Fächer an den Universitäten Greifswald, Heidelberg, München und Jena. Von 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst in der Infanterie (befördert zum Leutnant, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). 1919 legte er in Jena die Staatsprüfung für das höhere Lehramt, 1920 das chemisches Verbandsexamen ab. Ab 1921 war Weber als Gymnasiallehrer in Eisenach tätig. 1922 promovierte er an der Universität Jena mit einer Dissertation über das Flussgebiet der Ohra und das Plateau von Gossel zum Dr. rer. nat. 1936 wechselte er an das Gymnasium in Gotha, von 1938 bis 1945 war er in Ilmenau als Lehrer tätig. Obwohl für ihn eine Laufbahn als Hochschullehrer aus finanziellen Gründen nicht in Frage kam, widmete sich Weber in diesen Jahren intensiv der geologischen und morphologischen Kartierung Thüringens. Von 1923 bis 1945 war er u. a. Korrespondent der preußischen geologischen Landesanstalt. Da Weber 1945 aus politischen Gründen aus dem Schuldienst ausscheiden musste, verfasste er – mit Erfolg – zahlreiche populärwissenschaftliche Darstellungen zur Geologie. Wegen des Mangels an gut ausgebildeten Geologen ermöglichte ihm die Universität Halle, nach Rücksprache mit staatlichen Stellen, 1951 die Habilitation mit der Schrift »Pliozän und Auslaugung im Gebiet der oberen Werra«. 1952 erhielt er eine Dozentenstelle. 1957 wurde Weber, der vor allem Einführungsveranstaltungen abhielt und auf Grund seiner didaktischen Fähigkeiten von Fachkollegen geschätzt wurde, emeritiert. Eine von der naturwissenschaftlichen Fakultät beantragte Ernennung zum Professor mit Lehrauftrag scheiterte mehrfach. Zwar waren seine Arbeiten zur Oberflächengestalt und Entwicklungsgeschichte Thüringens sowie zur Geologie und Geographie des Thüringer Waldes anerkannt, die bearbeiteten Fragestellungen wurden jedoch in Gutachten als zu eng bewertet. Nach dem Tod von Hans Gallwitz übernahm Weber ein breites Spektrum von Lehrveranstaltungen, unter anderem die Hauptvorlesung Allgemeine Geologie. 1959 erhielt er den Professorentitel. Auf Grund einer Erkrankung stellte Weber die Lehre 1962 ein.

Organisationen: 1932 Eintritt in die NSDAP, 1946 bis 1955 SED, 1949 bis 1955 DSF, 1950 bis 1955 Kulturbund

Quellen: UAHW, Rep. 31, H Nr. 168; UAHW, Rep. 11, PA 12161 (H. Weber).

Autor: HE

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