Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Hans Jantzen

geboren: 24. April 1881 Hamburg
gestorben: 15. Februar 1967 Freiburg im Breisgau
Konfession: evangelisch
Vater: Buchhändler

Hans Jantzen

Nach dem Besuch der Gymnasien in Lüneburg und Altona bezog Jantzen 1902 die Universität München, um Rechtswissenschaft zu studieren. 1903/04 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger in einem Infanterieregiment. Ab 1903 studierte er Kunstgeschichte in München, Berlin und Halle. Der Schüler Adolf Goldschmidts promovierte 1908 in Halle mit der Dissertation »Das niederländische Architekturbild« zum Dr. phil. Studienaufenthalte Frankreich und England folgten. Mehrere Jahre wohnte Jantzen in Florenz. 1912 habilitierte er sich an der Universität Halle mit der Arbeit »Farbenwahl und Farbengebung in der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts« für das Fach Kunstgeschichte. Seine Antrittsvorlesung hielt er über »Sie Malerei im architektonischen Raum«. Während des Ersten Weltkrieges war Jantzen als Leutnant in einem Infanterieregiment eingesetzt (ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse und dem Hanseatenkreuz). 1916 wurde er als ordentlicher Professor an die Universität Freiburg berufen, 1931 wechselte er nach Frankfurt. 1935 wurde Jantzen mit Unterstützung der NSDAP auf einen Lehrstuhl der Universität München gehievt, da der dortige Lehrstuhlinhaber Wilhelm Pinder auf Wunsch des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an die Universität Berlin wechselte. Nach der Emeritierung (1951) lehrte Jantzen an der Universität Freiburg als Honorarprofessor.
Anerkannt wurden vor allem Jantzens Analysen zur sakralen mittelalterlichen Raumgestaltung (»Über den gotischen Kirchenraum«, 1928; »Das Münster zu Freiburg«, 1929; »Das Münster zu Straßburg«, 1933; »Über den kunstgeschichtlichen Raumbegriff«, 1938). Die Gotik, die er vor allem phänomenologisch betrachtete, wurde zu seinem Lebensthema (»Burgundische Gotik«, 1948; »Kunst der Gotik: Klassische Kathedralen Frankreichs – Chartres, Reims, Amiens«, 1957; »Die Gotik des Abendlandes: Idee und Wandel«, 1962). Sein Alterswerk war eine Analyse der Hagia Sophia in Istanbul (1967).

Organisationen: RLB, Förderndes Mitglied der SS, NSV

Quellen: UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 147, BA R 4901/13267; Böhm, S. 489ff., 609; NDB Band 10, S. 348 f.

Autor: HE

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