Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Paul Thieme

geboren: 18. März 1905 Berlin
gestorben: 24. April 2001 London
Konfession: evangelisch
Vater: Pfarrer

Paul Thieme

Thieme besuchte Schulen in Mechelroda, Neuenhof bei Eisenach und Eisenach, hier legte er 1923 die Abiturprüfung ab. Ein Studium der Indologie, vergleichenden Sprachwissenschaft und Iranistik an den Universitäten Göttingen und Berlin schloss sich an. 1928 promovierte er in Göttingen zum Dr. phil. Ein Stipendium der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft ermöglichte ihm 1932 die Habilitation an der Universität Göttingen. Von 1932 bis 1935 arbeitete er als Lektor für Deutsch und Französisch an der Universität Allahabad (Britisch Indien), zugleich studierte er die Grammatik des Sanskrit. Nach Göttingen zurückgekehrt, vertrat er von 1936 bis 1940 einen Lehrstuhl in Breslau. 1940 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1941 erhielt er einen Ruf als außerordentlicher Professor für vergleichende Sprachwissenschaft und Indologie an die Universität Halle. Seit 1938 absolvierte er militärische Übungen und wurde 1941 eingezogen. Zunächst war er in einer Feldkommandantur, dann in einer Dolmetscherersatzabteilung beschäftigt. 1945 geriet er in Württemberg in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946 entlassen, lehnte er einen Ruf nach München ab und kehrte an die Universität Halle zurück. 1953 nahm er einen Ruf auf ein Extraordinariat für indogermanische Spachwissenschaft an der Universität Frankfurt an. Sein Umzug glich einer Flucht, da ihm die DDR-Behörden die Übersiedlung verweigerten. 1954 folgte er einem Ruf nach Yale (USA), 1960 erhielt er an der Universität Tübingen einen Lehrstuhl für Indologie und vergleichende Religionswissenschaften.

Organisationen: 1936 Eintritt in die NSV.

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 15956 (Thieme).

Autor: HE

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