Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Arthur Golf

geboren: 21. Juli 1877 Beyersdorf (Kreis Bitterfeld)
gestorben: 18. Februar 1941 Leipzig
Konfession: evangelisch
Vater: Rittergutsbesitzer

Arthur Golf

Das Reifezeugnis erhielt Golf vom Stadtgymnasium Halle 1896. Danach ging er in die Praxis und war auf mehreren Gütern in der Provinz Sachsen tätig. 1897/98 leistete er Militärdienst als Einjährig Freiwilliger in einem Artillerieregiment in Breslau, weitere Übungen absolvierte er beim Train. Golf studierte Landwirtschaft in Breslau und Halle, 1901 legte er das Examen als Landwirtschaftslehrer ab. 1901 erhielt er eine Assistentenstelle bei Ferdinand Wohltmann am Institut für Bodenlehre und Pflanzenbau an der Landwirtschaftsakademie Bonn-Poppeldorf. 1902 unternahm er eine fünfmonatige Studienreise nach Nordamerika und promovierte 1903 an der Universität Halle mit der Dissertation »Untersuchungen über die natürlichen Grundlagen der nordamerikanischen Bewässerungswirtschaft«. Anschließend arbeitete er als Assistent im Physiologischen Laboratorium des Landwirtschaftlichen Institutes. 1903/04 war er Versuchsfeldassistent in Bonn-Poppelsdorf, 1907 habilitierte er sich in Halle mit der Schrift »Die Technik der künstlichen Bewässerung in Nordamerika«. Im gleichen Jahr reiste Golf im Auftrag des Reichskolonialamtes nach Süd- und Deutsch-Südwestafrika. Später führten ihn Studienreisen nach Ostafrika, Zentralasien und Skandinavien. Frucht dieser Reisen waren Studien zum Verhältnis von Wasserhaushalt und Ackerbau (u. a. »Ackerbau in Deutsch-Südwestafrika - Das Trockenfarmen und seine Anwendung in D. S. W. A.«, 1911). 1912 erhielt Golf ein planmäßiges Extraordinariat an der Universität Leipzig, sein Lehrauftrag betraf die koloniale und ausländische Landwirtschaft. Während des Ersten Weltkrieges leistete er Kriegsdienst als Rittmeister. Seit dem Ende des Krieges befasste sich Golf – notwendigerweise – vor allem mit Tierzucht, 1922 erhielt er für dieses Fach ein Ordinariat an der Leipziger Universität. Da er sich vor allem mit Schafzucht beschäftigte, sahen die hallischen Professoren in Golf fortan weniger den Kollegen als den Konkurrenten. Von Oktober 1933 bis März 1935 und von Oktober 1936 bis März 1937 war Golf Rektor der Universität Leipzig. Die Machtergreifung Adolf Hitlers begrüßte er euphorisch: »Wie haben die Herzen aufgejauchzt, … wie haben wir alle das als eine Erlösung empfunden, dass uns endlich der Führer wurde…«

Organisationen: 1920 bis 1922 Angehöriger des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes, 1932 Eintritt in die NSDAP

Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 6781 (Golf); UAHW, Rep. 21, Abt. III Nr. 146; Böhm, Pflanzenbau, Heiber II/1, S. 29; Michael Grüttner, Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik, Heidelberg 2004, S. 62.

Autor: HE

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