Catalogus Professorum

Professorinnen & Professoren der TU Berlin und ihrer Vorgänger

Prof.Dr. phil.Dr. med. h. c.Dr.-Ing. h. c.

Adolf Johann Friedrich Wilhelm von Baeyer

Zur Person

Von 1860 bis 1872 Dozent, später Professor für Organische Chemie an der Gewerbeakademie zu Berlin.

1875 wurde Baeyer an die Universität München (Nachfolger von Justus von Liebig) und 1882 an die Reichsuniversität Straßburg berufen.

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Zwischen 1857 und 1858 Studien über aliphatische Arsenverbindungen und im Anschluß Studien über Harnsäuregruppen. Zu den hervorragendsten Leistungen Baeyers gehören seine Untersuchungen über den Indigofarbstoff; sie erstrecken sich über die Zeit von 1865 bis 1883. Die Jahre seit 1886 brachten eine Reihe von Arbeiten über die Konstitution des Benzols, die zur zentrischen Benzolformel führten. Zwischen 1893 bis 1899 folgten die Untersuchungen über die Chemie der hydroaromatischen Verbindungen und der Terpene, jener Stoffe, durch die eine Brücke über die Kluft zwischen aliphatischen und aromatischen Verbindungen geschlagen wird. Baeyer schuf hier die Grundlage für die stereochemischen Verhältnisse der Ringsysteme, die Chemie der Doppelbindung und die Methodik der Ortsbestimmung in der Terpenreihe.

Weitere wissenschaftliche Forschungen:

  • Kondensationsreaktionen (1864 ff.)
  • Die Studien über Nitrosoverbindungen (1869 ff.)
  • Die Erkenntnis des Formaldehyds als eines Zwischenprodukts der Photosynthese in grünen Gewächsen (1870)
  • Die Aufstellung einer Spannungstheorie für zyklische Verbindungen (1885)
  • Die Auffindung der Farbstoffklasse der Phthaleïne (Entdeckung von Fluoresceïn und Phenolphthaleïn (1871)
  • Pyrrol und Pyridinbasen (1886 ff.)
  • Die Arbeiten über Peroxyde und Oxonium-Verbindungen und die basische Natur des Sauerstoffs (1899 ff.)
  • Untersuchungen über die basische Natur des Kohlenstoffs (1902 ff.)

Ehrungen

  • 1881 Verleihung der Davy-Medaille durch die Royal Society in London
  • 1885 wurde er in den erblichen Adelsstand des Königreichs Bayern erhoben (Ritter von Baeyer)
  • 1901 Ernennung zum Ehrendoktor der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin
  • 1903 wurde ihm die Liebig-Denkmünze von der Deutschen Chemischen Gesellschaft verliehen
  • 1905 erhielt Adolf von Baeyer den Nobelpreis für Chemie
Quelle: UA TUB, 601 Porträtfotos Lehrkörper und andere Personen, Nr. 31

in Berlin

in Starnberg

Lehrtätigkeit

Königliche Gewerbeakademie

Ämter