(Carl) Eduard Böhmer

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geboren: 24. Mai 1827 Stettin
gestorben: 5. Februar 1906 Lichtenthal bei Baden-Baden
Konfession: evangelisch
Vater: nicht ermittelt



Das Studium der Theologie und Philologie schloss Böhmer mit der Promotion zum Dr. phil. ab. 1854 erwarb er an der Universität Halle die Licentia docendi mit der theologischen Dissertation »De Apocalypsi Joannea ex rebus vatis aetate gestis explicanda« (erweiterte deutsche Fassung 1855 »Über Verfasser und Abfassungszeit der Johannes Apokalypse und zur biblischen Typik«). Noch 1854 wurde er als Kustos an der Universitätsbibliothek Halle eingestellt. Zum außerordentlichen Professor wurde Böhmer, der zugleich in der Philosophischen und der Theologischen Fakultät lehrte, 1866 ernannt. Ebenfalls 1866 folgte die Beförderung zum ordentlichen Professor für romanische Philologie. Von 1872 bis zur Emeritierung 1879 lehrte er als Ordinarius an der Universität Straßburg.

1862 veröffentlichte Böhmer eine Studie über das 1. Buch der Thora, später mehrere Schriften zur spanischen reformatorischen Bewegung, die er anhand der Akten der Inquisition rekonstruierte (»Franzisca Hernandes und Frai Franzisco Ortez: Anfänge reformatischer Bewegungen in Spanien«, 1865; »Spanish reformers of two centuries from 1520«, 3 Bände, 1874–1904), außerdem die ungedruckten Schriften des Juan de Valdéz. Böhmer arbeitete auch über das Rätoromanische und forschte zur italienischen Literaturgeschichte des Spätmittelalters. Gemeinsam mit dem Juristen Karl Witte gab er 1867 bis 1870 das Dante-Jahrbuch heraus.

Quellen: UAH Rep. 27 Nr. 848; Habilitationsschrift, www.bautz.de.