August Hermann Franke

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geboren: 30. August 1853 Sundern bei Gütersloh
gestorben: 31. Mai 1891 im Süden
Konfession: evangelisch
Vater: Elementarlehrer



Franke besuchte das Gymnasium in Barmen, wohin sein Vater als Vorsteher eines Waisen- und Armenhauses berufen worden war. 1872 bezog er nach bestandenem Abiturexamen die Universität Leipzig und studierte Theologie. 1874 wechselte er nach Bonn. Um das Studium zu finanzieren, unterrichtete er an einer höheren Töchterschule. Überanstrengt, erkrankte er 1876 an heftigen Lungenblutungen. Am Ende des Jahres konnte er jedoch das erste theologische Examen ablegen. Den Winter verbrachte er in Montreux, 1878 promovierte er an der Universität Bonn zum Lic. theol. Im November 1878 trat er in das königliche Kandidatenstift zu Berlin ein und erhielt hier 1879 eine Assistentenstelle. Unterricht erteilte er sowohl auf dem Gebiet des Alten als auch des Neuen Testaments. Eine Lungenentzündung zwang ihn zur Aufgabe dieser Stelle. Nach der Genesung arbeitete er als Inspektor am Tholuckkonvikt in Halle. 1881 suchte Franke um die Erteilung der Venia legendi für das Fach Neues Testament nach und wurde habilitiert. Seine Habilitationsschrift erschien 1882 unter dem Titel »Die Stellung des Johannes zum Volke des alten Bundes«. Ab 1884 lehrte er als besoldeter außerordentlicher Professor an der Theologischen Fakultät, 1885 nahm er den Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Kiel an. 1889 wurde Franke von den amtlichen Verpflichtungen entbunden, er starb während einer Erholungsreise an seinem Lungenleiden.

Auf Grund seiner Erkrankung legte Franke nur eine größere Monographie von (»Das Alte Testament bei Johannes: Ein Beitrag zur Erklärung und Beurteilung der johanneischen Schriften«, 1885). In Aufsätzen kommentierte er vor allem die Briefe des Apostels Paulus. Bekannt wurde er als Verfasser zahlreiche Lieder (»Deutsche Psalmen, Geistliche Lieder und Gedichte«, 1889), von denen einige vorübergehend Eingang in Gesangsbücher fanden (u. a. »Nun aufwärts froh den Blick gewandt«; »Nun nimm mich an, du Gott der Gnaden«; »Mehr glauben verleih mir«).

Quellen: Rep. 27 Nr. 850; RGG 1928; Band 2, Sp. 655.