Wilhelm Ludwig

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geboren: 20. Oktober 1901 Asch (Böhmen)
gestorben: 23. Januar 1959 Leipzig
Konfession: evangelisch
Vater: Bürgerschullehrer



Nach dem Schulbesuch in Asch studierte Ludwig ab 1919 Chemie, Zoologie und Mathematik in Leipzig, Kiel, Freiburg und wieder Leipzig. Dort wurde er 1925 mit einer Arbeit über den »Copulationsapparat der Baumwanzen« zum Dr. phil. promoviert. 1926 bis 1929 verwaltete er eine Assistentenstelle am Zoologischen Institut der Universität Leipzig. 1929 erneut Verwalter, dann aber nach der Einbürgerung 1930 Inhaber einer Assistentenstelle am Zoologischen Institut der Universität Halle. Ludwig habilitierte sich 1930 in Halle, 1936 erhielt er die Stelle eines Kustos am Museum des Zoologischen Institutes. Obwohl Ludwig als politisch unzuverlässig galt, wurde er 1939 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Von 1942 bis Ende 1944 leistete er seinen Kriegsdienst als Obergefreiter an der Agrarmeteorologischen Forschungsstelle Gießen, danach war er als Funker eingesetzt und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. In Abwesenheit 1945 entlassen, wurde Ludwig nach seiner Rückkehr 1946 politisch rehabilitiert, jedoch trotz Bitten der Universität Halle nicht zurückberufen. Ludwig nahm daher 1946 eine Stelle als außerordentlicher Professor am Zoologischen Institut Mainz, also bei von Buddenbrock, an. 1948 wurde Ludwig, der wichtige Beiträge zur Theorie der Evolution, zur Humangenetik und zur Sinnesphysiologie leistete, ordentlicher Professor der Universität Heidelberg und Direktor des zoologischen Instituts der Universität.

Organisationen: vor 1933 Mitglied des Vereins der Deutschen in Böhmen, später RLB, 1937 NSV (Blockwart), Aufnahme in die NSDAP am 1. Mai 1937 (Mitglied Nr. 5 537 474).

Quellen: UAH PA 10311 Ludwig; DBE Bd. 6, S. 510.