Erich Reitzenstein


geboren: 30. August 1897 Straßburg
gestorben: 27. Februar 1976 Mainz
Konfession: evangelisch
Vater: Universitätsprofessor



Reitzenstein besuchte Schulen in Straßburg, Freiburg und Göttingen. 1916 begann er ein Studium der klassischen Philologie und des Französischen in Göttingen. Von 1916 bis 1919 leistete er Kriegsdienst (letzter Dienstgrad: Leutnant, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse). Das Studium, unter Einbeziehung der Ägyptologie, setzte er in Göttingen, Freiburg, Heidelberg, Berlin und wieder Heidelberg fort. 1922 legte er in Heidelberg das Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. phil. 1923 absolvierte er das Probejahr am Gymnasium Heidelberg und wurde Studienassessor. Von 1924 bis 1926 arbeitete Reitzenstein als Lektor für deutsche Sprache an der Universität Bologna, ab 1926 war er Hilfsassistent an der Universität Bonn. Hier habilitierte er sich 1929. 1933 erhielt er die Stelle des Oberassistenten am Philologischen Seminar. 1937 zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt, vertrat der Gräzist 1937/38 einen Lehrstuhl für klassische Philologie in Halle, 1938 wurde er zum Ordinarius ernannt. Nach Ableistung von militärischen Übungen zum Leutnant der neuen Wehrmacht ernannt, leistete Reitzenstein von August 1939 bis Oktober 1940 und von August 1941 bis August 1944 Kriegsdienst (ausgezeichnet mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse). Er war Sachbearbeiter in verschiedenen Kommandanturen in Rumänien und Italien. Nach 1945 zum Professor mit Lehrstuhl umberufen, lehnte er 1948 einen Ruf an die Universität Leipzig ab. 1952 wurde Reitzenstein Mitglied des wissenschaftlichen Beirates beim Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen der DDR. Nach einer Aussprache mit Staatssekretär Girnus floh er 1958 nach Westberlin. Nach einiger Zeit zum persönlichen ordentlichen Professor der Universität Mainz ernannt, wurde er 1965 emeritiert.

Organisationen: NSV, NSLB, RLB, 1945 CDU, nach den Maßnahmen gegen den »Spirituskreis« im April 1958 Austritt aus der CDU.

Quellen: UAH PA 12962 Reitzenstein, Rep. 6, Nr. 1407. Stengel.

Bild: UAH