FDGB-Lexikon, Berlin 2009


Lemmer, Ernst (*28.4.1898 - †18.8.1970)

Geb. in Remscheid als Sohn eines Architekten, Volksschule und Gymnasium; 1914-18 I. WK; 1918 Mitgl. eines Arbeiter- und Soldatenrates; 1918 Mitgl. der DDP, ab 1930 der DSP; 1919-22 Studium der Volkswirtschaftslehre an den Univ. in Marburg und Frankfurt/M.; Volontariat bei der Frankfurter Zeitung, Tätigkeit als Journalist; 1922-33 GS des Gewerkschaftsringes „Deutscher Arbeiter-, Angestellter- und Beamtenverbände“ („Hirsch-Duncker“); 1924-33 MdR; nach 1933 Korrespondent für ausländ. Ztg., u.a. Neue Züricher Zeitung, und Pester Lloyd und Le Soir (Belgien); Verbindung zu Widerstandskreisen; 1945 2. Bürgermeister von Kleinmachnow, Mitbegr. der CDU in Berlin; 2. bzw. bis Dez. 1947 4. Vors. der CDU der SBZ, von der SMAD abgesetzt, u.a. nach Ablehnung der Teilnahme am 1. Deutschen Volkskongress; 1945-49 Mitgl. des Gründungsausschusses und 3. Vors. des FDGB (verantw. für die HA Presse und Rundfunk); 1948/49 Vizepräsident des KB; 1947-49 MdL Brandenburg; Mai 1949 Übersiedlung von Kleinmachnow nach Berlin (West); 1949-1956 Chefredakteur der Ztg. Der Kurier; 1950-56 MdA und Vors. der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus; 1950-61 stellv. Vors., seit 1961 Vors. der Exil-CDU in der Bundesrepublik; ab 1952 (West-)Berliner Vertreter im Deutschen Bundestag; 1956-61 Vors. des CDU-Landesverb. Berlin (West); 1956/57 Bundesminister für Post- und Fernmeldewesen, 1957-62 Bundesminister für Gesamtdeutsche Fragen; 1964/65 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, 1965-69 Sonderbeauftragter des Bundeskanzlers für Berlin (West).
A.H.