Darsteller, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch
Grünhainichen (Erzgebirge)

Biografie

Roland Oehme wurde am 27. Oktober 1935 im sächsischen Grünhainichen geboren und lebte nach der Teilung Deutschlands (1949) in der DDR. Nach dem Abitur im Jahr 1954 diente er freiwillig für fünf Jahre bei der Nationalen Volksarmee. Nach Beendigung des Wehrdienstes erhielt er eine Studienzulassung und begann 1960 ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg. Praktische Erfahrungen sammelte er nicht zuletzt während eines Praktikums in den DEFA-Studios, wo er als Regieassistent von Ralf Kirsten bei der Komödie "Mir nach, Canaillen" (DDR 1964) eingesetzt wurde.

Sein Diplom machte Oehme 1964 mit dem Kurz-Spielfilm "Erzählung über eine Liebe". Trotz seines Status als Neuling weigerte er sich 1964, für die DEFA ein erstes Filmprojekt zu inszenieren, weil ihm das Drehbuch nicht gefiel. Dies blieb nicht ohne Folgen: In den nächsten drei Jahren setzte man Oehme lediglich als Regieassistent ein, unter anderem bei Kurt Maetzigs "Die Fahne von Kriwoj Rog" (DDR 1967). Während dieser Jahre begann er auch fürs Theater zu arbeiten: 1966 gab er mit "Asylrecht" sein Regiedebüt am Kleinen Haus des Volkstheaters Rostock.

Sein Kinodebüt gab Oehme erst 1968, mit der Verwechslungskomödie "Mit mir nicht, Madam!" (zusammen mit Lothar Warneke; Start: 1969), zu deren Ensemble bekannte Darsteller wie Manfred Krug, Rolf Herricht und Annekathrin Bürger gehörten. Ein überragender Publikumserfolg gelang Oehme mit "Der Mann, der nach der Oma kam" (DDR 1972), über einen Soziologiestudenten, der sich im Zuge eines Forschungsprojekts als Haushaltshilfe einer chaotischen Künstlerfamilie einstellen lässt. Weit weniger erfolgreich war die harmlose Liebeskomödie "Wie füttert man einen Esel" (DDR 1973), mit Manfred Krug als singendem Fernfahrer.

Fürs DDR-Fernsehen inszenierte Oehme unter anderem einen Teil der Mini-Serie "Der Sonne Glut" (1971), mehrere Fernsehspiele und eine Folge der Krimireihe "Polizeiruf 110" (1975). Mit der Kinokomödie "Ein irrer Duft von frischem Heu" (1977), über einen Bauer und Parteisekretär (Peter Reusse), der Geschehnisse vorhersehen kann, gelang ihm ein neuerlicher Kassenerfolg. "Einfach Blumen aufs Dach" (DDR 1979), über eine Arbeiterfamilie, die sich ein gebrauchtes, aber repräsentatives Auto kauft, erhielt von der Filmkritik der DDR die Auszeichnung als Beste Komödie des Jahres.

Weitere Filme Oehmes waren die Komödie "Asta, mein Engelchen" (DDR 1981) und die Liebeskomödien "Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt" (DDR 1985) und "Je t'aime, chérie" (DDR 1986), die von der Kritik wechselhaft aufgenommen wurden. In der nach dem Mauerfall realisierten Komödie "Farßmann oder Zu Fuß in die Sackgasse" (1991) befasste Oehme sich auf humorige Weise mit dem Leben in der DDR, allerdings kam der Film weder beim Publikum noch bei den Kritikern gut an.

Nach der Wiedervereinigung begann Oehme 1991 als freischaffender Regisseur und Autor zu arbeiten, allerdings ausschließlich am Theater. 1991 realisierte er das Projekt "2099 oder die Chance von vorn anzufangen" an einem Theater in Österreich, das jedoch nach wenigen Monaten Insolvenz anmelden musste. Von 1993 bis 2002 inszenierte Oehme regelmäßig Stücke für die Ostsee-Freilichtbühne Ralswiek; zwischen 2006 und 2013 führte er bei den Freiluftspielen in Waren an der Müritz bei der "Müritz-Saga" Regie, einem Zyklus von fiktiven, in der Region spielenden Geschichten.

Am 29. November 2022 starb Roland Oehme nach kurzer Krankheit. Seinen Lebensabend hatte er in Potsdam-Babelsberg verbracht.

FILMOGRAFIE

1985/1986
  • Regie
  • Drehbuch
1984/1985
  • Regie
  • Drehbuch
  • Szenarium
1980/1981
  • Regie
  • Drehbuch
1978/1979
  • Regie
  • Drehbuch
  • Szenarium
1977/1978
  • Darsteller
1976/1977
  • Regie
  • Drehbuch
  • Szenarium
1974/1975
  • Regie
  • Drehbuch
1973/1974
  • Regie
  • Drehbuch
1970
  • Darsteller
1969/1970
  • Darsteller
1967
  • Regie-Assistenz
1967
  • Regie-Assistenz
1965/1966
  • Regie-Assistenz
1964/1965
  • Regie-Assistenz
1963/1964
  • Regie-Assistenz