Thomas von Steinaecker

Weitere Namen
Dr. phil. Thomas von Steinaecker (Weiterer Name)
Regie, Drehbuch
Traunstein

Biografie

Thomas von Steinaecker, geboren am 6. Februar 1977 in Traunstein, begann bereits als Jugendlicher, sich als Autor zu betätigen. 1996 wurde er mit dem Hattinger Förderpreis für junge Literatur ausgezeichnet. Während seines Studiums der Literaturwissenschaft in München und Cincinnati (USA) war er als freier Autor für verschiedene Publikationen tätig. 2003 erhielt er eine Einladung zum 11. Open Mike Literaturpreis sowie ein Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin. 2006 promovierte Steinaecker mit einer Arbeit über literarische Fototexte bei Rolf Dieter Brinkmann, Alexander Kluge und W. G. Sebald.  

Sein erstes Hörspiel, "Meine Tonbänder sind mein Widerstand", wurde 2007 vom Bayerischen Rundfunk gesendet. Im gleichen Jahr erschien sein Debütroman "Wallner beginnt zu fliegen", der auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis kam und für den Steinaecker den Aspekte-Literaturpreis sowie den Bayerischer Kunstförderpreis erhielt. In den nächsten Jahren erschienen seine teils preisgekrönten Romane "Geister" (2008), "Schutzgebiete" (2009), "Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen" (2012) und "Die Verteidigung des Paradieses" (2016). Letzterer war für den Deutschen Buchpreis nominiert und erhielt den Carl-Amery-Literaturpreis. 2017 erschien sein Comicroman "Der Sommer ihres Lebens", für den er mit den Rudolph-Dirks-Award ausgezeichnet wurde. Außerdem ist Steinaecker Autor zahlreicher, teils ebenfalls preisgekrönter Hörspiele.  

Im Wintersemester 2013/14 übernahm er eine Poetikdozentur an der Hochschule RheinMain. 2017 dramatisierte er für eine einmalige Aufführung im Staatstheater Darmstadt "Wer wir waren", den letzten Text von Roger Willemsen, mit dem er bereits bei dessen TV-Reihe "Bewegte Republik Deutschland" zusammengearbeitet hatte. 2018/19 war Steinaecker Stipendiat in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Im Jahr 2021 erschien sein viel gelobtes Sachbuch "Ende offen. Das Buch der gescheiterten Kunstwerke". Für die Süddeutsche Zeitung verfasst Steinaecker Comic-Rezensionen, in der Neuen Rundschau erscheinen regelmäßig seine Essays über unvollendete Kunstwerke. Seit 2017 ist er Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Parallel zu seiner Arbeit als Autor begann Thomas von Steinaecker schon 2008, auch als Filmemacher zu arbeiten. Vorwiegend für die TV-Sender 3sat und Arte realisierte er Dokumentarfilme und Reportagen mit einer Länge zwischen 45 und 60 Minuten. Dazu gehören "Stockhausen – Musik für eine bessere Welt" (2009, mit Norbert Busè), "John Cage – Alles ist möglich" (2012), "Der Spielmacher – George Tabori in Amerika" (2014, mit Norbert Busè), "Von Dada bis Gaga – 100 Jahre Performance-Kunst" (2015). Sein Film "Richard Strauss und seine Heldinnen" (2014) erhielt den International Classical Music Award. Die Doku "Leonard Bernstein – Das zerrissene Genie" (2018) wurde beim International Television Festival in Prag mit dem Grand Prix ausgezeichnet; dort lief 2022 auch sein Film "Electronic Vibrations – Ein Sound verändert die Welt".

Sein Kinodebüt gab Thomas von Steinaecker mit der internationalen Koproduktion "Werner Herzog – Radical Dreamer", ein Porträt des legendären Filmemachers. Die Uraufführung fand im September 2022 beim Telluride Film Festival (USA) statt. Der deutsche Kinostart erfolgte Ende Oktober 2022.