Darstellerin
München

Biografie

Beatrice Richter wurde am 20. Dezember 1948 in München geboren. Schon in ihrer Kindheit sammelte sie erste Bühnenerfahrungen im Kinderballett der Bayerischen Staatsoper. In München absolvierte sie ab 1965 auch ihre Ausbildung zur Theaterschauspielerin an der Otto-Falckenberg-Schule. Zu dieser Zeit debütierte sie in "Aschenputtel" (als eine der bösen Schwestern) am Münchner Theater der Jugend. In den folgenden Jahren spielte sie an Theatern in Baden-Baden, Bochum (unter Peter Zadek) und Frankfurt am Main. Ab 1979 war sie zwei Jahre lang Ensemblemitglied an der Kleinen Komödie München.

Parallel zu ihrer Theaterarbeit verfolgte Richter ab Anfang der 1970er Jahre auch eine Fernseh- und Filmkarriere. Ihren ersten Auftritt vor der Kamera hatte sie 1971 in "Der kopflose Falke", einem Kurzfilm nach Truman Capote.  Im selben Jahr war sie an der Seite von Eva Mattes in dem Softsex-Film "Liebe unter 17" auf der Kinoleinwand zu sehen. Kinofilme stellten seit jeher aber nur vereinzelte Ausflüge in Richters Schaffen dar.

1975 spielte sie in der TV-Produktion "Das Konzert" (AT/DE/CH an der Seite von Klaus Maria Brandauer und Maria Schell; in dem erfolgreichen Krimi-Zweiteiler "Die Kette" (1977) war sie mit Harald Leipnitz und Uschi Glas zu sehen. In der 1980 entstandenen Tragikomödie "Trokadero" mit Franz-Xaver Kroetz spielte Richter eine Stripperin, die Gäste in eine dörfliche Musikkneipe locken soll.

Große Bekanntheit erlangte Beatrice Richter als Nachrichtensprecherin in Rudi Carrells "Rudis Tagesshow" (1981-82), einer parodistischen Nachrichtensendung, in der sie neben Carrell, Diether Krebs und Klaus Havenstein zur Hauptbesetzung gehörte. Carrell hatte sie durch ihre Arbeit in Dieter Hildebrandts politischer Kabarettsendung "Scheibenwischer" entdeckt. Für ihr komödiantisches Talent in der "Tagesshow" wurde Richter 1982 mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. Aufgrund der schwierigen Zusammenarbeit mit Carrell stieg sie allerdings nach zwei Staffeln aus der überaus erfolgreichen Serie aus.

Den komödiantischen Rollen blieb Richter jedoch treu. So erhielt sie Hauptrollen in den Kinofilmen "Mit mir nicht, du Knallkopp" (1982) mit Werner Enke und "Laß das – ich haß‘ das" (1983), in dem sie eine umweltbewusste und kämpferische Frau verkörperte, die sich mit Witz und List gegen ein Braunkohlewerk wehrt. Die Kritiker konnte der Film allerdings wenig überzeugen. Außerdem gehörte sie (erneut mit Eva Mattes) zum großen Ensemble von Peter Zadeks frivoler Gesellschaftssatire "Die wilden Fünfziger" (1983), nach dem Konsalik-Roman "Hurra, wir leben noch" – dies war ihr letzter Kinoauftritt für über 30 Jahre. Neben solchen Kinoparts spielte sie weiterhin fürs Fernsehen, wo sie unter anderem in Sigi Rothemunds Showbusiness-Komödie "Drei gegen Hollywood" (1982) eine Hauptrolle hatte, und mit Walter Giller auf dem "Traumschiff" (1983) in Kenia unterwegs war.

1984 konnte Richter mit "Sketchup" als Partnerin von Diether Krebs ihren Status als feste Größe in der deutschen Comedy-Landschaft zementieren. Die von Krebs erdachte Sketch-Sendung erfreute sich immenser Beliebtheit beim Publikum und erlangte Kultstatus – heute gilt sie als Wegbereiter für spätere komödiantische Formate des deutschen Fernsehens. Krebs hatte bereits mit Richter in "Rudis Tagesshow" vor der Kamera gestanden, was (anders als mit Carrell) in einer reibungslosen und harmonischen Zusammenarbeit resultierte. Als Richter 1985 aus der Reihe ausstieg wurde Iris Berben ihre Nachfolgerin.

Sehr gute Kritiken erhielt auch die Politkomödie "Abgehört" (1984, TV) mit Hansjörg Felmy und Götz George. Aber bereits während ihrer Zeit bei "Sketchup" trat Richter auch in ernsteren Rollen in Erscheinung, beispielsweise in "Der kleine Riese" (1985), einem Milieudrama mit Hans Clarin und Raimund Harmstorf. Nach "Sketchup" wirkte Richter in verschiedenen Serien mit, so in Folgen von "Die Schwarzwaldklinik" (1988), "Der Landarzt" (1989) und "Meister Eder und sein Pumuckl" (1989, als Mutter zweier Lausbuben).

Auch später ließ Richter sich nicht mehr auf das komödiantische Fach festlegen. Ab den 1990er Jahren war sie im Fernsehen überwiegend in Krimiserien wie "Der Alte", "Siska" und "Tatort" zu sehen. Eine Ausnahme stellt ihre Rolle in sechs Folgen der beliebten Sitcom "Salto Postale" (1994) dar, als Reisebüro-Inhaberin Franziska Velten.

Im Bühnenbereich blieb Richter ebenfalls aktiv. Ab 1996 ging sie über viele Jahre mit einer eigenen Jazz-Kabarett-Show auf Tour. 2003 hatte sie am Theater am Kurfürstendamm eine Hauptrolle in dem Neil-Simon-Stück "Dinner Party" (an der Seite von Ilja Richter, mit dem sie 1983 als Duo "Richter & Richter" einen Song veröffentlicht hatte; die beiden sind nicht verwandt) . 2004 spielte sie in einer "Jedermann"-Aufführung vor dem Kölner Dom den Gesellen, den Teufel und Mammon, an der Seite von Andreas Schmidt-Pavloff, Johannes Heesters und Cordula Trantow. Bei den Bad Segeberger Karl-May-Festspielen trat Richter 2008 als schrullige Schriftstellerin Rosmathilda Polterman in "Winnetou und Old Firehand" auf (Erol Sander und Alexander Wussow spielten die Titelrollen). Weitere Engagements führten sie unter anderem auf die Bühnen des Kölner Theater am Dom (2012) und des Düsseldorfer Theater an der Kö (2013). 2015 nahm sie mit dem Tänzer Vadim Garbuzov an der achten Staffel der TV-Show "Let’s Dance" teil, schied nach der sechsten Runde jedoch aus.

Parallel war Richter weiterhin auch in Fernsehspiel-Nebenrollen – etwa in "Niete zieht Hauptgewinn" (2007) und dem Drama "Letzter Moment" (2010) – sowie in zahlreichen Serien wie "In aller Freundschaft", "Da kommt Kalle" und "Großstadtrevier" zu sehen. 2015 spielte sie in dem viel gelobten Fernsehfilm "Mein Sohn Helen" die Großmutter der Hauptfigur (Jannik Schümann), die nicht akzeptieren will, dass ihr Enkel transsexuell ist. Im gleichen Jahr sah man Richter das erste Mal nach 32 Jahren ("Die wilden Fünfziger") wieder in einem Kinofilm: In "Schwester Weiß" hatte sie eine Hauptrolle als Mutter, die sich mit der tiefreligiösen Schwester ihrer Schwiegertochter um die Beisetzung ihres Sohnes und ihrer Enkelin streitet.

Anfang 2017 spielte Richter eine durchgehende Rolle als exzentrische Mutter in einer Staffel der Telenovela "Sturm der Liebe". Tragende Fernsehrollen hatte sie zuletzt auch in dem romantischen Drama "Cecilia Ahern: Ein Moment fürs Leben" (2018) und in dem Krimi "Katie Fforde: Zimmer mit Meerblick" (2018).

Beatrice Richter hat mit dem Schauspieler Heinz Baumann eine Tochter, die Schauspielerin Judith Richter (*1978). Mit ihr stand sie 2017 in der Komödie "Hundert Quadratmeter" am Essener Rathaustheater auf der Bühne.

FILMOGRAFIE

2020/2021
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2009
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1994/1995
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1988
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1988
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1987
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1984
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