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Friedrich Dessauer

19. Juli 1881 - 16. Februar 1963
Friedrich Dessauer Friedrich Dessauer 

Als führender Vertreter der Strahlendiagnostik besitzt Friedrich Dessauer großes Ansehen, weil er wichtige Beiträge und neue Erkenntnisse auf seinem Fachgebiet liefert. In Frankfurt am Main ist er führender Vertreter des politischen Katholizismus, gründet eine angesehene Tageszeitung und wirkt von 1924 bis 1933 als linker Zentrumsabgeordneter im Reichstag für eine Sozialpolitik des „gerechten Ausgleichs“. Seit 1924 ist Dessauer auch Beisitzer im Reichsvorstand der Zentrumspartei und steht dem zeitweiligen Reichskanzler Josef Wirth nahe. Er engagiert sich im pazifistischen Friedensbund Deutscher Katholiken und auch im republikanischen Schutzverband Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold. Die Nationalsozialisten nehmen ihn im Sommer 1933 für fast ein halbes Jahr in „Schutzhaft“ und klagen ihn als Mitglied des Katholischen Volksvereins unter dem Vorwand der Untreue an. Dessauer wird wegen erwiesener Unschuld freigesprochen, darf aber nicht mehr als Hochschullehrer arbeiten. Er verlässt Deutschland und wird an die Universität Istanbul berufen. 1937 wechselt er in die Schweiz und gehört dort zum Kreis um Josef Wirth und Otto Braun. 1941 wird er ausgebürgert. Dessauer kehrt 1949 nach Deutschland und übernimmt 1950 wieder seinen ursprünglichen Lehrstuhl an der Universität Frankfurt am Main. Friedrich Dessauer stirbt am 16. Februar 1963 in Frankfurt am Main.

 

 

Literatur

  • Martin Goes: Friedrich Dessauer 1881 – 1963. Zur Person und zur Vertreibung durch die Nationalsozialisten aus Amt und Vaterland. Aschaffenburg 1995