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Andreas Hermes

16. Juli 1878 - 04. Januar 1964
Andreas Hermes Andreas Hermes 

Der Diplomlandwirt Andreas Hermes hat früh einen Ruf als hervorragender Agrarfachmann und wird 1920 im Alter von 42 Jahren zum Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft ernannt. Auch nach seiner Entlassung aus diesem Amt 1923 bleibt er als Reichstagsabgeordneter einer der einflussreichsten und bekanntesten deutschen Zentrumspolitiker. Er ist verheiratet mit Annemarie Schaller, mit der er zwei Töchter und drei Söhne hat. Als Präsident der Vereinigung deutscher Bauernvereine widersetzt er sich der nationalsozialistischen "Gleichschaltung". Im März 1933 können die Nationalsozialisten nur durch Verhaftung seine Wiederwahl verhindern. Hermes entkommt der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, indem er 1936 als Wirtschaftsberater nach Kolumbien geht. Er kehrt jedoch 1939 nach Deutschland zurück und findet bald Zugang zum Kölner Kreis um das katholische Ketteler-Haus. Carl Goerdeler führt Andreas Hermes in seinen Kabinettslisten als Landwirtschaftsminister auf. Nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 wird Hermes verhaftet und am 11. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Durch glückliche Umstände kann er überleben und gehört 1945 in Berlin zu den Gründern der CDU.

Literatur

  • Anna Hermes: Und setzet ihr das Leben nicht ein. Andreas Hermes - Leben und Wirken. Stuttgart 1971
  • Günter Buchstab: Andreas Hermes (1878-1964). In: Jürgen Aretz/ Rudolf Morsey/ Anton Rauscher: Zeitgeschichte in Lebensbildern. Band 6. Mainz 1984
  • Günter Buchstab: Politische Mitte und nationale Einheit. Andreas Hermes 1878-1964. Sankt Augustin 1994