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Martin Buber

Geb. am: 08. Februar 1878
Fakultät: Philosophische Fakultät
Kategorie: Doktorgradaberkennung
Martin BUBER, geb. am 8. Februar 1878 in Wien, gest. am 13. Juni 1965 in Jerusalem, hatte am 19. Juli 1904 an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien den Grad eines Dr. phil. in Philosophie erworben (Dissertation: 'Zur Geschichte des Individuationsproblems'). Am 14. Juli 1942 wurde ihm der Grad aus rassistischen Gründen aberkannt, da er im Nationalsozialismus 'als Jude als eines akademischen Grades einer deutschen Hochschule unwürdig' galt.
Erst 13 Jahre nach der Aberkennung und lange nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde ihm der Doktorgrad am 15. Mai 1955 wieder zuerkannt, bzw. die Aberkennung für 'von Anfang an nichtig' erklärt.
Der Philosoph, Kulturwissenschaftler, Theologe und Religionswissenschaftler, beeinflusst von Kant, dem Chassidismus, den philosophischen Personalismus und Zionismus gilt er als wichtigster Partner des christlich-jüdischen Gesprächs. Er suchte den überwiegend politischen Zionismus kulturell zu vertiefen und studierte nicht neben Wien auch in Berlin, Leipzig und Zürich. In Wien gründete er die Zeitschrift 'Die Welt', später in Berlin die Monatsschrift 'Der Jude'. 1930 erhielt er einen Ruf als Religionswissenschaftler an die Universität Frankfurt am Main, verlor diese Position jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 und verließ Deutschland 1938. Bis zu seiner Emeritierung lehrt er 1938-1951 als Professor der Sozialphilosophie an der Hebräischen Universität in Jerusalem und besucht ab 1950 wieder Deutschland. Zahlreiche philosophische und religionswissenschaftliche Publikationen. 1953 erhält er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels, 1961 den großen Österreichischen Staatspreis, 1963 den Erasmus-Preis. Der Lehrstuhl für Judaistik an der Universität Köln erhielt den Namen "Martin-Buber-Institut".

Lit.: Buber, Begegnung. Autobiographische Fragmente; SILVERMAN 2012, 263n2.
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