Bruno Frank

Bruno Frank, Schriftsteller
Porträt des Schriftstellers Bruno Frank mit seinem Hund, vermutlich 1930er Jahre.
Courtesy of the Leo Baeck Institute, New York, F 2168B

Bruno Frank

Diese warme, reiche Menschlichkeit, (…) diese Treue, diese Generosität, dies urbane Lächeln bei solchem Wissen um die dunkelsten und schwersten Dinge – wo finden wir es wieder?

Klaus Mann zum Tod von Bruno Frank in einem Brief an Liesl Frank, 30. Juni 1945

Geborenam 13. Juni 1887 in Stuttgart
Gestorbenam 20. Juni 1945 in Beverly Hills, Californien, USA
ExilSchweiz, Frankreich, Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Österreich, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufSchriftsteller

Der Schriftsteller Bruno Frank verließ Deutschland unmittelbar nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933. Als Jude und Demokrat betrachtete er den Nationalsozialismus mit Abscheu. Frank und seine Frau Liesl gingen zunächst in die Schweiz. Anfang 1934 emigrierten sie nach Frankreich weiter und ließen sich in Sanary-sur-Mer nieder, wo sie unter anderem mit Lion Feuchtwanger und vielen weiteren Exilierten zusammentrafen.

Obwohl Bruno Frank sich in der Exilpresse nicht politisch äußerte, unterstützte er die von Klaus Mann angeregte und später gescheiterte Zeitschrift Die Sammlung, die verschiedene politische und literarische Positionen des Exils zusammenführen sollte. Sein Engagement für den P.E.N-Club blieb beschränkt: Die Einladung, als Redner zum XII. Internationalen P.E.N.-Kongress im Juni 1934 in Glasgow zu fahren, schlug er aus, da er an seinem Roman Cervantes (1934) arbeitete.

Zwischen 1935 und 1937 hielten Bruno und Liesl Frank sich abwechselnd in London und Salzburg auf. In London wurde Frank vor allem mit der englischen Fassung seines Theaterstücks Sturm im Wasserglas (1930; engl. Storm in a Teacup, 1936) populär. Dort begann er auch mit der Arbeit an dem Roman Der Reisepaß (1937), der zu einer offenen literarischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus geriet.

1937 emigrierten die Franks in die USA weiter und ließen sich in Kalifornien nieder, wo Bruno Frank unter anderem an Drehbüchern arbeitete. Sowohl Bruno als auch Liesl Frank nutzten ihre ausgedehnten Netzwerke, um andere in die USA emigrierte Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen.

Auswahl wichtiger Werke:
Trenck (Roman, 1926)
Politische Novelle (Novelle, 1928)
Sturm im Wasserglas (Theaterstück, 1930)
Cervantes (Roman, 1934)
Der Reisepaß (Roman, 1937)

Weiterführende Literatur:
Kirchner, Sascha: Der Bürger als Künstler. Bruno Frank (1887-1945). Leben und Werk, Düsseldorf: Grupello 2009.

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