Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
unter Mitarbeit von Nicole Ristow
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Klaus Pringsheim

geb. am 24. Juli 1883 in Feldafing bei München, Deutschland, gest. am 7. Dez. 1972 in Tokyo, Japan, Komponist, Musikschriftsteller, Dirigent, Pädagoge, Regisseur, Konzertveranstalter.

Biographie

Klaus Pringsheim, der am 24. Juli 1883 in Feldafing bei München geboren wurde, stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Münchner Familie. Er war der Sohn des Mathematikprofessors, Wagnerianers und Kunstsammlers Alfred Pringsheim und dessen Frau Hedwig Pringsheim, geb. Dohm, einer Berliner Schauspielerin und Tochter der Frauenrechtlerin Hedwig Dohm. Er war durch seine Zwillingsschwester Katia Mann, die Ehefrau Thomas Manns, mit der Familie Mann familiär verbunden.

Pringsheim begann nach häuslichem Klavierunterricht seine musikalische Laufbahn bei Gustav Mahler, unter dem er 1906/1907 als Voluntärkorrepetitor an der Wiener Hofoper arbeitete. Später war er Dirigent u. a. am Genfer Opernhaus, Dirigent und Regisseur am Deutschen Landestheater in Prag und Opernregisseur am Breslauer Stadttheater. Von 1919-1925 erfüllte er neben etlichen Gastdirigaten und journalistischen Arbeiten als Musikkritiker die Funktion des musikalischen Leiters der Max Reinhardt Bühnen in Berlin. Erwähnenswert ist, dass Pringsheim in der Saison 1923/1924 den ersten Gustav Mahler-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern herausbrachte. In der Presse, wo seine Konzerte regelmäßig rezensiert wurden, klangen schon früh antisemitische Töne an (HilmesO 2003a, S. 82). Seine Homosexualität blieb nach dem Zeugnis seines Stiefsohns Klaus Pringsheim jun. dagegen vor der Öffentlichkeit verborgen (PringsheimK/BoesenV 1995, S. 280). 1913 hatte er die Ehe mit Klara Koszlerova, einer österreichischen Tänzerin, geschlossen, mit der er zwei Kinder hatte.

1931 ging Pringsheim nach Japan, wo er einen Posten als Professor für Klavier, Dirigieren und Komposition an der Kaiserlichen Musikakademie Tokyo erhielt. Hier entfaltete er ein stark europäisch geprägtes Musikleben, wofür Erstaufführungen mit Studentenensembles u. a. von Bertolt Brechts und Hanns Eislers „Der Jasager“, Giovanni Pierluigi da Palestrinas „Missa Papae Marcelli“, Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“, Teilen von Richard Wagners „Götterdämmerung“, Richard Strauss’ „Alpensymphonie“ und „Also sprach Zarathustra“, Anton Bruckners 9. Symphonie und Gustav Mahlers Symphonien Nr. 2, 3, 5, 6 und 7 ein Zeugnis ablegen. Ein Teil dieser Projekte überforderte die Studierenden der Musikakademie mit der Folge, dass Pringsheim in der Presse gelegentlich Größenwahn vorgeworfen wurde. Als Kompositionslehrer genoss er dagegen hohes Ansehen. Man kann ihn als den bedeutendsten ausländischen Kompositionslehrer in Japan bezeichnen. Unter seinen Schülern waren u. a. die Dirigenten Hiroshi Wakasugi und Taijiro Iimori sowie die Komponisten Komei Abe, Shukichi Mitsukiri, Kosaburo Hirai und Saburo Takata.

1937 wurde Pringsheim aus der Musikakademie entlassen. Zwar war es eine Usance in Japan, Ausländer nicht langfristig an öffentlichen Institutionen zu beschäftigen, aber im Fall von Klaus Pringsheim war die Entlassung zu diesem Zeitpunkt eindeutig politisch motiviert (SchauweckerD 1994, S. 240 ff.). Pringsheim nahm zunächst für die Saison 1937/1938 eine mehrmonatige Einladung des thailändischen Kultusministers Vichitr Vadakarn an, der ihn bat, als Musikberater in Thailand zu arbeiten. Danach ging er nach Japan zurück. Nachdem Japan am 27. Sept. 1940 mit Deutschland und Italien den „Dreimächtepakt“ geschlossen hatte, nahmen die Repressionen gegen deutsche Exilanten immer mehr zu. Die Deutsche Botschaft in Japan nannte im Herbst 1944 in einem für das japanische Außenamt bestimmten Dokument den Namen Klaus Pringsheims in der Kategorie „In Japan tätiger Musiker deutscher Staatsangehörigkeit, an deren Berufsausübung die Deutsche Botschaft kein Interesse“ (SchauweckerD 1994, S. 248) habe. Im nächsten Schritt verlor Pringsheim im Dezember 1944 die deutsche Staatsangehörigkeit. Er war somit staatenlos. 1945 – in der Endphase des Pazifischen Krieges – kam er als „feindlicher Ausländer“ in Haft und zwar unter Bedingungen, die weit über die Beschränkungen der Internierung in Karuizawa hinausgingen. Er wurde als „feindlicher Ausländer“ in einem Kloster in Koishikawa, Tokyo, und in einer Volksschule in Denenchôfu gemeinsam mit seinen Söhnen Hans-Erik und Klaus jun. sowie dem Pianisten Leonid Kreutzer interniert.

Nach dem Ende des Pazifischen Kriegs am 2. Sept. 1945 ging Pringsheim in die USA zur Familie seiner Zwillingsschwester Katia Mann. In Los Angeles gelang es ihm trotz gelegentlicher Dirigate und Lecture-Tours nicht, beruflich Fuß zu fassen. Schließlich kehrte er nach Japan zurück. 1951 nahm er einen Ruf auf eine Professur für Komposition und Dirigieren an der privaten Musashino Musikakademie in Tokyo an. Neben seiner Lehrtätigkeit wurde er zu Gastdirigaten in aller Welt eingeladen, so vom BBC-Orchestra London, den Berliner Philharmonikern, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem Staatlichen Orchester in Brünn. Pringsheims Kompositionen, die eher den Rang von Gelegenheitsarbeiten haben, sind heute vergessen; nur in Japan werden sie noch aufgeführt.

Klaus Pringsheim starb am 7. Dez. 1972 in Tokyo an Herzversagen.

Hauptquellen: SuchyI 1992

Empfohlene Zitierweise
Irene Suchy: Klaus Pringsheim, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002788).

Klaus Pringsheim – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Pringsheim, Klaus
geboren:24. Juli 1883 Feldafing bei München, Deutschland
gestorben:7. Dez. 1972 Tokyo, Japan
Mutter:Hedwig Dohm jun. (geb. 1855 Berlin, gest. 1942 Zürich), Schauspielerin
Vater:Alfred Pringsheim (geb. 2. Sept. 1850 Ohlau (Oberschlesien), heute: Polen, gest. 25. Juni 1941 Zürich), Mathematiker und Kunstmäzen
Geschwister:Erik Pringsheim (geb. 1879, gest. 1909) – Peter Pringsheim (geb. 1881, gest. 1963), Physiker – Katia Mann, geb. Pringsheim (geb. 1883, gest. 1980), ∞ Thomas Mann, Schriftsteller – Heinz Gerhard Pringsheim (geb. 7. Apr. 1882, gest. 31. März 1974 ), Musikkritiker, Komponist, Verfolgung und Arbeitsverbot (PringsheimK/BoesenV 1995, S. 201)
Ehe/Partnerschaft:∞ 1913 Klara Koszlerova (geb. 1888, gest. 1978), Tänzerin
Kinder:Emilie „Milka“ Pringsheim (geb. 1912, gest. 1976) – Hans-Erik Pringsheim (geb. 1915, gest. 1995), Musikkritiker, Exil – Klaus Pringsheim jun. (geb. 1923, gest. 2001), sein leiblicher Vater war der Sänger Hans Winckelmann
Verwandte:Sohn des Schwagers Thomas Mann: Michael Thomas Mann (geb. am 21. Apr. 1919 München, gest. 1977), Bratscher, Exil
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:evangelisch
Staatsangehörigkeit:deutsch, Dez. 1944 staatenlos, 1945 US-Immigrationsvisum, ab 1960er Jahre wieder deutsch
Grabstätte:Kamakura Reien, Japan

Klaus Pringsheim – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Komponist, Musikschriftsteller, Dirigent, Pädagoge, Regisseur, Konzertveranstalter
Ausbildung/Studium:privater Klavierunterricht, Kompositionsunterricht und Volontärkorrepetitor bei Gustav Mahler
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Opernhäuser/Theater
Wien Hofoper (1906/1907 Volontärkorrepetitor und privater Kompositionsschüler bei Gustav Mahler), Genf Oper (1907-1908 Dirigent), Prag Deutsches Landestheater (1909-1914 Dirigent, Dramaturg, Regisseur), Breslau Stadttheater (1914/1915 Opernregisseur), Bremen Stadttheater (1915-1918 Opernregisseur), Berlin Reinhardt-Bühnen (1919-1925 musikalischer Oberspielleiter)
Orchester
Berlin Philharmoniker (1923/1924 Konzertdirigent, u. a. erster deutscher Gustav Mahler-Zyklus, 1960-1971 Gastdirigate), Tokyo Kammersinfonieorchester (1941-1944), Hollywood (Name des Orchesters nicht eruierbar) (1946-1952 Dirigent), Tokyo Ernie Pyle Theatre (1952 Dirigent), London BBC Orchestra sowie Israel Philharmonic Orchestra und Brünn Staatliches Orchester (Gastdirigate 1960-1971)
Hochschulen
Berlin Lessing Hochschule (ca. 1919-1925 Dozent), Tokyo Kaiserliche Musikakademie (1933-1937 Professor für Komposition und Dirigieren), Musashino Musikakademie (1951-1972 Professor für Komposition und Dirigieren)
Presse
„Berliner Tagblatt“, „Die Weltbühne“, „Das Tagebuch“, „Die Zukunft“, „Der Querschnitt“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Neue Zürcher Zeitung“, „Schweizer Musikzeitung“, „Ongaku Kenkyû“, „Ongaku Hyôron“, „Contemporary Japan“, Hamburg Norddeutscher Rundfunk
Verschiedenes
Thailändische Regierung (1937-1938 Musikberater), Lufthansa Preis für japanische Nachwuchsmusiker (Gründung einer Stiftung)
Mitgliedschaften:SPD, Musikergewerkschaft Deutschland, Internationale Gustav-Mahler-Gesellschaft, Anton-Bruckner-Gesellschaft, Richard-Wagner-Gesellschaft, Richard-Strauss-Gesellschaft, Music and Ballett Critics-Society of Japan, Stiftung Lufthansa Preis
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
Prof. h. c. (Musashino Musikakademie)
Künstlerische Titel
Sônin – Official over the 5th grade of higher class (höchste Auszeichnung der japanischen Regierung )
Auszeichnungen
Bundesverdienstkreuz, Japanisches Verdienstkreuz, Ehrenmedaille der amerikanischen Anton Bruckner Gesellschaft

Klaus Pringsheim – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung, politische Verfolgung
Schlagwörter:Ausbürgerung, Berufseinschränkung, Internierung, Juden, SPD/SDAP-Mitgliedschaft
Exilland:Japan, Thailand, USA
Inhaftierungsort:Internierungslager Kloster in Koishikawa, Tokyo, Internierungslager Volkssschule Denenchôfu
Stationen:
1934/1935
„rassische“ Verfolgung als sogenannter „Halbjude“ in Deutschland und in Japan
1934/1935
verfemter Komponist in Deutschland und in Japan: Unterdrückung seines Namens als Dirigent des Funkaustauschkonzert Tokyo-Berlin 1934/1935
1937
Entlassung aus seiner Anstellung an der Kaiserlicher Musikakademie in Tokyo
1937-1938
Exil in Thailand
1938
Rückkehr nach Japan
1944
Die Deutsche Botschaft in Japan nannte im Herbst 1944 in einem Dokument an das japanische Außenamt den Namen Klaus Pringsheims in der Kategorie „In Japan tätiger Musiker deutscher Staatsangehörigkeit, an deren Berufsausübung die Deutsche Botschaft kein Interesse“ (SchauweckerD 1994, S. 248) habe.
1944
Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft (PAAA PringsheimK)
Mai bis August 1945
Internierung als „feindlicher Ausländer“ in einem Kloster in Koishikawa, Tokyo, und in der Volkssschule in Denenchôfu gemeinsam mit seinen Söhnen Hans-Erik und Klaus jun. und Leonid Kreutzer
1945-1951
Exil in den USA (Los Angeles)
1951
Rückkehr nach Japan

Klaus Pringsheim – Werke

Werke

Kompo­sitionen

Lieder, Bühnenmusik, Filmmusik, Orchestermusik, siehe Werkverzeichnis in SuchyI 1991und SuchyI 1992.

Schriften

Klaus Pringsheim publizierte in volgenden Zeitungen und Zeitschriften: „Berliner Tagblatt“, „Die Weltbühne“, „Das Tagebuch“, „Die Zukunft“, „Der Querschnitt“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Neue Zürcher Zeitung“, „Schweizer Musikzeitung“, „Ongaku Kenkyû“, „Ongaku Hyôron“, „Contemporary Japan“

Klaus Pringsheim – Quellen

Quellen

Archive

BdF PringsheimK
Bundesministerium der Finanzen, Referat V B 4, Bonn, http://www.bundesfinanzministerium.de: enthält: Entschädigungsakte Klaus Pringsheim (Sign.: Aktenzeichen HNG4691).
BFfdE PringsheimK
Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Hamburg, https://www.exilforschung.uni-hamburg.de: enthält: Rezension von 1936 sowie zwei Nachrufe auf Klaus Pringsheim (Sign.: PWJ I 1409).
DMAB PringsheimK
Deutsches Musikarchiv, Berlin, http://www.dnb.de/dma: enthält: Plattensammlung zu Klaus Pringsheim.
DRA PringsheimK
Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt a. M., Babelsberg, Wiesbaden, http://www.dra.de/: enthält: Aufnahmen des Dirigenten Klaus Pringsheim mit Werken von Heimo Erbse, Arthur Cummings, König Bhumipol sowie eigener Werke, u. a. Konzert für Orchester, Kleine Suite im alten Stil, Siamesische Suite.
EBB PringsheimK
Entschädigungsbehörde Berlin, Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, https://www.berlin.de/labo/: enthält: Entschädigungsakte Klaus Pringsheim (Sign.: Aktenzeichen 273.235).
MMU PringsheimK
McMastersUniversity, William Ready Division of Archives and Research Collections, Ottawa, Ontario, http://library.mcmaster.ca/archives/: enthält: Klaus Pringsheim Collection, Kategorien I-VI.
MODT PringsheimK
Musashino Ongaku Daigaku Tôkyô/Musashino Academia Musicae, Tokyo, http://www.4icu.org/reviews/2725.htm: enthält im Archiv: Klaus Pringsheim Archiv: Partituren, Bewerbungsunterlagen.
NHK PringsheimK
Nippon Hôsô Kyôkai, Tokyo (Archiv des ehemals staatlichen Rundfunks): enthält: Tonaufnahmen, Klaus Pringsheim: Konzert für Orchester, Kleine Suite im alten Stil, Xylophon Konzert, Symphonisches Konzertstück für Klavier und Orchester, Gedenksendung 16. Dez. 1983, Gedenkkonzert 27. Okt. 1983, Musik für die Bühne, Lieder etc..
ÖStA PringsheimK
Österreichisches Staatsarchiv, Wien, http://www.oesta.gv.at/: enthält im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Archiv der k. und k. Direktion des k.k. Hof-Operntheaters Vertrag für Klaus Pringsheim als Voluntärkorrepetitor (Sign.: G.Z. 1016/1906 und Z834/1907).
OTW PringsheimK
Orpheus Trust, Wien, http://www.orpheustrust.at/: enthält: Informationen über Klaus Pringsheim in der Datenbank gesammelt von Christian Baier, Primavera Gruber, Sabine Reiter und Irene Suchy.
PAAA PringsheimK
Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Berlin, https://www.auswaertiges-amt.de/DE/AAmt/PolitischesArchiv/Uebersicht_node.html: enthält: Personenakte zum Ausbürgerungsverfahren Klaus Pringsheim (Sign.: R 99990).
SIS PringsheimK
Sammlung Irene Suchy, Wien, http://www.irenesuchy.org/joomla/: enthält: Originalhefte „Weltbühne“, „Tagblatt“ etc., Kopien der Tonträger aus dem NHK Archiv zu Klaus Pringsheim.
StBPK PringsheimK
Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, http://staatsbibliothek-berlin.de/: enthält: Nachlass Eta Harich-Schneider mit Informationen zu Klaus Pringsheim.
SUCvO PringsheimK
Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky, Hamburg, http://www.sub.uni-hamburg.de/: enthält: Nachlass Heinz Pringsheim mit Informationen zum Klaus Pringsheim (http://www.sub.uni-hamburg.de/hans-fs.htm).

NS-Publikationen

BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
FritschT 1935
Handbuch der Judenfrage, Theodor Fritsch (Hg.), 38. Aufl., Leipzig: Hammerverlag, 1935 (antisemitische Publikation).
StengelT/GerigkH 1941
Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).
ZieglerHS 1938
Hans Severus Ziegler: Entartete Musik. Eine Abrechnung, Düsseldorf: Völkischer Verlag, 1938 (antisemitische Publikation).

Literatur

BakerT 1984
Baker’s biographical dictionary of musicians, Theodore Baker, Nicolas Slonimsky (Hg., Bearb.), Oxford u. a.: Oxford University Press, 1984.
BakerT 1988
The Concise Baker’s Biographical Dictionary of Musicians, Theodore Baker, Nicolas Slonimsky (Hg., Bearb.), New York: Schirmer, 1988.
BaumannA/HeuslerA 2004
München arisiert. Entrechtung und Enteignung der Juden in der NS-Zeit, Angelika Baumann, Andreas Heusler (Hg.), München: Beck, 2004.
BMLO 2006 ff.
Bayerisches Musiker-Lexikon Online (BMLO), Josef Focht (Hg.), Projekt der Musikwissenschaft im Department Kunstwissenschaften der Universität München, vertreten durch Prof. Dr. Hartmut Schick, und der Bayerischen Staatsbibliothek, vertreten durch Generaldirektor Dr. Rolf Griebel, München: Universität München, 2006 ff. (http://www.bmlo.lmu.de/).
BreloerH 2001
Heinrich Breloer: Unterwegs zur Familie Mann. Begegnungen, Gespräche, Interviews, Frankfurt am Main: Fischer, 2001.
EisingerR 2020
Ralf Eisinger: Klaus Pringsheim aus Tokyo. Zur Geschichte eines musikalischen Kulturtransfers, München: Iudicium, 2020.
FrankP/AltmannW 1974/1978
Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon. Für Musiker und Freunde der Musik, 2 Bde., Paul Frank, Wilhelm Altmann, Burchard Bulling (Hg., Bearb.), Wilhelmshaven: Heinrichshofen, 1974, 1978.
HamannB 2003
Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth, München, Zürich: Piper, 2002.
HayasakiE 1994
Erina Hayasaki: Berlin-Tôkyô monogatari [Berlin-Tokyo Geschichten], Tokyo: Ongaku no tomo, 1994.
HayasakiE 1998
Erina Hayasaki: Klaus Pringsheims Jasager-Projekt in Tokyo 1932 und weitere japanische Weill-Erstaufführungen der dreißiger Jahre, in: Emigrierte Komponisten in der Medienlandschaft des Exils 1933-1945, Nils Grosch, Joachim Lucchesi, Jürgen Schebera (Hg.) (= Veröffentlichungen der Kurt Weill-Gesellschaft, Bd. 2), Stuttgart: M & P, 1998, S. 159-169.
HerzfeldF 1989
Das Neue Ullstein Lexikon der Musik, Friedrich Herzfeld (Hg.), Frankfurt am Main, Berlin: Ullstein, 1989.
HilmesO 2003a
Oliver Hilmes: Im Fadenkreuz. Politische Gustav-Mahler-Rezeption 1919-1945. Eine Studie über den Zusammenhang von Antisemitismus und Kritik an der Moderne (= Europäische Hochschulschriften. Reihe III. Geschichte und ihre Hilfswissenschaften, Bd. 958), phil. Diss. Universität Potsdam 2002, Frankfurt am Main: Peter Lang, 2003.
HilmesO 2004
Oliver Hilmes: Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel, München: Siedler, 2004.
JaegerS 1985
Das Atlantisbuch der Dirigenten. Eine Enzyklopädie, Stefan Jaeger (Hg.), Zürich: Atlantis Musikbuch-Verlag, 1985.
JensI/JensW 2005
Inge Jens, Walter Jens: Katias Mutter. Das außerordentliche Leben der Hedwig Pringsheim, Reinbek: Rowohlt, 2005.
JensI/JensW 2006
Inge Jens, Walter Jens: Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn. Die Südamerika-Reise der Hedwig Pringsheim 1907/08, Reinbek: Rowohlt, 2006.
KastnerWP/SchölzelC 2009
Wolfram P. Kastner, Christian Schölzel: Unerhörte Musik. Zum Gedenken an Musiker/innen in München, die von den Nazis als Juden verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Ausstellung in der Hochschule für Musik und Theater, München, 2009.
KenjiH 1989
Ongaku Daijiten, Hirano Kenji (Hg.), Tôkyô: Heibonsha, 1989.
KrauseA 2005
Alexander Krause: Arcisstraße Nr.12. Palais Pringsheim. Führerbau – Amerika-Haus – Hochschule für Musik und Theater, München: Allitera, 2005.
KrüllM 1997
Marianne Krüll: Im Netz der Zauberer. Eine andere Geschichte der Familie Mann, korr. u. um das Reg. erw. Ausg., Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch, 1997.
KubikR/PartschEW 2005
Mahleriana. Vom Werden einer Ikone, zur Ausstellung Mahleriana – vom Werden einer Ikone, Jüdisches Museum Wien, 21. September 2005 bis 8. Jänner 2006, Palais Eskeles in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft , 50 Jahre Internationale Gustav-Mahler-Gesellschaft, Reinhold Kubik, Erich Wolfgang Partsch, Jüdisches Museum Wien (Hg.), Wien: Mandelbaum, 2005.
MGG1 1951-1986
Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, 17 Bde., Friedrich Blume (Hg.), 1. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 1951-1986.
Musik-Brockhaus 1982
Der Musik-Brockhaus, 1. Aufl., Wiesbaden u. a.: Brockhaus u. a., 1982.
NaumannU/RoffmannA 2005
Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum, Uwe Naumann, Astrid Roffmann, Reinbek: Rowohlt, 2005.
NoltensmeierR/Rothmund-GaulG 1996
Das neue Lexikon der Musik in vier Bänden auf der Grundlage des von Günther Massenkeil herausgegebenen Großen Lexikons der Musik (1978-82/1987), einer Bearbeitung des Dictionnarie de la musique von Marc Honegger (1976), Ralf Noltensmeier, Gabriela Rothmund-Gaul (Bearb.), Stuttgart, Weimar: Metzler, 1996.
PringsheimK/BoesenV 1995
Klaus Pringsheim jun., Victor Boesen: Wer zum Teufel sind Sie? Lebenserinnerungen, aus dem Englischen von Tilman Lang, Bonn: Weidle, 1995.
RossbeckB/JünglingK 2003
Brigitte Rossbeck, Kirsten Jüngling: Katia Mann. Die Frau des Zauberers. Biografie, München: Propyläen, 2003.
SakuraiK 1988
Kenji Sakurai: Mara to Hitora [Mahler und Hitler], Tokyo: Nigenshobo, 1988.
SchauweckerD 1994
Detlev Schauwecker: Musik und Politik. Tokyo 1934-1944, in: Formierung und Fall der Achse Berlin-Tokyo, Gerhard Krebs, Bernd Martin (Hg.), München: Iudicium, 1994, S. 211-253.
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Gerhard Scheit, Wilhelm Svoboda: Feindbild Gustav Mahler. Zur antisemitischen Abwehr der Moderne in Österreich, Wien: Sonderzahl, 2002.
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Irene Suchy: Compositions of German Musicians in Japan from 1872 to 1945, in: Tradition and its Future in Music Report of SIMS 1990 Osaka, Yoshihiko Tokumaru, Makoto Ohmiya (Hg.), Tokyo-Osaka: Mita Press, 1991, S. 475-485.
SuchyI 1992
Irene Suchy: Deutschsprachige Musiker in Japan vor 1945. Eine Fallstudie eines Kulturtransfers am Beispiel der Rezeption abendländischer Kunstmusik, phil. Diss. Universität Wien 1992, unveröffentlichtes Manuskript, Wien: 1992.
SuchyI 1995
Irene Suchy: Die Kehrseite der Medaille – Emigration und Kulturtransfer am Beispiel europäischer Kunstmusik in Japan, in: Verfemte Musik. Komponisten in den Diktaturen unseres Jahrhunderts. Dokumentation des Kolloquiums vom 9.-12. Januar 1993 in Dresden, Joachim Braun (Hg.), Frankfurt am Main u. a.: Lang, 1995, S. 309-320.
SuchyI 2006
Irene Suchy: Verfolgung vertraulich. MusikerInnen-Exil in Japan, in: Vom Weggehen. Zum Exil von Kunst und Wissenschaft, Sandra Wiesinger-Stock, Erika Weinzierl, Konstantin Kaiser (Hg.), Wien: Mandelbaum, 2006, S. 412-421.
TraberH/WeingartenE 1987
Verdrängte Musik. Berliner Komponisten im Exil, Habakuk Traber, Elmar Weingarten (Hg.), Berliner Festspiele GmbH, Berlin: Argon, 1987.
WiggersJ 1976
Grote Winkler Prins. Winkler Prins encyclopedisch supplement 1976, J. Wiggers, u. a. (Hg.), Amsterdam, Brüssel: Elsevier, 1976.

Klaus Pringsheim – IDs

IDs

GND - Deutsche Nationalbibliothek
http://d-nb.info/gnd/116290676
LCNAF - Library of Congress
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Irene Suchy: Klaus Pringsheim, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002788).

Irene Suchy (2007, aktualisiert am 11. Sept. 2020)
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