Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
unter Mitarbeit von Nicole Ristow
https://www.lexm.uni-hamburg.de/

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Ernst Hermann Meyer

geb. am 8. Dez. 1905 in Berlin, Deutschland, gest. am 8. Okt. 1988 in Berlin, DDR/Deutschland, Musikwissenschaftler, Komponist, Chorleiter.

Biographie

Ernst Hermann Meyer wurde am 8. Dez. 1905 als Kind von Arthur Meyer und seiner Frau Margarete, geb. Hermann, in Berlin geboren. Als Sohn eines jüdischen Arztes und einer Malerin erlebte Ernst Hermann Meyer ein liberales, hoch gebildetes, musisches, sowohl den Traditionen als auch neueren Entwicklungen vieler Künste zugewandtes Elternhaus. Mit sechs Jahren erhielt er Instrumentalunterricht (Klavier, später Geige), mit elf Jahren begann er zu komponieren. Seit 1919 erhielt er Unterricht in Musiktheorie, Klavier und Komposition bei Walther Hirschberg und wechselte später zu Paul Hindemith und Max Butting, 1930 schließlich zu Hanns Eisler, der sein wichtigster Kompositionslehrer wurde.

Anfang der 1920er Jahre verfiel der Wert des Geldes und verarmten auch die Meyers, weshalb der Sohn nach dem Gymnasium zum Lebensunterhalt beitragen musste. Er begann 1924 eine Banklehre und wurde bei der Privatbank angestellt. Danach belegte Meyer Musikwissenschaft sowie Altphilologie, Volkskunde und Philosophie an der Berliner Kaiser-Wilhelms-Universität und hörte u. a. bei Johannes Wolf, Friedrich Blume und Arnold Schering. In Heidelberg studierte er bei Heinrich Besseler, der seine Dissertation über „Die mehrstimmige deutsche Sonata im 17. Jahrhundert“ betreute, womit er 1930 promoviert wurde. Die Notgemeinschaft Deutscher Wissenschaft ermöglichte ihm, um seine Dissertation für den Druck zu erweitern, 1931 Reisen nach England, Frankreich, Belgien und in die Niederlande zu intensiven Quellenstudien über die Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts. Der Vorabdruck eines Kapitels daraus erschien 1934 in der „Zeitschrift für Musikwissenschaft“, die überarbeitete Dissertation noch im selben Jahr unter dem Titel „Die mehrstimmige Spielmusik des 17. Jahrhunderts in Nord- und Mitteleuropa“ in einer von Besseler herausgegebenen Reihe.

Während seiner Studienjahre politisierte sich Meyer im linken Spektrum der Weimarer Republik. 1930 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei, bald darauf redaktioneller Mitarbeiter der Zeitung „Die Rote Fahne“, überdies Schriftleiter der Zeitschrift „Kampfmusik“. Neben Eisler hatte auch einer der Mitbegründer der DKP, Hermann Duncker, Einfluss auf ihn. 1931 reiste er mit Wladimir Vogel in die Sowjetunion. Entscheidend für die Jahre im Exil und sein späteres Wirken in der DDR war dann zu Beginn der dreißiger Jahre die Begegnung mit dem fast gleichaltrigen, aus Österreich nach Berlin gekommenen Georg Knepler. Mit ihm teilte er auch die Erfahrung antisemitischer Anfeindungen seit der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre.

Nach dem Machtantritt der Nazis war Meyer zweifach gefährdet: als Jude und als Kommunist. Er verlor seine Stelle als Leiter des Arbeiterchors Osten und lebte in ständig wechselnden Quartieren in und um Berlin in der Illegalität. Außerdem arbeitete er für die Kommunisten im Untergrund. Gelegentlich wich er nach Heidelberg aus. Die Einladung zu einer musikwissenschaftlichen Tagung in Cambridge nutzte Meyer 1933 zur Flucht aus Deutschland.

Bis 1948 lebte Meyer im Exil in England. Wegen des offiziellen Arbeitsverbots für Immigranten ging er anfangs diversen Tätigkeiten nach, so u. a. als Eierverkäufer, Turnlehrer, Filmvorführer, Filmtechniker und Kopist. Zehn Jahre lang leitete er einen Laienchor, für den er „vorwiegend sozialkritische Chormusik“ (Raab HansenJ 1996, S. 366) komponierte. Seit 1937 erhielt er Aufträge zur Komposition von Filmmusiken für Industrie, Werbe- und Dokumentarfilme. 1939 übernahm Meyer Führungsaufgaben im gerade gegründeten Freien Deutschen Kulturbund, der Anlaufstelle für Flüchtlinge aus Deutschland, und gründete und leitete dessen Chor. Später fand er Beschäftigung als Dozent im Rahmen gewerkschaftlicher Bildungsarbeit. Wissenschaftlich zu arbeiten, war unter den gegebenen Umständen schwierig. Er verfasste aber 1935 Sendungen für die BBC über sein Forschungsgebiet, hielt in London (so etwa 1938 bei einem internationalen musikwissenschaftlichen Kongress) und Cambridge Vorträge, veröffentlichte 1935 und 1936 zwei Aufsätze in einer englischen Fachzeitschrift und forschte in Archiven und Bibliotheken nicht nur in London. Das Buch „Chamber Music in Old England“ konnte er 1946 beenden. In den Folgejahren gehörte er zum Mitarbeiterstab der „New Oxford History of Music“.

Schwer an Tuberkulose erkrankt, hielt sich Meyer 1946/1947 in der Schweiz zur Kur auf. 1948 ging er nach Berlin zurück und ließ sich in Ostberlin nieder. Im Folgejahr wurde er als Professor für Musiksoziologie an die Berliner Humboldt-Universität berufen, eine Position, die er bis 1968 innehatte. Er übernahm einflussreiche Funktionen im musikkulturellen Leben der DDR. 1950 war er Gründungsmitglied der Akademie der Künste. 1951 gehörte er zu den Gründern des Verbandes Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler, als dessen Präsident er von 1969 bis 1981 fungierte. 1963 war er Kandidat, seit 1971 dann Mitglied des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Zu den zahlreichen Ehrungen, die ihm zuteil wurden, gehörten der Nationalpreis der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur (1975), der Karl Marx Orden (1980) und die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold (1985).

Die Eltern Ernst Hermann Meyers sowie weitere sechs Mitglieder der Familie waren im Zuge der Shoah ums Leben gekommen. Meyer ließ für sie auf dem Zentralfriedhof in Berlin Friedrichsfelde eine Gedenkstätte errichten. Er selbst wurde nach seinem Tod am 8. Okt. 1988 ebendort in einem Ehrengrab beigesetzt.

Hauptquellen: Raab HansenJ 1996, SchippergesT 2005b

Empfohlene Zitierweise
Gerd Rienäcker, Peter Petersen: Ernst Hermann Meyer, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen, Sophie Fetthauer (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2017 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002634).

Ernst Hermann Meyer – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Meyer, Ernst Hermann
Weitere Namen:Baker, Peter
geboren:8. Dez. 1905 Berlin, Deutschland
gestorben:8. Okt. 1988 Berlin/DDR, Deutschland
Mutter:Margarete Meyer, geb. Hermann (geb. 11. Febr. 1880 Berlin, verschollen nach dem 9. Dez. 1942 im KZ Auschwitz), Kunstmalerin
Vater:Arthur Meyer (geb. 19. Juli 1874 Berlin, gest. 29. Nov. 1938 Berlin), Arzt, Opfer der Novemberpogrome (NiemannK/SchneiderF 1973, S. 21-22)
Geschwister:Susanne Jacobs, geb. Meyer (geb. 17. Juni 1904 Berlin, gest. 6. Mai 1995 London), Sängerin, 1937 Exil in Großbritannien (London) – Ullrich (Ulrich) Meyer (geb. 1. Juni 1910 in Berlin, nach dem 9. Dez. 1942 verschollen im KZ Auschwitz), Architekt – Klaus Friedrich Meyer (geb. 16. Sept. 1918 Berlin), Maler, Graphiker, Dezember 1938 Exil in Großbritannien (London)
Ehe/Partnerschaft:∞ I. 1931 Ilse Hildegard Dorothea Meyer, geb. Gottheiner (geb. 27. Okt. 1906 Berlin, gest. 21. Juli 2008 Cambridge), 1951 Scheidung, ∞ II. 1952 Marjorie Meyer, geb. Stokes (geb. 1916)
Kinder:Mit Ilse Meyer: Eva Simmons, geb. Meyer, mit Marjorie Meyer: Marion Kant, geb. Meyer (geb. 1951) und eine weitere Tochter
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:
Staatsangehörigkeit:deutsch
Grabstätte:Berlin Friedrichsfelde, Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof

Ernst Hermann Meyer – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Musikwissenschaftler, Komponist, Chorleiter
Ausbildung/Studium:Berlin: Königlich Preußisches Prinz-Heinrich-Gymnasium (1914-1924), Friedrich-Wilhelms-Universität (1926-1928 Studium der Musikwissenschaft), Heidelberg: Universität (1928-1930 Studium der Musikwissenschaft, 1930 Promotion bei Heinrich Besseler), seit 1919 Unterricht in Musiktheorie, Klavier und Komposition bei Walther Hirschberg, später bei Paul Hindemith und Max Butting – seit 1930 bei Hanns Eisler
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Chöre
London: Battersee and Clapham Cooperative Singers (ca. 1934-1944 Chorleiter), Chor des Freien Deutschen Kulturbunds (ca. 1940-1946)
Hochschulen
Berlin: Humboldt Universität (Professor für Musiksoziologie 1948-1968)
Presse
„Die Rote Fahne“ (1930-1932 redaktioneller Mitarbeiter), „Kampfmusik“ (1931-1932 Schriftleiter)
Rundfunk/Fernsehen
BBC London 1935 (Sendung)
Filmgesellschaften
seit 1937 Filmmusiken für Werbe-, Industrie- und Dokumentarfilme
Organisationen/Verbände
London: Freier deutscher Kulturbund (Generalsekretär der Sektion Musik), Deutsche Akademie der Künste (zeitweise Vizepräsident), Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler (1968-1982 Präsident, danach Ehrenpräsident), Georg-Friedrich-Händel-Gesellschaft (seit 1955 im Vorstand, seit 1967 Präsident), Musikrat der DDR (zeitweise Präsident), Internationale Gesellschaft für Musikwissenschaft (1967-1972 Mitglied im Direktorium), Deutsch-Britische Gesellschaft der DDR (Vizepräsident), Mitglied des Präsidiums des Internationalen Bach-Wettbewerbes
Mitgliedschaften:1929 Mitglied der Kommunistischen Partei, Reichsmusikkammer (193? Ausschluss), seit 1950 Gründungsmitglied der Deutschen Akademie der Künste, seit 1951 Mitglied des Verbands Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler, seit 1962 Mitglied des Musikrates der DDR, seit 1971 Mitglied des Zentralkomitees der SED
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
Dr. h. c. der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (1965)
Auszeichnungen
Nationalpreis der DDR 1950 mit Stephan Hermlin für das Mansfelder Oratorium (3. Klasse), 1952 für das Buch Musik im Zeitgeschehen (2. Klasse), 1963 für sein künstlerisches Gesamtwerk (1. Klasse), 1955 Vaterländischer Verdienstorden in Silber, 1958 Medaille Kämpfer gegen den Faschismus, 1961 Arthur-Becker-Medaille in Gold (1961), 1962 Händelpreis der Stadt Halle, 1964 Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold, 1964 Verdienstmedaille der DDR, 1966 Erich-Weinert-Medaille, 1969 Orden Banner der Arbeit, 1970 Kunstpreis des FDGB, 1971 Vaterländischer Verdienstorden in Gold, 1975 Nationalpreis der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur, 1980 Karl Marx Orden und 1985 Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold

Ernst Hermann Meyer – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung, politische Verfolgung
Schlagwörter:Berufseinschränkung, Flucht ins Ausland, Illegalität, Juden, KP-Mitgliedschaft, Remigration
Exilland:Großbritannien
Stationen:
Juli 1933
Ankunft in Großbritannien (Cambridge)
193?
Ausschluss aus der Reichsmusikkammer
Nachkriegsexil:
1948
Rückkehr nach Deutschland (Ostberlin)

Ernst Hermann Meyer – Werke

Werke

Kompositionen

(Auswahl)

  • Reiter der Nacht, Oper nach dem gleichnamigen Roman von Peter Abraham, Libretto: Günter Deicke, Berlin 1972, Berlin: Henschel, 1974, UA: Deutsche Staatsoper Berlin, 17. Nov. 1973.
  • Mansfelder Oratorium, Text: Stephan Hermlin, Berlin 1950, Leipzig: Edition Peters, 1950, UA: Hettstedt und Eisleben, 2. Sept. 1950.
  • Des Sieges Gewissheit, Kantate, Text: Johannes R. Becher, Berlin 1951, Leipzig: Edition C. F. Peters, 1953, UA: Friedrichstadt-Palast Berlin, 10. Juli 1952.
  • Das Tor von Buchenwald, Kantate, Text: Paul Wiens, Berlin 1959, Leipzig: Peters, Litolff, 1960, UA: Deutsche Staatsoper Berlin, 11. Okt. 1959.
  • Chöre nach Texten von Goethe, Berlin 195?, Leipzig: Edition C. F. Peters, 1963.
  • Sinfonie für Streicher, London 1947, Berlin 1958, Leipzig: Peters, 1960, UA: Kongresshalle Leipzig, 28. Jan. 1958.
  • Sinfonie in B, Berlin 1968 (als Sinfonietta 1967), Leipzig: VEB Edition Peters, 1972, UA: Deutsche Staatsoper Berlin, 28. Febr. 1969.
  • Konzertante Sinfonie für Klavier und Orchester, Berlin 1961, Berlin (Ost): Verlag Neue Musik, 2. Aufl. 1981, UA: Dresden, 5. Jan. 1962.
  • Poem für Viola und Orchester, Berlin 1962, Leipzig: VEB Breitkopf & Härtel, 1965, Berlin, 24. Febr. 1963.
  • Konzert für Violine und Orchester, Berlin 1964, Leipzig: Peter, 1965, Deutsche Staatsoper Berlin, 5. März 1965.
  • Serenata pensierosa, Berlin 1965, Leipzig: VEB Edition Peters, 1967, UA: Metropol-Theater Berlin, 6. Dez. 1965.
  • Toccata für Orchester. Berlin 1971, Leipzig: VEB Edition Peters, 1972, UA: Karl-Marx-Stadt[Chemnitz], 29. Mai 1971.
  • Kontraste, Konflikte, Sinfonia für Orchester, Berlin 1977, Leipzig, Frankfurt am Main u. a.: Edition C. F. Peters, 1982.
  • Streichquartette I-VI, Berlin 1956, 1959, 1967, 1974, 1978, 1982.
  • Darüber hinaus komponierte Ernst Hermann Meyer zahlreiche Filmmusiken (London 1937 ff.) und zahlreiche Männerchore (London 1934 ff.) sowie 300 Lieder für Solostimme und Klavier

Schriften

(Auswahl)

  • Die mehrstimmige Spielmusik des 17. Jahrhunderts in Nord- und Mitteleuropa, Kassel: Bärenreiter, 1934.
  • Die Vorherrschaft der Instrumentalmusik im niederländischen Barock, Amsterdam 1936 (überarbeitet 1973, abgedruckt in: Musik der Renaissance – Aufklärung – Klassik, Leipzig: Reclam, S. 73-97.
  • English Chamber Music. The History of a Great Art. From the Middle Ages to Purcell, London: Lawrence & Wishart, 1946, 2. Auflage 1982, deutsche Ausgabe: Die Kammermusik Alt-Englands. Vom Mittelalter bis zum Tode Henry Purcells, aus dem Englischen übersetzt von Gerda Becher, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1958.
  • Musik im Zeitgeschehen, Berlin: Henschel, 1951.
  • Realismus – die Lebensfrage der deutschen Musik, in: Musik und Gesellschaft, Nr. 1, Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler (Hg.), Berlin: Henschel, 1951, S. 6-8.
  • Aufsätze über Musik, Berlin: Henschel, 1957.
  • Musik der Urgesellschaft und frühen Klassengesellschaften (= Geschichte der Musik, Bd. 1), Ernst Hermann Meyer (Hg.), Leipzig: Deutscher Verlag für Musik VEB, 1977.
  • Kontraste, Konflikte: Erinnerungen, Gespräche, Kommentare, Dietrich Brennecke, Mathias Hansen (Gesprächspartner, Hg.), Berlin: Verlag Neue Musik, 1979.

Ernst Hermann Meyer – Quellen

Quellen

Archive

AdK MeyerEH
Akademie der Künste, Berlin, https://www.adk.de: enthält im Musikarchiv: Ernst Hermann Meyer Archiv.
BAB MeyerEH
Bundesarchiv, Berlin, http://www.bundesarchiv.de/: enthält: namentliche Erwähnung von Ernst Hermann Meyer in der „Liste der aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossenen Juden, jüdischen Mischlinge und jüdisch Versippten“, Vierter Teil, M-R (Sign.: R 55/21303).
EBB MeyerEH
Entschädigungsbehörde Berlin, Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, https://www.berlin.de/labo/: enthält: Entschädigungsakte Ernst Hermann Meyer (Aktenzeichen 318.270).

NS-Publikationen

BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
StengelT/GerigkH 1941
Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).

Literatur

BrenneckeD/HansenM 1979
Ernst Hermann Meyer. Kontraste – Konflikte. Erinnerungen, Gespräche, Kommentare, Dietrich Brennecke, Mathias Hansen (Hg.), Berlin: Neue Musik, 1979.
DannebergW 1994
Werner Danneberg: Meyer Ernst Hermann, in: Neue Deutsche Biographie, Bd. 17, Berlin: Duncker und Humblot, 1994, S. 334-335.
GrütznerV 1996
Vera Grützner: Ernst Hermann Meyer, in: Komponisten der Gegenwart, 10. Nlfg., Hanns-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.), München: edition text + kritik, Aug. 1996.
GrütznerV 2001
Vera Grützner: Meyer, Ernst Hermann [Baker, Peter], in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 16, Stanley Sadie, John Tyrrell, George Grove (Hg.), 2. erw. und verb. Aufl., London, New York: Macmillan, Grove, 2001, S. 560-561.
HansenM 1976a
Mathias Hansen: Ernst Hermann Meyer. Das kompositorische und theoretische Werk, Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1976.
HansenM 1979
Mathias Hansen: Ernst Hermann Meyer, in: Musiker in unserer Zeit. Mitglieder der Sektion Musik der Akademie der Künste Berlin, Dietrich Brennecke, Hannelore Gerlach, Mathias Hansen (Hg.), Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1979, S. 57 ff.
KneplerG 1973
Festschrift für Ernst Hermann Meyer zum sechzigsten Geburtstag, Georg Knepler (Hg.), Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1973.
KösterM 2004a
Maren Köster: Meyer, Ernst Hermann, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 12, Ludwig Finscher (Hg.), 2. überarb. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 2004, Sp. 117-119.
MeyerEH 1951
Ernst Hermann Meyer: Realismus – die Lebensfrage der deutschen Musik, in: Musik und Gesellschaft, Nr. 1, Verband Deutscher Komponisten und Musikwissenschaftler (Hg.), Berlin: Henschel, 1951, S. 6-8.
NiemannK/SchneiderF 1973
Konrad Niemann, Frank Schneider: Ernst Hermann Meyer, in: Sammelbände zur Musikgeschichte der DDR, Bd. 3, Heinz Alfred Brockhaus, Konrad Niemann (Hg.), Berlin: Verlag Neue Musik, 1973, S. 9-81.
NiemannK 1975
Konrad Niemann: Ernst Hermann Meyer – für Sie portraitiert, 2. Aufl. 1989, Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, VEB, 1975.
Raab HansenJ 1996
Jutta Raab Hansen: NS-verfolgte Musiker in England. Spuren deutscher und österreichischer Flüchtlinge in der britischen Musikkultur (= Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, Bd. 1, Hanns-Werner Heister, Peter Petersen (Hg.)), phil. Diss. Universität Hamburg 1995, Hamburg: von Bockel, 1996.
Riemann 1959-1967
Riemann Musik-Lexikon, 3 Bde., Wilibald Gurlitt (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz: Schott, 1959-1967.
Riemann 1972-1975
Riemann-Musik-Lexikon, Ergänzungsbände, Carl Dahlhaus (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz u. a.: Schott, 1972-1975.
RienäckerG 1969
Gerd Rienäcker: Ernst Hermann Meyer – Sinfonie in B, in: Sammelbände zur Musikgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik, Bd. 1, Heinz Alfred Brockhaus, Konrad Niemann (Hg.), Berlin: Verlag Neue Musik, 1969, S. 56-90.
RöderW/StraussHA 1983
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European emigrés 1933-1945, 4 Bde., Werner Röder, Herbert A. Strauss, Institut für Zeitgeschichte München (Hg.), München u. a.: Saur, 1983.
SchippergesT 2005b
Thomas Schipperges: Die Akte Heinrich Besseler. Musikwissenschaft und Wissenschaftspolitik in Deutschland 1924 bis 1949, München: Strube, 2005.
Siegmund-SchultzeW 1969
Walther Siegmund-Schultze: Das sinfonische Schaffen Ernst Hermann Meyers, in: Sammelbände zur Musikgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik, Bd. 1, Heinz Alfred Brockhaus, Konrad Niemann (Hg.), Berlin: Verlag Neue Musik, 1969, S. 30-55.
TraberH/WeingartenE 1987
Verdrängte Musik. Berliner Komponisten im Exil, Habakuk Traber, Elmar Weingarten (Hg.), Berliner Festspiele GmbH, Berlin: Argon, 1987.
TrappF u. a. 1999
Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933-1945. Bd. 1: Verfolgung und Exil deutschsprachiger Theaterkünstler, Bd. 2: Biographisches Lexikon der Theaterkünstler, Frithjof Trapp, Werner Mittenzwei, Henning Rischbieter, Hansjörg Schneider (Hg.), München: Saur, 1999.

Ernst Hermann Meyer – IDs

IDs

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Empfohlene Zitierweise
Gerd Rienäcker, Peter Petersen: Ernst Hermann Meyer, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen, Sophie Fetthauer (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2017 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002634).

Gerd Rienäcker, Peter Petersen (2017, aktualisiert am 23. Juli 2023)
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002634