Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
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Artur Schnabel

geb. am 17. Apr. 1882 in Lipnik/Bielsko-Biala, Österreich-Ungarn/heute: Polen, gest. am 15. Aug. 1951 in Axenstein (Schwyz), Schweiz, Pianist, Klavierlehrer, Komponist.

Biographie


Bildnachweis

Artur Schnabel wurde am 17. Apr. 1882 in Lipnik bei Bielitz im schlesischen Teil Österreichs als Sohn des jüdischen Kaufmanns und Textilfabrikanten Isidor Schnabel und seiner Frau Ernestine Schnabel, geb. Labin, geboren. 1884 siedelte die Familie nach Wien über, wo Artur Schnabel ab 1888 Privatschüler des Pianisten Hans Schmitt war. 1892 gingen seine Eltern und die beiden Schwestern Clara und Frida zurück nach Lipnik. Der zehnjährige Knabe lebte zunächst bei der Familie Nelken und zog dann zu der Witwe Husserl und ihren Kindern. Einer der Söhne war der Physiker Edmund Husserl. Ab 1891 erhielt Schnabel Unterricht in Musiktheorie bei Karl Navrátil, danach bei Eusebius Mandyczewski, dessen Einfluss auf Schnabels kompositorisches Schaffen prägend war. 1890 trat er erstmals öffentlich in Konzerten auf. Ein Jahr später wurde er in die Klavierklasse von Theodor Leschetizky aufgenommen und studierte bis 1897 bei ihm. Als weitere Lehrerin ist Annette Essipoff anzusehen, die als Assistentin Leschetizkys die Schüler für dessen Unterricht vorbereitete.

1899, nach dem Abschluss seiner Studien ging Schnabel nach Berlin. Im Februar 1900 lernte er auf seiner ersten Konzerttournee zusammen mit dem Geiger Franz Schörg in Ostpreußen seine zukünftige Ehefrau, die Altistin Therese Behr, kennen. Er heiratete sie im Juni 1905 und bekam mit ihr zwei Söhne, Karl Ulrich Schnabel (1909) und Stefan Schnabel (1912). Aus einer vorehelichen Beziehung hatte Schnabel eine Tochter, Elizabeth Rostra (1899).

1903 debütierte Schnabel unter der Leitung von Arthur Nikisch mit dem ersten Klavierkonzert von Johannes Brahms. Zudem machte er sich bald einen Namen als Kammermusiker sowie als Begleiter Therese Behrs und des Berliner Vokalquartetts. Zusammen mit seiner Ehefrau trat er bis in die 1920er Jahre hinein europaweit auf und setzte sich mit ihr für die Aufführung vollständiger Liederzyklen und komponistenbezogener Konzertprogramme ein. Außerdem konzertierte er von 1902-1907 im Klaviertrio zusammen mit Alfred Wittenberg (Violine) und Anton Hekking (Cello) und ab 1910 mit Carl Flesch (Violine) und Jean Gérardy (Cello). Letzterer wurde 1915 durch Hugo Becker ersetzt. In den 1930er Jahren trat er auch zusammen mit seinem Sohn Karl Ulrich Schnabel im Klavierduo auf.

1925 bis 1931 war Schnabel Professor für Klavier an der Staatlichen akademischen Hochschule für Musik in Berlin. Neben seiner Professur unterrichtete er privat zu Hause. Die Schnabelsche Wohnung galt in Berlin als Treffpunkt für zahlreiche Musiker, zu denen u. a. auch einige musikalische Schützlinge Schnabels gehörten, darunter Paul Hindemith, Ernst Krenek und Eduard Erdmann.

Schnabel war auch als Komponist aktiv. Seine wichtigsten Werke entstanden überwiegend nach einer längeren Kompositionspause ab 1914. Unter seinen Kompositionen sind Vokalwerke, die er hauptsächlich seiner Frau widmete, und darüber hinaus kammermusikalische Kompositionen und Orchesterwerke.

Nach dem Machtantritt der Nazis erhielt Schnabel wegen seiner jüdischen Herkunft eine Absage für ein im Mai 1933 in Berlin geplantes Brahms-Fest, das zu Ehren des 100. Geburtstags des Komponisten ausgerichtet wurde. Kurz zuvor hatte er dort noch die 32 Beethoven-Sonaten in einem Zyklus von sieben Konzerten gespielt. Durch die Ausladung wurden diese Auftritte zu seinen letzten in Deutschland. In der Folge fielen auch Schnabels Kompositionen der Zensur zum Opfer. So war sein Name 1935 auf der sogenannten „Goebbels-Liste“ (GeigerF 2002, S. 106) verzeichnet, und auch seine Schallplattenaufnahmen wurden verboten, darunter die Aufnahmen der 32 Beethoven-Sonaten, die er als erster komplett eingespielt hatte.

Die Absage seines Auftritts auf dem Brahms-Fest war für Schnabel der Anlass, Deutschland zu verlassen. Er siedelte zusammen mit seiner Familie ins italienische Tremezzo über. Während der nächsten fünf Jahre fanden am Comer See die Tremezziner-Meisterkurse statt. Neben Schnabel unterrichteten hier auch Therese Behr-Schnabel, Karl Ulrich Schnabel und der Geiger Szymon Goldberg. In den Wintermonaten 1933 und 1934 lebten die Schnabels in London.

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland verlor Schnabel 1938 seine österreichische Staatsangehörigkeit. Mit Blick auf die sich zuspitzende politische Situation in Europa beschlossen er und seine Ehefrau, in die USA auszuwandern. Die erste Station war London, von wo Schnabel am 4. Febr. 1939 mit der Queen Mary nach New York aufbrach. Seine Frau folgte ihm im März 1939. Durch zahlreiche Amerikatourneen in den 1920er Jahren hatte er in den USA einen hohen Bekanntheitsgrad, der ihm das Exil in den USA erleichterte. Am 27. Nov. 1944 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Schnabel setzte in den USA seine Konzerttätigkeit fort. Auch eine Tournee mit George Szell im Sommer 1939 nach Australien ist zu verzeichnen. Ab 1940 gab Schnabel in den Sommermonaten zudem Meisterklassen an der University of Michigan in Ann Arbour. In den USA komponierte er unter anderem sein 5. Streichquartett, welches 1941 in New York vom Felix Galimir Quartet uraufgeführt wurde.

Seine erste Europatournee nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führte ihn im Sommer 1946 nach England, in die Niederlande, nach Belgien, Frankreich, Italien und in die Schweiz. In der Schweiz erhielt Schnabel in dieser Zeit von einem Cousin die letzten acht Postkarten seiner Mutter Ernestine Schnabel. Er hatte zusammen mit seinen Schwestern sowie Karl Ulrich Schnabel versucht, seiner Mutter eine Einreise in die USA zu ermöglichen, jedoch ohne Erfolg. Sie wurde im August 1942 mit dem Transport 37 von Wien aus in das Ghetto Theresienstadt deportiert und starb dort am 4. Okt. 1942 an den furchtbaren Haftbedingungen. Nach Österreich und Deutschland kehrte Artur Schnabel bis zu seinem Tod nicht mehr zurück.

In den folgenden Jahren verbrachte er zusammen mit seiner Ehefrau die Sommer in Sils Maria in der Schweiz, wo er unterrichtete und komponierte. Nach einem schweren Herzinfarkt im Jahr 1948 konnte er kaum noch konzertieren. Sein letztes öffentliches Konzert gab er 1951 im New Yorker Hunter College. Bald darauf ging Schnabel auf Europareise. Er starb am 15. Aug. 1951 in Axenstein in der Schweiz an den Folgen seiner Herzschwäche.

Artur Schnabel war schon zu Lebzeiten für sein präzises Klavierspiel bekannt und prägte an der Hochschule in Berlin sowie später in seinen Meisterkursen eine Reihe bekannter Pianisten, darunter Clifford Curzon, Maria Curcio, Rudolf Firkušný, Lili Kraus, Leonard Shure, Claude Frank und Leon Fleisher. Sein Werk umfasst neben Kompositionen unter anderem kommentierte Ausgaben der Werke Ludwig van Beethovens, Schallplattenaufnahmen und verschiedene Schriften, die auf Vorlesungen beruhen: „Reflections on Music“ (1934), „The Line of Most Resistance“ (1942) und die 1961 posthum veröffentlichte Autobiographie „My Life and Music“ (SchnabelA 2009).

Artur Schnabels Nachlass ist seit 1999 in der Akademie der Künste in Berlin zugänglich (AdK SchnabelA). Ein Großteil seiner Papiere wurde, nachdem er Europa verlassen hatte, von seinen Freunden in einer Berghütte am Comer See eingemauert und den Schnabels 1946 auf ihrer ersten Europareise unversehrt übergeben.

Hauptquellen: AdK SchnabelA, GrünzweigW 2001, GrünzweigW 2003, JeschkeA 2003, SchnabelA 2007, SchnabelA 2009

Empfohlene Zitierweise
Britta Matterne: Artur Schnabel, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2012 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002654).

Artur Schnabel – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Schnabel, Artur
Geburtsname:Schnabel, Ahron
geboren:17. Apr. 1882 Lipnik/Kunzendorf/heute: Bielsko-Biala, Österreich-Ungarn/Polen
gestorben:15. Aug. 1951 Axenstein (Schwyz), Schweiz
Anmerkung:Der Name Ahron ist auf dem Geburtsschein eingetragen. – Lipnik war Ende des 19. Jahrhunderts eine jüdische Siedlung bzw. ein Stadtteil von Biala. 1951 wurden die Städte Bielsko (Bielitz) und Biala zusammengeschlossen
Mutter:Ernestine Schnabel, geb. Labin, (geb. 1858, gest. 4. Okt. 1942 Ghetto Theresienstadt), 20. Aug. 1942 Deportation in das Ghetto Theresienstadt
Vater:Isidor Schnabel (geb. 1855, gest. 1927), Textilfabrikant und Kaufmann
Geschwister:Frida Schnabel (geb. 1881), 1940 Exil in den USA – Clara Schnabel (geb. 1876), 1940 Exil in den USA
Ehe/Partnerschaft:∞ 4. Juni 1905 Therese Behr-Schnabel, geb. Behr (geb. 14. Sept. 1876 Stuttgart, Deutschland, gest. 30. Jan. 1959 Lugano, Italien) Sängerin, Gesangslehrerin, 1933 Exil in Italien und Großbritannien, 1939 USA (New York), 1951 Italien
Kinder:lizabeth Rostra (geb. 1899 Brünn/Brno, gest. 1995), Pianistin und Komponistin; sie war Artur Schnabels voreheliche Tochter (GrünzweigW 2001, S. 204) – Karl Ulrich Schnabel (geb. 5. Aug. 1909 Berlin, Deutschland, gest. 27. Aug. 2001 Danburry (CT), USA), Pianist, Klavierlehrer, 1939 Exil in den USA – Stefan (Artur Stefan) Schnabel (geb. 2. Febr. 1912 Berlin, Deutschland, gest. 11. März 1999 Rogaro, Tremezzo, Italien), Schauspieler, 1933 Exil in Großbritannien (London), 1937 in den USA
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:jüdisch; Artur Schnabel erklärte am 26. Mai 1913 seinen „Austritt aus dem Judentum“ (AdK SchnabelA, 560)
Staatsangehörigkeit:österreichisch, ab 1938 staatenlos, Herbst 1938 britischer Interimspass, 27. Nov. 1944 US-amerikanisch
Grabstätte:Axenstein (Schwyz ), Schweiz

Artur Schnabel – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Pianist, Klavierlehrer, Komponist
Ausbildung/Studium:Wien: privater Klavierschüler von Hans Schmitt in Wien (1888-1891), Musiktheorieunterricht bei Karl Navrátil (wenige Monate 1891), Musiktheorieunterricht bei Eusebius Mandyszewski (1891), Klavierunterricht bei Theodor Leschetizky und dessen Assistentin Annette Essipoff (1891-1897)
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Instrumentalensembles
Schnabel Trio 1: Artur Schnabel (Klavier), Alfred Wittenberg (Violine), Anton Hekking (Cello) (1902-1907), Schnabel Trio 2: Artur Schnabel (Klavier), Carl Flesch (Violine), Jean Gérardy (Cello), Schnabel Trio 3: Artur Schnabel (Klavier), Carl Flesch (Violine), Hugo Becker (Cello) (1915-1920er), Schnabel Duo: Artur Schnabel, Karl Ulrich Schnabel (1930er Jahre)
Gesangsensembles
Berliner Vokalquartett (1902-1903 Begleiter), Duos mit Jeanette Grumbacher-de Jong (Sopran), Therese Behr-Schnabel (Alt), Ludwig Hess (Tenor), Artur van Eweyk (Bass) (Klavierbegleiter)
Hochschulen
Berlin: Staatliche akademische Hochschule für Musik (Professor für Klavier, 1925-1931)
Verschiedenes
Comer See, Italien: Meisterklassen/Sommerkurse (1933-1938), Ann Arbour, Michigan State University: Meisterklassen/Sommerkurse (1940-1945)
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
1919 Ehrentitel: Professor für Musik vom Preußischen Staat überreicht, 1933 Ehrendoktor der Universität Manchester

Artur Schnabel – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung
Schlagwörter:Auswanderung, Berufseinschränkung, Entartete Musik/Kunst, Flucht ins Ausland, Juden, Zensur
Exilland:Italien, Großbritannien, USA
Stationen:
26. Apr. 1933
letztes Konzert in Deutschland; Absage seiner Konzerte auf dem Brahms-Fest in Berlin wegen seiner „rassischen“ Zugehörigkeit
19. Juni 1933
polizeiliche Abmeldung in Berlin, ausgestellt auf Artur, Therese und Stefan Schnabel
27. Juli 1933
Anmeldung des neuen Wohnsitzes Tremezzo, Italien
Herbst 1938
Zwischenstation in London, Erhalt eines britischen Interimspasses
4. Febr. 1939
Einschiffung in Southampton
Febr. 1939
Ankunft in den USA (New York)

Artur Schnabel – Werke

Werke

Kompositionen

Siehe das vollständige kommentierte Werkverzeichnis in: JeschkeA 2003.

(Auswahl)

  • Notturno op. 16, Singstimme (Alt) und Klavier, Für Therese Schnabel, T.: Richard Dehmel, Juni bis Juli 1914, Berlin, UA: Berlin 2. Jan. 1918.
  • Klavierquintett, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Klavier, 1915 bis 1916, Freudenstadt, UA: Berlin 2. Jan. 1918.
  • Streichquartett Nr. 1, 2 Violinen, Viola, Violoncello, August 1918, Dievenow (Pommern), UA: Ort unbekannt, vermutlich Nov. 1919.
  • Sonate für Violine Solo, Violine, Carl Flesch gewidmet, 1919, Dievenow (Pommern), UA: Berlin Nov. 1920.
  • Streichquartett Nr. 3, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Aug. 1922, Egern (Oberbayern), UA: Berlin Sept. oder Okt. 1929.
  • Sonate für Klavier, Klavier 2-händig, Juli bis Aug. 1923, Friedersdorf (Schlesien), UA: Venedig 1925.
  • Streichtrio, Violine, Viola, Violoncello, 1925, UA: Wien 16. Dez. 1936.
  • Streichquartett Nr. 4, 2 Violinen, Viola, Violoncello, 1930, Venedig, UA: unbekannt, wahrscheinlich: UA Berlin 3. Sept. 2001.
  • Sonate für Violoncello (solo), Violoncello, Mai 1931, Meran, UA: Los Angeles 6. Mai 1951.
  • Sonate für Violine und Klavier, Violine und Klavier, Juni bis Sept. 1935, Tremezzo, UA: New York 6. Mai 1945.
  • Streichquartett Nr. 5, 2 Violinen, Viola, Violoncello, Juli bis Aug. 1940, Bear Lake (CO), UA: New York 23. Febr. 1941.
  • Symphonie Nr. 2, 2 Flöten (auch Piccolo), 3 Oboen (auch Englischhorn), 3 Klarinetten (auch Bassklarinette), 3 Fagotte (auch Kontrafagott), 4 Hörner in F, 3 Trompeten in C, Posaunen, Tuba, Schlagzeug, Harfe, Streicher, 1941 bis 1943, Cascon Ranch (New Mexico und New York), UA: Einspielung: London 18. bis 20. Juli 1988, 1. konzertante Aufführung: Berlin 16. Sept. 2011.
  • Rhapsody for Orchester, 2 Flöten, Piccolo-Flöte, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten in B, Klarinette in Es, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 3 Trompeten, 2 Posaunen, Tuba, Schlagzeug, Klavier, Harfe, Streicher, 1946, Sils Maria, UA: Cleveland 15. Apr. 1948.
  • Symphonie Nr. 3, 2 Piccolo-Flöten, 2 Flöten, 2 Oboen, Englischhorn, 2 Klarinetten, Bassklarinette, 2 Fagotte, Kontrafagott, 4 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Schlagzeug, Klavier, Harfe, Streicher, 1848 bis 1849, Sils Maria, Menaggio und Los Gatos (Santa Cruz), UA: Einspielung: Prag 23. bis 29. Apr. 1992 (keine konzertante Aufführung bekannt).
  • Duodecimet, Flöte (auch Piccolo), Oboe, 2 Klarinetten in B (2. auch Bassklarinette), Fagott, Horn in E, Trompete in B, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, 1950, Axenstein (1953 bis 1954 durch René Leibowitz instrumentiert), UA: Paris Frühjahr 1955.

Schriften

1 Originalausgaben

  • Reflections on Music, New York: Simon and Schuster, 1934.
  • Music and the Line of Most Resistance [Drei Vorlesungen, University of Chicago April 1940], Princeton: Princeton University Press, 1942.
  • My Life and Music, 1961 [Zwölf autobiographische Vorlesungen und Gespräche, University of Chicago 1945], London: Longmans 1961; New York: Dover Publcations, 1981.

2 Deutsche Übersetzungen

  • Musik und der Weg des Größten Widerstands [beinhaltet auch: Funktion und Grenzen der Musik; Betrachtungen über Musik], Lynn Matheson, Ann Schnabel Mottier (Hg.), Hofheim: Wolke, 2007.
  • Aus dir wird nie ein Pianist. Die Autobiographie, 2., nach den Quellen erweiterte und vollständig überarbeitete Ausgabe, Werner Grünzweig, Lynn Matheson (Hg.), Hofheim: Wolke, 2009.

Noteneditionen

  • Beethoven, Ludwig van: Diabelli-Variationen op. 120, C-Dur, Artur Schnabel (Hg.), Berlin Ullstein Verlag (Tonmeister-Ausgabe), 1924.
  • Beethoven, Ludwig van: 32 Klaviersonaten in 10 Bänden, Artur Schnabel (Hg.), Ullstein Verlag (Tonmeister-Ausgabe), Berlin 1924-1927 (weitere Ausgaben: New York: Simon and Schuster, 1935 (2 Bde); Mailand: Edizioni Curci, 1949 (3 Bde)).
  • Brahms, Johannes: Sonate für Violine und Klavier op. 100, A-Dur, Artur Schnabel und Carl Flesch (Hg.), Leipzig: Peters, o. J.
  • Brahms, Johannes: Sonate für Violine und Klavier op. 108, D-Moll, Artur Schnabel und Carl Flesch (Hg.), Leipzig: Peters, o. J.
  • Mozart, Wolfgang Amadeus: Sonaten für Pianoforte und Violine, Artur Schnabel und Carl Flesch (Hg.), Leipzig, Peters, o. J.

Tonträger

(Auswahl)

  • Beethoven: Sämtliche Klaviersonaten, EMI CHS 763765 2 (auf weiteren Labels erschienen: Musical Concepts 101.971.444, MEMBRAN ISBN: 3-86562-757-9, TIM, Musikwelt Tonträger e.Kfr. EAN: 0851950001810).
  • Complete Schubert Recordings, mit: Artur Schnabel, Therese Behr-Schnabel, Karl Ulrich Schnabel, Pro Arte String Quartett, Music & Arts Programs of America 1175.
  • Schubert: Impromptus, Emi Classics 86833.
  • Mozart: Klavierkonzerte, Archipel 98.
  • Beethoven: Complete Cello Sonatas, Pierre Fournier, Artur Schnabel, Archipel 133.
  • Beethoven: Complete Piano Concertos Vol. 1, London Philharmonic Orchestra, London Symphony Orchestra, dirigiert von Sir Malcolm Sargent, Classica D’oro 3032.

Artur Schnabel – Quellen

Quellen

Archive

AdK SchnabelA
Akademie der Künste, Berlin, https://www.adk.de: enthält im Musikarchiv: Artur Schnabel Archiv, Nachlass von Artur Schnabel mit Korrespondenz, Zeitungsausschnitten, Autographen, Tonaufnahmen, Photographien, Entwürfen für Schriften.
BFfdE SchnabelA
Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Hamburg, https://www.exilforschung.uni-hamburg.de: enthält: vier Rezensionen und eine Kurzbiographie von 1934-1939 sowie eine Retrospektive zu Artur Schnabel von 2001 (Sign.: PWJ I 1411).
NLI SchnabelA
National Library of Israel, Jerusalem, http://web.nli.org.il/: enthält in der Musikabteilung: Artur Schnabel Archiv mit Korrespondenz (Sign.: Mus 44).

Publizierte Dokumente

SchnabelA/Behr-SchnabelT 2016
Artur Schnabel, Therese Behr-Schnabel: Ein halbes Jahrhundert Musik. Der Briefwechsel Artur Schnabel und Therese Behr-Schnabel 1900-1951, 3 Bde., Britta Matterne, Ann Schnabel Mottier (Hg.), Hofheim: Wolke, 2016.
SchnabelA 2007
Artur Schnabel: Musik und der Weg des Größten Widerstands, Lynn Matheson, Ann Schnabel Mottier (Hg.), Hofheim: Wolke, 2007.
SchnabelA 2009
Artur Schnabel: Aus dir wird nie ein Pianist. Die Autobiographie, Werner Grünzweig, Lynn Matheson (Hg.), 2., nach den Quellen erweiterte und vollst. überarb. Auflage, Hofheim: Wolke, 2009.
SchnabelA 2014
Artur Schnabel: Walking Freely on Firm Ground. Letters to Mary Virginia Foreman 1935-1951, Werner Grünzweig, Lynn Matheson, Anicia Timberlake (Hg.), Hofheim: Wolke, 2014.

NS-Publikationen

BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).

Literatur

DümlingA 1987c
Abrecht Dümling: Der Komponist Artur Schnabel, in: Dissonanz, H. 12, Mai 1987, S. 10-12.
DümlingA 1997g
Albrecht Dümling: Artur Schnabel, in: Komponisten der Gegenwart, Nlfg., Hanns-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.), München: edition text+kritik, 1997.
GlockW/PlaistowS 2001
William Glock, Stephen Plaistow: Schnabel, Artur, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 22, Stanley Sadie, John Tyrrell, George Grove (Hg.), 2. erw. und verb. Aufl., London, New York: Macmillan, Grove, 2001, S. 548-549.
GrunwaldJ 2003
Julia Grunwald: Artur Schnabel als Komponist. „Piece in seven movements“ für Klavier (1936/37), unveröffentlichte Magisterarbeit, Universität Hamburg, 2003.
GrünzweigW 2001
Artur Schnabel. Musiker – Musician. 1882-1951 (Ausstellungskatalog), Werner Grünzweig (Hg.), Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Hofheim: Wolke, 2001.
GrünzweigW 2001a
ad notam: 15 Konzerte zur Ausstellung Artur Schnabel. Musiker Musician. 1882-1951 (Programmbuch), Werner Grünzweig (Hg.), Hofheim: Wolke, 2001.
GrünzweigW 2003
Artur Schnabel. Bericht über das internationale Symposium Berlin 2001, Werner Grünzweig (Hg.) (= Archive zur Musik des 20. Jahrhunderts, Band 6.1), Hofheim: Wolke, 2003.
GrünzweigW 2005b
Werner Grünzweig: Schnabel, Artur, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 14, Ludwig Finscher (Hg.), 2. überarb. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 2005, Sp. 1488-1491.
HaefeliA 1998
Anton Haefeli: Polarisierung der Interpretation. Artur Schnabels Beethoven, in: Der Grad der Bewegung. Tempovorstellungen und -konzepte in Kompositionen und Interpretationen 1900-1950, Jean-Jacques Dünki, Anton Haefeli, Regula Rapp (Hg.) (= Basler Studien zur Musik in Theorie und Praxis, Bd. 1), Bern: Lang, 1998.
JeschkeA 2003
Anouk Jeschke: Artur Schnabel. Werkverzeichnis, Werner Grünzweig (Hg.) (= Archive zur Musik des 20. Jahrhunderts, Bd. 6.2), Hofheim: Wolke Verlag, 2003.
KastnerR 1933
Rudolf Kastner: Beethovens 32 Klaviersonaten und Artur Schnabel. Eine Studie, Berlin: Afa-Verlag, 1933.
McNaughtWG 1948
William Gray McNaught: Schnabel’s Symphony, in: The Musical Times, 89, 1948, S. 218.
MersmannH 1920
Hans Mersmann: Die Sonate für Violine allein von Artur Schnabel, in: Melos, 1, 18, 1920, S. 406-418.
PassW/ScheitG/SvobodaW 1995
Walter Pass, Gerhard Scheit, Wilhelm Svoboda: Orpheus im Exil. Die Vertreibung der österreichischen Musik von 1938 bis 1945 (= Antifaschistische Literatur und Exilliteratur. Studien und Texte, Bd. 13, Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur (Hg.)), Wien: Verlag für Gesellschaftskritik, 1995 (Namensregister siehe unter https://www.fbkultur.uni-hamburg.de/hm/forschung/arbeitsstelle-musik-und-diktatur/ressourcen.html).
Riemann 1959-1967
Riemann Musik-Lexikon, 3 Bde., Wilibald Gurlitt (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz: Schott, 1959-1967.
Riemann 1972-1975
Riemann-Musik-Lexikon, Ergänzungsbände, Carl Dahlhaus (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz u. a.: Schott, 1972-1975.
RöderW/StraussHA 1983
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European emigrés 1933-1945, 4 Bde., Werner Röder, Herbert A. Strauss, Institut für Zeitgeschichte München (Hg.), München u. a.: Saur, 1983.
SearchingerC 1957
Cesar Searchinger: Artur Schnabel. A Biography, with a Tribute by Clifford Curzon, New York: 1957.
SobotzikW 2006
Werner Sobotzik: Artur Schnabel und die Grundfragen musikalischer Interpretationspraxis, Norderstedt: Books on Demand, 2006.
SossnerDK 1986
Doris Kert Sossner: Revisiting Artur Schnabel.. Artur Schnabel as Performer, Teacher, Editor, Composer, with Special Focus on „Seven Pieces for Piano Solo – 1947“, PhD. Diss., San Diego: 1986.
TraberH/WeingartenE 1987
Verdrängte Musik. Berliner Komponisten im Exil, Habakuk Traber, Elmar Weingarten (Hg.), Berliner Festspiele GmbH, Berlin: Argon, 1987.
WolfK 1987
Konrad Wolf: Interpretation auf dem Klavier. Unterricht bei Artur Schnabel, München; Zürich: Piper, 1987.

Artur Schnabel – IDs

IDs

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Empfohlene Zitierweise
Britta Matterne: Artur Schnabel, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2012 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002654).

Britta Matterne (2012, aktualisiert am 30. März 2017)
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