Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
unter Mitarbeit von Nicole Ristow
https://www.lexm.uni-hamburg.de/

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Edmund Eysler

geb. am 12. März 1874 in Wien, Österreich-Ungarn/heute: Österreich, gest. 4. Okt. 1949 in Wien, Österreich, Pianist, Komponist.

Biographie

Edmund Eysler wurde am 12. März 1874 in Wien als Salomon Eisler geboren. Den Vornamen Salomon führte er bereits als Student nicht mehr. Das „y“ im Nachnamen verpasste ihm der Legende zufolge im Jahr 1903 der Theaterdirektor Wilhelm Karczag vor seiner ersten Operettenuraufführung im Theater an der Wien: Aus Eisler wurde Eysler, offiziell freilich erst am 20. Febr. 1909.

Der Lebensweg seiner Eltern Bernhard und Marie Eisler, geb. Stern, war typisch für die jüdische Mittelschicht der k.u.k.-Monarchie. Ende der 1860er Jahre waren sie frisch verheiratet aus Mähren in die Hauptstadt gezogen, wo sie sich in der Vorstadt Hernals niederließen. Der Vater war zunächst als Kaufmann erfolgreich, verlor 1881 jedoch beim so genannten Bontoux-Krach sein Vermögen an der Börse und musste mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft noch einmal von vorn anfangen.

Edmund Eysler, der einzige Sohn der Eislers, sollte nach Vorstellungen seines Vaters Ingenieur werden, war aber längst der Musik verfallen. 1889 lernte er den ein Jahr älteren Leo Fall kennen, der von da an sonntäglicher Stammgast der Familie war. Leo Fall gelang es auch, die Eltern zu überzeugen, den Sohn aufs Konservatorium zu schicken. Dort studierte Eysler seit 1890 u. a. zusammen mit Ernst Decsey und Arthur Bodanzky bei Robert und Johann N. Fuchs Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition sowie bei Anton Door Klavier. Ab 1894 wurde er wegen guter Leistungen vom Schulgeld halb befreit und erhielt das Löwenberg’sche Stipendium. Die Abschlussarbeit war eine Symphonie „nach dem Taylorsystem“, d. h. je ein Absolvent schrieb einen Satz. Eysler, der den dritten Satz übernommen hatte, schloss das Examen im Sommer 1895 mit Auszeichnung ab.

Eysler, der bereits ein Jahr später heiratete und aus diesem Anlass zum Katholizismus übertrat, musste sich zunächst als Klavierlehrer durchschlagen. Als Komponist versuchte er sein Glück mit einem Ballett mit dem Titel „Schlaraffenland“. Trotz des Interesses des berühmten Ballettmeisters Joseph Haßreiter kam es nicht zur erhofften Aufführung an der Wiener Hofoper, ebenso wenig wie bei seinem nächsten Werk, der Oper „Der Hexenspiegel“. Deren Text stammte vom „Zigeunerbaron“-Librettisten Ignatz Schnitzer. Dieser hatte den renommierten Verleger Josef Weinberger für Eyslers Komposition gewinnen können, der diesen wiederum mit Moritz Georg West (eigentlich: Nitzelberger) bekannt machte. Und tatsächlich hatte jener ein passendes Libretto für eine Operette zur Hand, „Bruder Straubinger“, geschrieben für Wiens damals unumstrittenen Bühnenliebling Alexander Girardi. Unter Verwendung einiger Nummern aus dem „Hexenspiegel“ (u. a. das Terzett „Vierblättriger Klee“) machte sich Eysler an die Arbeit, die ihn bald in Konflikt mit seinem damaligen Arbeitgeber Gabor Steiner brachte, war er doch bei dessen Bühnen (Venedig in Wien bzw. Danzers Orpheum) als Korrepetitor beschäftigt, die Operette aber für das Theater an der Wien bestimmt. Dessen neuer Direktor Wilhelm Karczag wiederum setzte alles daran, das Werk in Bestbesetzung und mit glänzender Ausstattung herauszubringen und änderte bei dieser Gelegenheit den Namen des Komponisten.

Die Premiere des „Bruder Straubinger“ am 20. Febr. 1903 war der Wendepunkt im Leben Edmund Eyslers. Selten war ein Operettendebüt so erfolgreich. „Bruder Straubinger“ stand 109 Mal in Folge auf dem Spielplan. Das Stück stand in der Nachfolge jener volkstümlichen, singspielhaften Operetten, wie sie etwa Carl Zellers „Vogelhändler“ repräsentierte und in denen ein Komiker die Hauptrolle spielte, in beiden Fällen Girardi. Er machte aus dem Walzerlied „Küssen ist keine Sünd’“ den unbestrittenen Schlager der Aufführung und aus Eysler den Lieblingskomponisten seiner späteren Karriere. Nach dem vom Publikum nur mäßig angenommenen „Pufferl“ im Theater an der Wien wechselten beide 1905 ans Carl-Theater, wo sie mit „Die Schützeninsel“ und „Künstlerblut“ erneut reüssierten.

Übertroffen wurden diese Operetten damals allerdings vom frischen Triumph der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehár, mit der ein neues Operettenzeitalter begann: das der modernen, mondänen, internationalen, psychologisierenden Salonoperette, von der sich sowohl Girardi als auch Eysler in der Folge distanzierten. Besonders der Komponist beharrte auf seinem Wiener Idiom und der einfachen, unprätentiösen Musikdramaturgie, die er anlässlich einer Zeitungsumfrage mit entwaffnender Unbekümmertheit beschrieb: „Man schreibt Lieder, man legt sie in die Schublade, man wartet auf das gute Buch. [...] Zu den fertigen, vorrätigen Nummern müssen (dann) Texte kommen, die mich interessieren“ (zit. n. Anon. 1905). Solch künstlerischer Leichtsinn, die Schnelligkeit, mit der er komponierte, und nicht zuletzt sein verschwenderischer Lebensstil verführten ihn zunehmend zur Vielschreiberei, u. a. auch von Einaktern für Wiens Varietébühnen , von denen besonders „Vera Violetta“ auch im Ausland erfolgreich war.

Nachdem Girardi vorübergehend nach Berlin gegangen war und die großen Wiener Bühnen durch die Aufführungsserien der modernen Operetten belegt waren, fand Eysler in Oskar Fronz’ Bürgertheater eine adäquate Bühne für seinen Operettenstil. Der Librettist Felix Dörmann hatte ihm das „Alt-Wiener-Stück“ „Der unsterbliche Lump“ ganz nach seinen Bedürfnissen geschrieben. Es wurde zu Eyslers Lieblingswerk und war 1910 mit Otto Storm in der Titelrolle ein ausgesprochener Kassenschlager. Nicht minder die drei folgenden Operetten für das Bürgertheater mit den anderen beiden männlichen Operettenstars der Zeit: „Der Frauenfresser“ (1911) und „Der lachende Ehemann“ (1913) mit Fritz Werner und „Ein Tag im Paradies“ (1913) mit Louis Treumann.

Zwar war Edmund Eysler in diesen Jahren sehr gefragt und entsprechend produktiv, doch hatte er den Zenith seiner Karriere bereits überschritten. Den kulturellen Umbruch der wirtschaftlich schweren Nachkriegsjahre konnte und wollte er nicht mehr mitmachen. Die modernen Tänze und Jazz-Rhythmen der 1920er Jahre kamen bei ihm nicht vor. Dass er „in einer Zeit, da ringsum alles von Niggerhymnen erdröhnt, echt wienerische Musik schaffe“ (DecseyE 1927), wurde nicht nur von konservativer Seite gerühmt. Gerade das machte auch den Erfolg seiner „Goldenen Meisterin“ aus, die 1927 nur durch Zufall auf den Spielplan des Theaters an der Wien kam, u. a. weil Emmerich Kálmáns neueste Operette, „Die Herzogin von Chicago“, zu Saisonbeginn noch nicht fertig war. Ursprünglich für Leo Fall geschrieben, beschwört das Libretto von „Die goldene Meisterin“ die gute alte Zeit eines historischen Wien nach dem Dreißigjährigen Krieg herauf, in der „ein golden’ Handwerk noch einen goldenen Boden hatte.“

Vom Erlös der „Goldenen Meisterin“ (das Stück wurde an über 30 deutschsprachigen Bühnen nachgespielt) hatte Eysler allerdings wenig, da er erst kurz vorher als Bürge für die Schulden seines Schwiegersohns finanziell selbst in Bedrängnis geraten war. So wurden sämtliche Tantiemen dieser Operette zur Tilgung der Schulden gepfändet. Eysler musste seinen Lebensstil stark einschränken. Bereits 1926 hatte er zusammen mit seiner Frau eine bescheidene Zweizimmer-Wohnung in der Zeltgasse beziehen müssen, in der er bis zu seinem Tod lebte. Seine geliebte Villa Straubinger im niederösterreichischen St. Andrä-Wördern, erworben aus Tantiemen des „Bruder Straubinger“, musste samt Mobiliar versteigert werden.

Der Einmarsch Hitlers in Österreich, der zufällig mit Eyslers 64. Geburtstag zusammen fiel, traf ihn und seine Frau schwer. Die Tatsache, dass sie nach damaligem Sprachgebrauch „arisch“ war, also in einer „Mischehe“ lebte, war Eyslers Glück und größter Schutz. Doch der Verlust einfachster Bürgerrechte, der mit seiner Herkunft verbunden war, beeinträchtige ihn sehr. Von nun an völlig ohne Einnahmen, war er gezwungen, seinen Lebensunterhalt wie einst mit Klavierstunden zu verdienen. Noch dazu wurde seine einst von der AKM bewilligte Pension durch die STAGMA von 400 Schilling auf 11,11 RM gekürzt. Nur der Sohn des verstorbenen Librettisten Leo Stein unterstützte ihn monatlich mit einer größeren Summe. Am meisten litt Eysler unter der gesellschaftlichen Isolation. Dem einst stadtbekannten, vom Volksmund „Mundi“ getauften, rauschebärtigen Original wichen jetzt die Leute auf der Straße aus. Bald war Juden auch der Zutritt zu den öffentlichen Parks verwehrt, was Eysler besonders schmerzte, fast noch mehr als der Ausschluss von Theater und Konzert. Nachdem das Tragen des Judensterns obligatorisch geworden war, verließ er die eigenen vier Wände nur noch selten.

Die Familie versuchte, ihm durch häufige Besuche den gesellschaftlichen Umgang zu ersetzen; seine Töchter mussten ihm von jedem Konzertbesuch erzählen. Da er kein Radio besitzen durfte, hörte er manche Musiksendung bei seinen Töchtern an. Wiederholt wurde ihm vom städtischen Wohnungsamt die Wohnung gekündigt. Es war zum einen dem Engagement seiner Frau zu verdanken, dass dies rückgängig gemacht wurde, zum anderen der Tatsache, dass die Wohnung zu klein war, um für typische „Arisierungs“-Gewinnler interessant zu sein. Gegen Kriegende wurde jedoch ein ausgebombtes Ehepaar einquartiert. Während der Luftangriffe war es schwierig, Luftschutzkeller zu finden, in denen Eysler als Jude nicht beanstandet wurde. Doch außer vor solchen Schikanen scheint der Komponist durch seine nichtjüdische Ehefrau, seine ebenfalls „arisch“ verheirateten Töchter, sein Alter und letztlich seine Popularität vor der Deportation geschützt gewesen zu sein. Jedenfalls gibt es keinen Nachweis dafür, dass versucht wurde, Eysler zu deportieren.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Edmund Eysler von allen Seiten als letzter Repräsentant des alten Wien geehrt, das nun endgültig untergegangen war. Er starb am 4. Okt. 1949 und erhielt ein Ehrengrab der Gemeinde Wien auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Hauptquellen: EwaldK 1934, StemprokC 2004a, DachsR 1997, HerzP 1985, StemprokC 2004, CzeikeF 1992-1997, ProslRM 1947, GrunwaldH 1991, MGG2 1994 ff., GänzlK 1994

Empfohlene Zitierweise
Stefan Frey: Edmund Eysler, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001832).

Edmund Eysler – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Eysler, Edmund
Geburtsname:Eisler, Salomon
geboren:12. März 1874 Wien, Österreich-Ungarn/heute: Österreich
gestorben:4. Okt. 1949 Wien, Österreich
Mutter:Marie Eisler, geb. Stern (geb. 1848 in Veleg (Ungarn), gest. 15. Apr. 1914 Wien)
Vater:Bernhard Eisler (geb. 1. Mai 1841 Boskowitz (Mähren), gest. 24. Juli 1921 Wördern), Commissionsgeschäftsinhaber
Geschwister:Sofie Eisler (geb. 14. März 1871 Wien) – Bertha Eisler (geb. 24. März 1877 Wien, gest. 25. Dez. 1915 Wien (Suizid)) – Helene Eisler (geb. 19. Sept. 1884 Wien)
Ehe/Partnerschaft:∞ 1897 standesamtlich, 3. Apr. 1898 katholisch (Dreifaltigkeitskirche, Alserstraße) Leopoldine Eysler, geb. Allnoch (geb. 8. März 1874 Wien, gest. 3. Jan. 1959 Wien)
Kinder:Grete (Gretl) Pujmann, geb. Eysler (geb. 19. Nov. 1897 Wien, gest. 17. Okt. 1990 Wien) – Maria (Mizzi) Merio, geb. Eysler (geb. 1901/1902?)
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:bis 16. Okt. 1897 jüdisch, seit 3. Apr. 1898 katholisch (Dreifaltigkeitskirche, Alserstraße)
Staatsangehörigkeit:österreichisch
Grabstätte:Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof Wien, Gruppe 32A/46A

Edmund Eysler – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Pianist, Komponist
Ausbildung/Studium:Wien: Realschule, Konservatorium, Wien (1890-1895), u. a. Komposition bei Robert Fuchs, Unterricht in Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition bei Robert und Johann N. Fuchs, Klavierunterricht bei Anton Door
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Opernhäuser/Theater
Wien: Venedig in Wien, Danzers Orpheum (1900-1902 Kapellmeister)
Organisationen/Verbände
Wien Johann Strauß-Gesellschaft (1947-1949 Präsident)
Mitgliedschaften:AKM
Titel/Auszeichnungen:
Auszeichnungen
1927 Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1927 Bürger der Stadt Wien, 1934 Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1947 Verleihung des Professorentitels, 1949 Ehrenring der Stadt Wien

Edmund Eysler – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung
Schlagwörter:Berufseinschränkung, Juden, Reichskulturkammer, Zensur, Jüdische Versippung
Stationen:
1935
laut der „Goebbels-Liste“ vom 1. Sept. 1935 Verbot der Aufführung von Werken Edmund Eyslers im Rundfunk sowie in den Theatern (GeigerF 2002)
1. Dez. 1938
Ablehnung des Antrags auf Aufnahme in die Reichsmusikkammer aufgrund von Paragraph 10 der „Ersten Durchführungsverordnung des Reichskulturkammergesetzes“, Berufsverbot (BAB EyslerE)
1938-1945
Verbleib in der Zweizimmerwohnung in der Zeltgasse, Wien, Einschränkungen infolge der rassistischen Gesetzgebung (z. B. Verbot von Konzertbesuchen oder Aufenthalten in öffentlichen Parks)

Edmund Eysler – Werke

Werke

 

Kompo­sitionen

(Auswahl)

1 Lieder

  • Auf d’Nacht.
  • Das ist ein Lied von Wien, in der Himmelpfortgass’n auf neune.
  • In Grinzing war’s in einem stillen Gasserl.
  • Für mich gibt’s nur Madeln.
  • Kennst Du die heimlichen Gasserln von Wien.
  • Mutterl, wieder blüht der Flieder.
  • A Häuserl a klans.

2 Bühnenwerke

2.1 Ballett

  • Schlaraffenland (Heinrich Glücksmann), Ballett, komponiert 1899 (nicht aufgeführt).

2.2 Oper

  • Der Hexenspiegel (Ignaz Schnitzer nach Heinrich Heine), Oper, 3 Akte, komponiert 1900-1902, nicht aufgeführt.
  • Hochzeitspräludium (Gustav Beer und Wilhelm Sterk), Oper, 1 Akt, komponiert um 1940, nicht aufgeführt.

2.3 Operette

  • Das Gastmahl des Lucullus (Carl Lindau und A. Paulus), Operette, 1 Akt, UA: 23. Nov. 1901 Wien, Danzers Orpheum.
  • Das Frauenduell (Szenario: Louis Gundlach und Carl Lindau), Pantomime, 2 Szenen, UA: 1901 Wien.
  • Bruder Straubinger (Moritz West und Ignaz Schnitzer), Operette, 3 Akte, UA: 20. Febr. 1903 Wien, Theater an der Wien.
  • Pufferl (Ignaz Schnitzer und Sigmund Schlesinger), Operette, 3 Akte, UA: 10. Febr. 1905 Wien, Theater an der Wien.
  • Die Schützenliesel (Leo Stein und Carl Lindau), Operette, 3 Akte, UA: 7. Okt. 1905 Wien Carl-Theater.
  • Phryne (Fritz Grünbaum und Robert Bodanzky), Burleske Operette, 1 Akt, UA: 6. Okt. 1906 Wien, Hölle.
  • Künstlerblut (Leo Stein und Carl Lindau), Operette Vorspiel, 2 Akte, UA: 20. Okt. 1906 Wien, Carl-Theater.
  • Vera Violetta (Leo Stein), Vaudeville-Operette, 1 Akt, UA: 30. Nov. 1907 Wien, Apollo-Theater.
  • Ein Tag auf dem Mars (Ottokar Tann-Bergler und Alfred Deutsch-German), Operette, 1 Akt, UA: 17. Jan. 1908 Wien, Colosseum.
  • Das Glücksschweinchen (Leo Stein und Carl Lindau), Operette, 3 Akte, UA: 26. Juni 1908 Wien, Venedig in Wien.
  • Johann der Zweite oder Die Liebesprobe (Leo Stein und Carl Lindau), Schwank-Operette, 3 Akte, UA: 3. Okt. 1908 Wien, Carl-Theater.
  • Der junge Papa (Alexander Engel und August Neidhardt), Operette, 1 Akt, UA: 3. Febr. 1909 Wien, Apollotheater.
  • Lumpus und Pumpus (Leo Stein), Operette, 1 Akt, UA: 21. Jan. 1909 Wien, Apollotheater.
  • Der unsterbliche Lump (Felix Dörmann), Alt-Wiener Operette, 3 Akte, UA: 14. Okt. 1910 Wien, Bürger-Theater.
  • Das Zirkuskind (Robert Bodanzky und Friedrich Thelen), Operette, 3 Akte, UA: 18. Febr. 1911 Wien, Raimund-Theater.
  • Der Frauenfresser (Leo Stein und Carl Lindau), Operette, 3 Akte, UA: 23. Dez. 1911 Wien, Bürger-Theater.
  • Der Natursänger (Leo Stein und Béla Jenbach), Operette, 1 Akt, UA: 22. Dez. 1911 Wien, Apollo-Theater.
  • Der lachende Ehemann (Julius Brammer und Alfred Grünwald), Operette, UA: 19. März 1913 Wien, Bürger-Theater.
  • Ein Tag im Paradies (Leo Stein und Béla Jenbach), musikalische Posse, 3 Akte, UA: 23. Dez. 1913 Wien, Bürger-Theater.
  • Komm deutscher Bruder (Carl Lindau und August Neidhardt), Zeitbild, UA: 4. Okt. 1914 Wien, Theater an der Wien.
  • Der Kriegsberichterstatter (Rudolf Oesterreicher und Wilhelm Sterk mit Bruno Granichstaedten, Oskar Nedbal, Carl Weinberger, Carl Michael Ziehrer), Zeitbild, UA: 9. Okt. 1914 Wien, Apollo-Theater. und
  • Frühling am Rhein (Carl Lindau, Fritz Löhner und Oskar Fronz), Operette, 3 Akte, UA: 10. Okt. 1914 Wien, Bürger-Theater.
  • Der Durchgang der Venus (Alfred Maria Willner und Rudolf Oesterreicher), Operette, 2 Akte, UA: 28. Okt. 1914 Wien, Apollo-Theater.
  • Die- oder keine (Béla Jenbach und Leo Stein), Operette 3 Akte, UA: 9. Okt. 1915 Wien, Bürger-Theater.
  • Wenn zwei sich lieben (Alfred Maria Willner und Robert Bodanzky), Operette, 3 Akte, UA: 29. Okt. 1915 Wien, Theater an der Wien.
  • Das Zimmer der Pompadour (Oskar Friedmann und Ludwig Herzer), Operette, 1 Akt, UA: 1. Dez. 1915 Wien, Hölle.
  • Warum geht's denn jetzt? (Leopold Jacobson und Robert Bodanzky), Burleske Operette, 3 Akte, UA: 5. Juli 1916 Wien, Bundestheater.
  • Hanni geht tanzen! (Robert Bodanzky), Singspiel, 2 Akte, UA: 7. Nov. 1916 Wien, Apollotheater.
  • Der berühmte Gabriel (Ludwig Hirschfeld und Rudolf Eger), Operette, 3 Akte, UA: 1916 Wien.
  • Graf Toni (Rudolf Oesterreicher), Singspiel, 2 Akte, UA: 1917 Wien.
  • Der Aushilfsgatte (Ludwig Herzer und Oskar Friedmann), Singspiel, 2 Akte, UA: 1917 Wien.
  • Leute von heute (Fritz Lunzer und Arthur Rebner), Operette für die heutige Zeit, UA: 1918 Wien) (mit Robert Stolz und Arthur Werau).
  • Der dunkle Schatz (Oskar Friedmann und Ludwig Herzer), Operette, 3 Akte, UA: 1918 Wien.
  • Der fidele Geiger (Louis Taufstein nach Hans Herling), Operette, 3 Akte, UA: 1919 Wien.
  • Rund um die Bühne (Armin Friedmann und Gustav Beer), Operette, 2 Akte, UA: 1920 Wien.
  • Der König heiratet (Gustav Beer und Ernst Marischka), galantes Zeitbild, 1 Akt, UA: 1920 Wien.
  • Wer hat's gemacht (Wilhelm Sterk), Operette, 1 Akt, UA: 1920 Wien.
  • Der Stern von New York (Hans Holtzer und Wilhelm Sterk), Operette, 3 Akte, Aufführung nicht nachweisbar.
  • Casanovas letzte Liebe (Richard Hayek und Curt Hecht nach Arthur Schnitzler), Operette, 3 Akte Aufführung nicht nachweisbar.
  • La bella Mammina (Die schöne Mama) (Heinrich von Waldberg und Bruno Hardt-Warden), Operette, 3 Akte, UA: 1921 Rom.
  • Die fromme Helene (Arnold und Emil Golz), Operettenposse, 3 Akte, UA: 1921 Wien.
  • Der rote Salon (Emmerich von Gatti und Wilhelm Sterk), Operette, 1 Akt, nicht aufgeführt.
  • Die Parlamentskathi (Robert Blum und Alois Ulreich), Posse, 3 Akte, UA: 1922 Wien.
  • Fräul’n Sopherl (Josco Schubert), Operette, 3 Akte, UA: 1922 Wien.
  • Schummel macht alles (Karl Marfeld-Neumann), Posse, 3 Akte, UA: 1922 Wien.
  • Drei auf einmal (Oskar Friedmann), Operette, 3 Akte, UA: 1923 Wien.
  • Der ledige Schwiegersohn (Arnold und Emil Golz), Operettenschwank, 3 Akte, UA: 1923 Wien.
  • Vierzehn Tage Arrest (Julius Horst und Rudolf Oesterreicher), Posse, 3 Akte, UA: 1923 Wien.
  • Lumpenlieschen (Else Tauber), Märchenspiel, UA: 1923 Wien.
  • Das Land der Liebe (Gustav Tintner und Hans Herling), Operette, 3 Akte, UA: 27. Aug. 1926 Wien, Bürger-Theater.
  • Die gold’ne Meisterin (Julius Brammer und Alfred Grünwald), Operette, 3 Akte, UA: 13. Sept. 1927 Wien, Theater an der Wien.
  • Ihr erster Ball (Gustav Tintner und Hans Herling), Operette, 3 Akte, UA: 21. Nov. 1929 Wien, Bürgertheater.
  • Das Strumpfband der Pompadour (Fritz Lunzer und Emil von Meißner), Operette, 3 Akte, UA: 16. März 1930 Augsburg, Stadttheater.
  • Durchlaucht Mizzi (Fritz Lunzer und Gustav Beer), Operette, 3 Akte, UA: 1932 Wien.
  • Die schlimme Paulette (Stephan Walther und Karl Lustig-Prean), Operette, 3 Akte, UA: 1. März 1931 Augsburg, Stadttheater.
  • Zwei alte Wiener (Hans Borutzky und Emil von Meißner), Operette, 3 Akte, UA: 12. Febr. 1932 Wien, Neues Wiener Operettentheater.
  • Prinz Kasimir (Hans Borutzky und Emil von Meißner), Burleske, Operette 3 Akte, UA: Nicht aufgeführt.
  • Die Rakete (O du lieber Augustin) (Fred Rhoden und Eduard Rogati), Operette, 2 Akte, UA: 23. Dez. 1932 Innsbruck, Stadttheater.
  • Donauliebchen (Julius Brammer und Emil Marboth), Operette, 3 Akte, UA: 25. Dez. 1932 Wien, Bürgertheater.
  • Das ist die erste Liebelei (Gustav Beer und Hans Kottow), Operette, 3 Akte, UA: 23. Dez. 1934 Wien, Volksoper.
  • Wiener Musik (Peter Herz und Martin Costa), Singspiel, 3 Akte, UA: 22. Dez. 1947 Wien, Bürgertheater.
  • Immer wieder Liebe (Peter Herz und Johannes Brandt), Musikalische Komödie, 8 Bilder, nicht aufgeführt.

3 Instrumentalmusik

  • Klavierstück, op. 1.
  • 12 Etüden für die linke Hand.
  • Vier Stücke für Jazzmusik.
  • Symphonie g-Moll.
  • Künstlerträume.
  • Walzer.

Edmund Eysler – Quellen

Quellen

Archive

BAB EyslerE
Bundesarchiv, Berlin, http://www.bundesarchiv.de/: enthält: Reichskulturkammerakte von Edmund Eysler (Sign.: ehem. BDC, RK R 7, Bild-Nr. 1698-1700).
BFfdE EyslerE
Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Hamburg, https://www.exilforschung.uni-hamburg.de: enthält: drei Rezensionen sowie vier Programmhefte zu Edmund Eysler von 1937-1958 (Sign.: PWJ I 1444).
SSFr EyslerE
Sammlung Stefan Frey, München: enthält: Korrespondenz mit Paul E. Wagner zu Edmund Eysler sowie Kopien der Meldezettel aus dem Meldereferat des Wiener Stadt- und Landesarchivs (MA 8) und Kopien der standesamtlichen Einträge aus dem Referat für Einwanderung, Staatsbürgerschaft und Standesamt des Wiener Stadt- und Landesarchivs (MA 35 (MA35/V-4534/08)).
WBW EyslerE
Wienbibliothek, Wien, http://www.wienbibliothek.at/: enthält in der Handschriftensammlung: einzelne Briefe an Robert Maria Posl, Josef Weinberger, Max Roden u. a., in der Musiksammlung: Teilnachlass, ca. 80 Inventarnummern: autographe Entwürfe und Kompositionen, Reinschriften von fremder Hand (Operetten zu Texten von Robert Bodanzky, Ludwig Herzer, Ludwig Hirschfeld, Carl Lindau und Leo Stein, Orchesterwerke, Kammermusik, Klavierwerke, Tanzmusik, Lieder).
WStLA EyslerE
Wiener Stadt- und Landesarchiv, Wien, https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/: enthält: Meldeunterlagen von Edmund Eysler.

Publizierte Dokumente

Anon. 1905
Anon.: Wie eine Operette entsteht? Eine Rundfrage, in: Neues Wiener Journal, 11. Juni 1905.
DecseyE 1927
Ernst Decsey: Edmund Eyslers Künstlerjubiläum, in: Neues Wiener Tagblatt, Wien: 28. Okt. 1927.
HirschfeldL 1934
Ludwig Hirschfeld: Wenn man sechzig ist… Geburtstags- und Weinlied für Edmund Eylser, in: Neue Freie Presse, Wien: 11. März 1934.

NS-Publikationen

BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
RaabeP 1939c
Peter Raabe: Ausschlüsse aus der Reichsmusikkammer [27. Febr. 1939], in: Amtliche Mitteilungen der Reichsmusikkammer, Jg. 6, Nr. 5, 1. März 1939, S. 15-16.
StengelT/GerigkH 1941
Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).

Literatur

CzeikeF 1992-1997
Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, 5 Bde., Wien: Kremayr & Scheriau, 1992-1997.
DachsR 1997
Robert Dachs: Sag beim Abschied …, Wien: Verlag der Apfel, 1997.
EwaldK 1934
Kurt Ewald: Edmund Eysler, ein Musikus aus Wien. Biographische Skizze, Wien, Prag, Leipzig: Ed. Strache, 1934.
GänzlK 1994
Kurt Gänzl: The Encyclopedia of the Musical Theatre, New York: Schirmer Books, 1994.
GeigerF 2002
Friedrich Geiger: Die „Goebbels-Liste“ vom 1. September 1935. Eine Quelle zur Komponistenverfolgung im NS-Staat, in: Archiv für Musikwissenschaft, Jg. 59, H. 2, Stuttgart: Steiner, 2002, S. 104-112.
GrunwaldH 1991
Ein Walzer muss es sein. Alfred Grünwald und die Wiener Operette, Henry Grunwald (Hg.), Wien: Ueberreuter, 1991.
HerzP 1985
Peter Herz: Gestern war ein schöner Tag. Liebeserklärung eines Librettisten an die Vergangenheit, Wien: Österreichischer Bundesverlag, 1985.
HilmarE 1969
Ernst Hilmar: Edmund Eysler (1874-1949). Ausstellung der Wiener Stadtbibliothek anläßlich der 20. Wiederkehr seines Todestages, Wien: 1969.
LinhardtM 2001
Marion Linhardt: Eysler, Edmund, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Personenteil, Bd. 6, Ludwig Finscher (Hg.), 2. überarb. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 2001, Sp. 607-612.
ProslRM 1947
Robert Maria Prosl: Edmund Eysler. Aus Wiens zweiter klassischen Operettenzeit, Wien: Karl Kühne, 1947.
StemprokC 2004
Christine Stemprok: Der goldene Meister der silbernen Ära. Edmund Eysler zum 130. Geburtstag (Teil 1), in: Wiener Bonbons. Zeitschrift der Wiener Johann Strauß-Gesellschaft, Nr. 2, Wien: 2004, S. 16-19.
StemprokC 2004a
Christine Stemprok: Der goldene Meister der silbernen Ära. Edmund Eysler zum 130. Geburtstag (Teil 2), in: Wiener Bonbons. Zeitschrift der Wiener Johann Strauß-Gesellschaft, Nr. 3, Wien: 2004, S. 13-18.
VeiglH/FinkI 2012
Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt. Kurzbiographien zum Thema Verfolgung und Vertreibung österreichischer Kabarett- und Kleinbühnenkünstler 1933-1945, Hans Veigl, Iris Fink (Hg.) (= Kabarett und Kleinkunst. Veröffentlichungen des ÖKA, Bd. 3), Graz: Österreichisches Kabarettarchiv, 2012.

Edmund Eysler – IDs

IDs

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http://d-nb.info/gnd/11868289X
LCNAF - Library of Congress
https://lccn.loc.gov/n88037621
VIAF - Virtual International Authority File
http://viaf.org/viaf/46946239
Permanente URL im LexM
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001832
Empfohlene Zitierweise
Stefan Frey: Edmund Eysler, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001832).

Stefan Frey (2007, aktualisiert am 10. März 2020)
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001832