Leo Kestenberg
geb. am 27. Nov. 1882 in Rosenberg/Roszahegy/Ružomberok, Österreich-Ungarn/heute: Slowakei, gest. am 13. Jan. 1962 in Tel Aviv, Israel, Kulturpolitiker, Kulturveranstalter, Pianist, Pädagoge.
Biographie
Leo Kestenberg besuchte in Prag die Volksschule im Piaristenkloster in der Herrengasse sowie in Reichenberg das Gymnasium, das er aber bereits nach dem Untergymnasium verließ. Infolge einer Scharlacherkrankung mit acht Jahren litt er zeitlebens an einer hochgradigen Kurzsichtigkeit. Über seinen Vater, der Kantor an Synagogen in Rosenberg, Prag und Reichenberg war, kam Leo Kestenberg früh mit Musik sowie mit politischen und sozialen Fragen in Berührung. Auch seinen ersten Klavierunterricht erhielt er von ihm. Mit zehn Jahren wechselte er dann zu Karl Ginzel, 1895 zu Gustav Albrecht in Zittau und 1897 zu Franz Kullak in Berlin. Ab 1899 studierte er bei José Vianna da Motta und später bei Hermann Scholtz und Felix Draeseke (Theorie) in Dresden. 1900 kehrte er eine Zeitlang nach Reichenberg zurück und konzertierte als Mitglied eines Militärorchesters. Nachdem er 1898 Ferruccio Busoni in einem Konzert gehört und im Mai 1900 einen Meisterkurs bei dem Pianisten und Komponisten in Weimar besucht hatte, ging er 1904 endgültig nach Berlin, um seinem Mentor nahe zu sein. Bereits in Reichenberg hatte Leo Kestenberg Drangsalierungen durch Antisemiten erlebt. Nach dem Schulabschluss wurde er Mitglied in der Sozialdemokratischen Partei in Reichenberg, und um 1900 publizierte er in den „Sozialistischen Monatsheften“ und in den „Deutschen Worten“ erste musikalisch-politische Schriften.
In Berlin nahm Leo Kestenberg nebeneinander verschiedene Tätigkeiten als Pianist, Pädagoge sowie in der Bildungsarbeit auf. Vor allem mit Liszt-Programmen, insbesondere im Liszt-Jahr 1911, machte er sich als Pianist einen Namen. Zwischen 1911 und 1914 konzertierte er zudem mit dem Kestenberg-Trio, das er gemeinsam mit dem Geiger Louis van Laar und dem Cellisten Marix Loewensohn gegründet hatte. Als Klavierpädagoge wirkte er seit 1908 in den Ausbildungsklassen des Sternschen Konservatoriums und später des Klindworth-Scharwenka-Konservatoriums. Darüber hinaus unterrichtete er Privatschüler. Im Rahmen der sozialdemokratischen Bildungsarbeit sowie der Gewerkschaften und verschiedener Bildungsausschüsse organisierte er Konzerte für die breite Bevölkerung, konzertierte selbst und hielt Vorträge. Er war musikalischer Berater der Berliner Volksbühne und 1906 Mitbegründer und musikalischer Berater des Zentralbildungsausschusses der SPD, er arbeitete mit dem Arbeiter-Sängerbund zusammen und war Mitbegründer und Vorsitzender des Berliner Volkschors. 1905 lernte er bei einer der Veranstaltungen seine spätere Frau Grete Kussel kennen, die als Sekretärin im sozialdemokratischen Pressebüro arbeitete. Wegen seiner starken Kurzsichtigkeit wurde Leo Kestenberg zu Beginn des Ersten Weltkriegs für kriegsuntauglich erklärt. Als Pazifist war er mit der Unterstützung des Kriegs durch die SPD nicht einverstanden, weshalb er 1917 zeitweilig in die USPD eintrat. Die Bekanntschaft mit dem Verleger und Kunsthändler Paul Cassirer eröffnete ihm ein neues Aufgabengebiet. Im Jahr 1916 gab er über acht Monate die pazifistische Zeitschrift „Der Bildermann“ mit Lithographien von Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Max Slevogt u. a. heraus. Zudem arbeitete er für den von Paul Cassirer gegründeten Verlag und brachte bis 1918 literarische und politische Schriften von Ernst Barlach, Oskar Kokoschka, Else Lasker-Schüler, Gustav Landauer, Rosa Luxemburg, Karl Kautsky, Ferdinand Lassalle u. a. heraus.
Das Kriegsende 1918 und die Ausrufung der Republik brachten erneut Veränderungen. Im Dezember 1918 wurde Leo Kestenberg als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und Referent für musikalische Angelegenheiten ins Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung berufen. In dieser Funktion, seit 1922 auch als Leiter der Musikabteilung des Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht und seit 1929 als Ministerialrat, brachte er vor allem in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretär Carl Heinrich Becker in den folgenden Jahren eine umfassende Reform des Schulmusik- und Musikausbildungswesens auf den Weg, die eng verknüpft war mit der preußischen Schulreform in der Prägung Hans Richerts von der DVP. Die sogenannte Kestenberg-Reform setzte auf die bessere Ausbildung von Musiklehrern sowohl in künstlerischer als auch wissenschaftlicher und pädagogischer Hinsicht sowie auf die Integration des Unterrichtsfachs Musik in die Lehrpläne aller Altersstufen vom Kindergarten bis zur Hochschule. Grundlage für diese Reform war Leo Kestenbergs Schrift „Musikerziehung und Musikpflege“ aus dem Jahr 1921 sowie die durch ihn ausgearbeitete und von Minister Boelitz eingereichte „Denkschrift über die gesamte Musikpflege in Schule und Volk“ von 1923. Die Reform wurde nach und nach in Form von Erlassen in die Tat umgesetzt. Auch institutionelle Veränderungen gehörten zu der Reform – so wurde etwa das Institut für Kirchenmusik 1922 in die Akademie für Kirchen- und Schulmusik umgewandelt – sowie 1921-1929 die Organisation der (Reichs-)Schulmusikwochen. 1927 gehörte Leo Kestenberg zudem zu den Initiatoren der Kroll-Oper, die jedoch 1931 bereits wieder schließen musste. Aufsehen erregte vor allem seine Berufungspolitik, die ihm Schmähungen als „Musikdiktator“ und „Musikpapst“ einbrachte. Dabei berücksichtigte er durchaus Kandidaten aus ganz unterschiedlichen Richtungen, so etwa Ferruccio Busoni, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Hans Pfitzner, Paul Hindemith, Artur Schnabel, Edwin Fischer, Carl Flesch, Hans Joachim Moser, Fritz Jöde, Georg Schünemann. Seit 1921 setzte er zudem seine klavierpädagogische Tätigkeit als Professor an der Berliner Hochschule für Musik fort.
Diffamierungen Leo Kestenbergs waren bereits in den 1920er Jahren an der Tagesordnung. Seine Berufung zum Ministerialrat war laut Carl Heinrich Becker immer wieder verzögert worden mit der Begründung, er sei Jude, gebürtiger Ausländer, Nicht-Akademiker sowie Mitglied der USPD (KestenbergL 1961, S. 52). Im Zusammenhang mit dem sogenannten „Preußenstaatsstreich“ der Regierung von Papen 1932 wurde er zum 1. Dez. 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzt und die Kunstabteilung im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung aufgelöst. Leo Kestenberg überbrückte die Zeit, indem er wieder Klavier zu spielen begann.
Nach der „Machtergreifung“ war die Situation für Leo Kestenberg nicht mehr tragbar. Er musste regelmäßig seinen Aufenthaltsort wechseln, erhielt Drohbriefe, wurde am Telefon und im Rundfunk verunglimpft. Im März 1933 floh er deshalb nach Prag, wo es ihm bald gelang, Fuß zu fassen. Als Pianist und Vortragender gestaltete er Veranstaltungen in der Tschechoslowakei sowie im Ausland. Unter anderem organisierte er 18 Vortragsabende bei der zionistischen Jugendorganisation „Blau-weiß“, hielt Vorträge im Radio und im Volksbildungsverein „Urania“ und arbeitete wieder als Klavierlehrer. Mit der von ihm initiierten Gründung der Gesellschaft für Musikerziehung (Společnost pro Hudební Vychovu) mit Zentralsitz in Prag erhielt er 1934 wieder einen Arbeitsplatz in einem Ministerium. Er publizierte in dieser Zeit Schriften zur Musikerziehung in der Tschechoslowakei und organisierte drei internationale Kongresse. Konflikte hatte er vor allem mit den vom Außenministerium bestellten einheimischen Mitarbeitern, die sich nur auf die Probleme der Musikerziehung in der Tschechoslowakei konzentrieren wollten. Zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis zählten in dieser Zeit Persönlichkeiten wie Ernst Bloch, Max Brod, Willy Haas, Oskar Kokoschka, Ernst Latzko, Golo Mann, Hans Heinz Stuckenschmidt, Johannes Urzidil und Emil Utitz.
Nach der Besetzung des Sudetenlandes im Oktober 1938 wurde Leo Kestenberg nahegelegt, das Land zu verlassen. Am 15. Okt. 1938 floh er mit dem Flugzeug nach Paris. Pläne, die Internationale Gesellschaft für Musikerziehung in Frankreich weiterzuführen, scheiterten, weshalb er Ende des Jahres 1938 das Angebot einer Stelle als Generalmanager des Palestine Orchestra in Tel Aviv annahm, das er im August des Jahres schon einmal abgelehnt hatte. Leo Kestenberg verstand sich nicht als Zionist, dennoch ging er im Dezember 1938 über Marseille nach Palästina. Die Stellung als Generalmanager des Palestine Orchestra mit der Hauptaufgabe, die Programme des Orchesters zu planen, entsprach nicht den eigentlichen Interessen und Zielen Leo Kestenbergs, der in der Musik weniger Unterhaltung als einen Bildungsauftrag sah. Konflikte mit Komponisten und Orchestermusikern, die Isolation in dem abgelegenen Land und die damit verbundene Unmöglichkeit, Werke und Interpreten frei auszuwählen, führten dazu, dass er 1944 seine Stellung kündigte und zu seinem ursprünglichen Aufgabengebiet zurückkehrte.
1945 gründete er in Tel Aviv das Seminar für Musikerziehung, an dem er als Direktor und Lehrer wirkte. Darüber hinaus war er Mitbegründer der Israelischen Musik-Akademie in Tel Aviv, an der er als Lehrer in den Ausbildungsklassen wirkte. Zu seinen Schülern in Israel zählten u. a. Menahem Pressler, Hadassha Brill, Ricci Horenstein, Alice Jacob-Loewenson, Sigi Weissenberg, Rina Bravermann und Amiran Rigai. Auch wurde er 1948 Vorsitzender des Supreme Music Council im israelischen Ministerium für Bildung und Kultur. Trotz der Aufnahme dieser Tätigkeiten, gestaltete sich die Umsetzung seiner musikpädagogischen Ideen in Israel schwierig. 1953 reiste er gemeinsam mit seiner Frau noch einmal für drei Monate nach Deutschland. Er traf dort alte Freunde wieder und kümmerte sich um die Zuerkennung einer Wiedergutmachung und seiner Pension als Ministerialrat a. D. 1954 erblindete er fast vollständig, gab aber noch bis 1961 privaten Klavierunterricht. Leo Kestenberg starb am 13. Jan. 1962 in Tel Aviv.
Hauptquellen: KestenbergL 1961, BatelG 1989, LüheB 2001
Sophie Fetthauer: Leo Kestenberg, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2006 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001289).
Leo Kestenberg – Personendaten
Personendaten
Hauptname: | Kestenberg, Leo |
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geboren: | 27. Nov. 1882 Rosenberg/Roszahegy/Ružomberok, Österreich-Ungarn/heute: Slowakei |
gestorben: | 13. Jan. 1962 Tel Aviv, Israel |
Mutter: | Julie Kestenberg, geb. Fischer (geb. 21. Sept. 1860 Rosenberg) |
Vater: | Adolf Kestenberg (geb. 10./20. Okt. 1856? Lodz, gest. 1930), Kantor und Schriftsteller, Oberkantor in Prag und 1889 Reichenberg |
Geschwister: | – |
Ehe/Partnerschaft: | ∞ 3. Okt. 1908 Grete Kussel (geb. 1881 Berlin, gest. 1969 Haifa), in Berlin Sekretärin im Sozialdemokratischen Pressebüro, Exil 1933 Prag, 1938 Paris, 1939 Palästina |
Kinder: | Ruth Gladstein, geb. Kestenberg, Dr., (geb. 25. Okt. 1910 Berlin), Historikerin, Studium in Frankfurt am Main, Exil in den Niederlanden, 1939 Palästina, verheiratet mit Dr. Tunja Gladstein – Rahel Vieira da Cunha, geb. Kestenberg (geb. 18. Jan. 1918 Berlin), Psychologin, 1933 Prag, 1934 mit Jugend-Alija nach Palästina, 1936 Prag, 1939 USA, Studium am Radcliffe College, lebte und arbeitete in São Paulo, Brasilien, 2 Söhne |
Muttersprache: | Deutsch |
Religionszugehörigkeit: | jüdisch |
Staatsangehörigkeit: | österreichisch-ungarisch, tschechoslowakisch?, ca. 1918 deutsch, ca. 1933 tschechoslowakisch, israelisch |
Grabstätte: | ? |
Leo Kestenberg – Berufe/Tätigkeiten
Berufe/Tätigkeiten
Überblick: | Kulturpolitiker, Kulturveranstalter, Pianist, Pädagoge |
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Anstellung/Mitwirkung/Gründung: |
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Mitgliedschaften: | SPD, 1917-1922 USPD, Bund Neues Vaterland |
Titel/Auszeichnungen: |
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Leo Kestenberg – Verfolgung/Exil
Verfolgung/Exil
Gründe: | „rassische“ Verfolgung, politische Verfolgung |
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Schlagwörter: | Berufseinschränkung, Flucht ins Ausland, Juden, SPD/SDAP-Mitgliedschaft, Wiedergutmachung/Entschädigung, Zwangspensionierung |
Exilland: | Tschechoslowakei, Frankreich, Palästina, Israel |
Stationen: |
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Leo Kestenberg – Werke
Werke
Schriften
- 10 Jahre Volksbühnenverband. 40 Jahre Berliner Volksbühne, Berlin: Volksbühnen-Verlag- und Vertriebs-GmbH 1930. (Zus. mit Kurt Baake, Alber Brodbeck).
- Beethoven-Feier (= Schriften/Verband der deutschen Volksbühnenvereine, 12), Berlin 1926.
- Beethoven, Fidelio. Einführung, Berlin: Buchhandlung Vorwärts 1909.
- Bewegte Zeiten. Musisch-musikantische Lebenserinnerungen, Wolfenbüttel, Zürich 1961.
- Die Gesellschaft für Musikerziehung in Prag. Ihre Voraussetzungen, ihr Arbeitsplan und ihr erster internationaler Kongress, Prag: [nákladem vlastním] 1936.
- Grundsätzliche Bemerkungen zur Musik-Erziehung in der Tschechoslowakei, Prag: Selbstverlag 1937/1938?
- Jahrbuch der deutschen Musikorganisation, Berlin-Schöneberg: Hesse 1931.
- Musik in Palaestina, in: Aufbau, Jg. 7. 1941, Nr. 52, 26.12.1941, S. 24.
- Musik und Demokratie, in: Pariser Tageblatt, Jg. 3. 1935, Nr. 393, 9.1.1935, S. 4.
- Musikbrief aus Palaestina, in: Aufbau, Jg. 9. 1943, Nr. 52, 24.12.1943, S. 14.
- Musikerziehung und Musikpflege, Leipzig: Quelle & Meyer 1921.
- Neue Musikkultur in Israel. Direktor des Music Teachers Training College in Tel Aviv, in: Aufbau, Jg. 16. 1950, Nr. 1, 6.1.1950, S. 14.
- Schulmusikunterricht in Preußen; amtliche Bestimmungen für höhere Schulen, Mittelschulen und Volksschulen, Berlin, Weidmannsche Buchhandlung 1927.
- Versuch einer materialistischen Darstellung der Entwicklungsgeschichte der Künste, in Sozialistische Monatshefte, März 1900.
Autor verschiedener Artikel in: Deutsche Worte
Bucheditionen
- Prüfung, Ausbildung und Anstellung der Musiklehrer an den höheren Lehranstalten in Preußen. Amtliche Bestimmungen, (= Weidmannsche Taschenausgaben von Verfügungen der Preußischen Unterrichtsverwaltung, 13), 2. Aufl., Berlin 1925. (Zus. mit W. Günther, (Hg.)).
- Privatunterricht in der Musik. Amtliche Bestimmungen (= Weidmannsche Taschenausgaben von Verfügungen der Preußischen Unterrichtsverwaltung, 24), 3. Aufl., Berlin 1927.
- Musikpädagogische Bibliothek, Musikpädagogische Bibliothek (Leipzig), Leipzig: Quelle & Meyer 1929-1932.
- Kunst und Technik (= Volksverband der Bücherfreunde, Auswahlreihe), Berlin: Wegweiser 1930.
- Der Privatunterricht in der Musik. Ausbildung, Prüfung, Erlaubnisschein, Aussicht. Amtliche Bestimmungen (= Weidmannsche Taschenausgaben für die preußische Schulverwaltung, H. 24), 5., erw. Aufl., Berlin: Weidmann 1932. Kestenberg, Leo; (Zus. mit Georg Buhrow (Hg.))
Mitherausgeber von Der Bildermann (1916) und Die Musikpflege.
Leo Kestenberg – Quellen
Quellen
Archive
- AoIM KestenbergL
- Archive of Israeli Music, Tel Aviv-University, Tel Aviv, http://www.tau.ac.il/~musarch/: enthält: Nachlass Leo Kestenberg mit Korrespondenz, Artikeln, Büchern, Zeitungsausschnitten u. a. Dokumenten.
- ASC KestenbergL
- Arnold Schönberg Center, Wien, http://www.schoenberg.at/: enthält: Korrespondenz Leo Kestenberg – Arnold Schönberg.
- IPO KestenbergL
- Israel Philharmonic Orchestra, Tel Aviv, https://www.ipo.co.il/: enthält: Korrespondenz.
- LBI KestenbergL
- Leo Baeck Institute, New York, https://www.lbi.org/: enthält: Informationen zu Leo Kestenberg in der Fritz Homeyer Collection (Sign.: New York: AR 1799; MF 574, Berlin: LBIJMB MF 574).
- ÖNB KestenbergL
- Österreichische Nationalbibliothek, Musikerbriefe, Wien, http://www.musikerbriefe.at/: enthält: Korrespondenz Leo Kestenberg – Joseph Marx (Sign.: 831/1).
- UoC KestenbergL
- University of Cambridge, Cambridge, http://www.cam.ac.uk/: enthält: Korrespondenz Leo Kestenberg – Edward Dent 1943-1944 (Sign.: The Papers of Edward Joseph Dent, EJD/4/218).
- YUL KestenbergL
- Yale University Library, New Haven (CT), http://www.library.yale.edu/: enthält: posthume Artikel von Paul Bekker über Leo Kestenberg (Sign.: The Paul Bekker Papers, Folder 50/639).
Publizierte Dokumente
- Anon. 1939l
- Anon.: Leo Kestenberg Direktor des Palestine Symphonie Orchesters, in: Pariser Tageszeitung, Jg. 4, Nr. 886, 6. Jan. 1939, S. 4.
- Anon. 1939m
- Anon.: Mitteilungen der Freien Deutschen Hochschule. Auszug aus dem Vorlesungsverzeichnis für das Erste Halbjahr des Schuljahres 1939, in: Zeitschrift für freie deutsche Forschung, Jg. 2, Nr. 1, März 1939, S. 144.
- BekkerP 1932
- Briefe an zeitgenössische Musiker, Paul Bekker (Hg.), Berlin: Hesse, 1932.
- HoldeA 1942
- Artur Holde: Musikalischer Zeitspiegel. An Professor Leo Kestenberg, Tel-Aviv, Palaestina, in: Aufbau, Jg. 8, Nr. 51, 18. Dez. 1942, S. 10.
- Pem’s Personal Bulletins 1939/150
- Paul Marcus: Pem’s personal Bulletins, Nr. 150, 15. März 1939 (Pem = Paul Marcus).
NS-Publikationen
- BrücknerH/RockCM 1938
- Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
- StengelT/GerigkH 1941
- Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).
- Unger-WinkelriedE
- E. Unger-Winkelried: Kestenbergerei in der Musik – Ein hergelaufener Jude vertrieb unsere Künstler! Pilgerchor aus dem ‚Tannhäuser’ als Charleston – kam mit ausgefransten Hosen und wurde Diktator über die deutsche Musik, in: Arbeit und Staat, 8, 1934, S. 9-10 (Artikel mit antisemitischer Tendenz).
Literatur
- AbrahamLA 1987
- Lars Ulrich Abraham: Bildungsziele und Bildungserträge musikpädagogischer Reformen, in: Musikalische Bildung und Kultur, Regensburg: Bosse, 1987.
- BakerT 1997
- Baker’s biographical dictionary of twentieth-century classical musicians, Nicolas Slonimsky, Laura Kuhn, Dennis McIntire (Hg., Bearb.), New York: Schirmer, 1997.
- BatelG 1989
- Günther Batel: Musikerziehung und Musikpflege. Leo Kestenberg. Pianist – Klavierpädagoge – Kulturorganisator – Reformer des Musikerziehungswesens (= Bedeutende Musikpädagogen, Nr. 1, Günther Batel und Helmuth Hopf (Hg.)), Wolfenbüttel: Möseler, 1989.
- BraunG 1957
- G. Braun: Die Schulmusikerziehung in Preußen (= Musikwissenschaftliche Arbeiten, XI), Kassel: 1957.
- Brockhaus/Riemann 1989
- Brockhaus-Riemann-Musiklexikon in vier Bänden mit einem Ergänzungsband, 5 Bde., Carl Dahlhaus (Hg.), erw. Taschenbuchausg., Mainz: Schott, 1989.
- DümlingA 2012b
- Albrecht Dümling: Der Glaube an die Macht der Musik. Zu den Schriften Leo Kestenbergs, in: mr-Mitteilungen, Nr. 79, Förderverein zur Wiederentdeckung NS-verfolgter Komponisten und ihrer Werke e. V., Berlin: Dez. 2012, S. 18-21.
- Fischer-DefoyC 1988
- Christine Fischer-Defoy: Kunst Macht Politik. Die Nazifizierung der Kunst- und Musikhochschulen in Berlin, Berlin: Elefanten, 1988.
- FischerH 1961
- H. Fischer: Das Reformwerk Leo Kestenbergs, in: Musik und Bildung in unserer Zeit, E. Kraus (Hg.), Mainz: 1961.
- FrankP/AltmannW 1936
- Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon: für Musiker und Freunde der Musik, Paul Frank, Wilhelm Altmann (Hg., Bearb.), 14. stark erw. Aufl., Regensburg: Bosse, 1936.
- FrankP/AltmannW 1974/1978
- Kurzgefaßtes Tonkünstler-Lexikon. Für Musiker und Freunde der Musik, 2 Bde., Paul Frank, Wilhelm Altmann, Burchard Bulling (Hg., Bearb.), Wilhelmshaven: Heinrichshofen, 1974, 1978.
- GüntherU 1967
- Ulrich Günther: Die Schulmusikerziehung von der Kestenberg-Reform bis zum Ende des Dritten Reiches. Ein Beitrag zur Dokumentation und Zeitgeschichte der Schulmusikerziehung mit Anregungen zu ihrer Neugestaltung (= Aktuelle Pädagogik. Eine Schriftenreihe zur empirischen Erziehungsforschung), Neuwied am Rhein, Berlin: Luchterhand, 1967 (2., rev. Aufl. (= Forum Musikpädagogik, Nr. 5), Augsburg: Winer 1992).
- JahnB 2003
- Deutsche Biographische Enzyklopädie der Musik, 2 Bde., Bruno Jahn (Hg.), München: Saur, 2003 (auf Grundlage der von Walther Killy hg. Deutschen biographischen Enzyklopädie).
- LüheB 1995
- Barbara von der Lühe: Der Musikpädagoge Leo Kestenberg: Von Berlin über Prag nach Tel Aviv, in: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch, Bd. 13, 1995, S. 204-220.
- LüheB 1997
- Barbara von der Lühe: „Erziehung zur Menschlichkeit durch Musik“. Der Musikpädagoge Leo Kestenberg, in: mr-Mitteilungen, Nr. 25, musica reanimata. Förderverein zur Wiederentdeckung NS-verfolgter Komponisten und ihrer Werke e. V., Berlin: Dez. 1997, S. 1-13.
- LüheB 1998
- Barbara von der Lühe: Die Musik war unsere Rettung. Die deutschsprachigen Gründungsmitglieder des Palestine Orchestra (= Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts, Bd. 58), Tübingen: Mohr Siebeck, 1998.
- LüheB 1999
- Barbara von der Lühe: Die Emigration deutschsprachiger Musikschaffender in das britische Mandatsgebiet Palästina. Ihr Beitrag zur Entwicklung des israelischen Rundfunks, der Oper und Musikpädagogik seit 1933, Frankfurt am Main u. a.: Lang, 1999 (Namensregister siehe unter https://www.fbkultur.uni-hamburg.de/hm/forschung/arbeitsstelle-musik-und-diktatur/ressourcen.html).
- LüheB 2001
- Barbara von der Lühe: Ministerialrat Leo Kestenberg: Erziehung zur Menschlichkeit mit und durch Musik, in: Das Orchester. Zeitschrift für Orchesterkultur und Rundfunk-Chorwesen, Bd. 49, Nr. 7-8, 2001, S. 10-16.
- MersmannH 1962
- Hans Mersmann: Leo Kestenberg, in: Musikforschung, Jg. XV, 1962, S. 209-212.
- MGG1 1951-1986
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, 17 Bde., Friedrich Blume (Hg.), 1. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 1951-1986.
- MGG2 1994 ff.
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 26 Bände in zwei Teilen, Ludwig Finscher (Hg.), 2. überarb. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 1994 ff.
- MüllerEH 1929
- Deutsches Musiker-Lexikon, Erich H. Müller (Hg.), Dresden: Limpert, 1929.
- PassW/ScheitG/SvobodaW 1995
- Walter Pass, Gerhard Scheit, Wilhelm Svoboda: Orpheus im Exil. Die Vertreibung der österreichischen Musik von 1938 bis 1945 (= Antifaschistische Literatur und Exilliteratur. Studien und Texte, Bd. 13, Verein zur Förderung und Erforschung der antifaschistischen Literatur (Hg.)), Wien: Verlag für Gesellschaftskritik, 1995 (Namensregister siehe unter https://www.fbkultur.uni-hamburg.de/hm/forschung/arbeitsstelle-musik-und-diktatur/ressourcen.html).
- Riemann 1919
- Hugo Riemanns Musik-Lexikon. Jubiläums-Ausgabe, Hugo Riemann, Alfred Einstein (Bearb.), 9. vom Verf. noch vollst. umgearb. Aufl., Berlin: Hesse, 1919.
- Riemann 1929
- Hugo Riemanns Musiklexikon, 2 Bde., Alfred Einstein (Bearb.), 11. Aufl., Berlin: Hesse, 1929.
- Riemann 1959-1967
- Riemann Musik-Lexikon, 3 Bde., Wilibald Gurlitt (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz: Schott, 1959-1967.
- Riemann 1972-1975
- Riemann-Musik-Lexikon, Ergänzungsbände, Carl Dahlhaus (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz u. a.: Schott, 1972-1975.
- RöderW/StraussHA 1983
- Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European emigrés 1933-1945, 4 Bde., Werner Röder, Herbert A. Strauss, Institut für Zeitgeschichte München (Hg.), München u. a.: Saur, 1983.
- SchneidermanH/CarminIJ 1955
- Who’s Who in World Jewry. A Biographical Dictionary of Outstanding Jews, Harry Schneiderman, Itzhak J. Carmin (Hg.), New York: Who’s who in world Jewry, Inc., Monde Publishers, Inc., 1955.
- SchneidermanH/CarminKarpmanIJ/KarpmanEG 1965
- Who’s Who in World Jewry. A Biographical Dictionary of Outstanding Jews, Harry Schneiderman, Itzhak J. Carmin Karpman (Hg.), 2. Aufl., New York: Who’s who in world Jewry, Inc., 1965.
- SeegerH 1981
- Horst Seeger: Musiklexikon, Leipzig: Deutscher Verlag für Musik, 1981.
- StummeW 1987
- Wolfgang Stumme: Die Musikschule im 20. Jahrhundert – Bericht eines Zeitzeugen, in: Die Jugendmusikbewegung. Impulse und Wirkungen, Karl-Heinz Reinfandt (Hg.), im Auftrag des Arbeitskreis Musik in der Jugend – Deutsche Föderation Junger Chöre und Instrumentalgruppen, in Zusammenarbeit mit dem Archiv der Jugendmusikbewegung, Wolfenbüttel, Zürich: Möseler, 1987, S. 245-270.
- WulfJ 1989d
- Joseph Wulf: Kultur im Dritten Reich. Bd. 5: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, Frankfurt a. M., Berlin: Ullstein, 1989 (1. Auflage 1966).
Leo Kestenberg – Links
Links
- http://www.leo-kestenberg.com/musikpaedagogen-kulturpolitiker/index.cfm (Stand: 5. Mai 2011)
- Internationale Leo Kestenberg Gesellschaft
- http://www.musikerbriefe.at/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Österreichische Nationalbibliothek, Musikerbriefe, Wien
- http://www.schoenberg.at (Stand: 5. Juni 2005)
- Arnold Schönberg Center, Wien
- http://www.lbi.org/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Leo Baeck Institute, New York
- http://www.tau.ac.il/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Universität Tel Aviv
- http://www.cam.ac.uk/ (Stand: 5. Juni 2005)
- University of Cambridge, Cambridge
- http://www.library.yale.edu/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Yale University Library, New Haven (CT)
- http://www.iub.edu/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Indiana University Bloomington (IN)
- http://www.munzinger.de/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Munzinger
- http://www.ipo.co.il/ (Stand: 5. Juni 2005)
- Israel Philharmonic Orchestra, Tel Aviv
Leo Kestenberg – IDs
IDs
- GND - Deutsche Nationalbibliothek
- http://d-nb.info/gnd/118722085
- LCNAF - Library of Congress
- https://lccn.loc.gov/n91049952
- VIAF - Virtual International Authority File
- http://viaf.org/viaf/18017224
- Permanente URL im LexM
- https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001289
Sophie Fetthauer: Leo Kestenberg, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2006 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001289).