Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
unter Mitarbeit von Nicole Ristow
https://www.lexm.uni-hamburg.de/

LexM
Skeleton

Hermann Scherchen

geb. am 21. Juni 1891 in Berlin, Deutschland, gest. am 12. Juni 1966 in Florenz, Italien, Dirigent, Pädagoge, Komponist, Bearbeiter, Musikschriftsteller, Musikverleger.

Biographie

Geboren am 21. Juni 1891 in Berlin-Schöneberg als Sohn eines Gastwirts, erhielt Scherchen bereits in jungen Jahren Violinunterricht, seine musikalische Ausbildung erfolgte ansonsten im wesentlichen autodidaktisch. Nachdem er als Bratscher in verschiedenen Orchestern gewirkt hatte, trat er 1912 zum ersten Mal öffentlich während der Uraufführungstournee von Arnold Schönbergs „Pierrot lunaire“ als Dirigent in Erscheinung und erhielt zwei Jahre später in Seebad bei Riga seine erste Festanstellung als Dirigent eines Symphonieorchesters. Während des Ersten Weltkriegs war Scherchen als Zivilgefangener im Ural interniert. Dort konnte er weitere Erfahrungen als Dirigent, Bratscher und Lehrer sammeln, bildete sich in Literatur, Philosophie sowie Akustik weiter und widmete sich darüber hinaus der Komposition von Kammermusik und Liedern. Die Erfahrungen im revolutionären Russland sowie darüber hinaus den Kontakt zu Arnold Schönberg beschrieb Scherchen später als die prägendsten Erlebnisse in seinem Leben.

Zurück in Deutschland im Jahr 1918 nahm Scherchen eine breitgefächerte Tätigkeit als Dirigent und Vermittler Neuer Musik auf, die ihn bis Anfang der 1930er Jahre zu einem der gefragtesten Dirigenten seiner Generation machte. Neben seiner Haupttätigkeit als Dirigent spielten für ihn dabei auch die Arbeit als Pädagoge, Orchestergründer und -erzieher, Organisator von Arbeitstagungen, Forscher, Komponist und Bearbeiter, Schriftsteller, Herausgeber von Zeitschriften und Musikeditionen sowie als Musikverleger eine große Rolle. Sein Engagement für Neue Musik verband er mit einem ausgeprägten Interesse für das moderne Musiktheater, die Symphonik von Gustav Mahler, Anton Bruckner und Ludwig van Beethoven sowie die Musik der Vorklassik.

Scherchen wirkte nach seiner Rückkehr nach Berlin als Dirigent verschiedener Orchester in Leipzig, Frankfurt am Main, Winterthur (ab 1922) und Königsberg (Ostmarken Rundfunk). Tourneen führten ihn zudem durch ganz Europa, in den 1930er Jahren auch nach Palästina und China. Sein Einsatz für die neue Musik zeigte sich u. a. in zahlreichen Uraufführungen, so etwa von Werken Alban Bergs, Ernst Kreneks oder Alois Hábas. Seine Fähigkeiten als Dirigent gab Scherchen auch als Lehrer weiter, praktisch in verschiedenen Dirigierkursen, u. a. an der Musikhochschule in Berlin, und theoretisch in seinem 1929 publizierten „Lehrbuch des Dirigierens“. Institutionelles Engagement zeigte er mit der Gründung der Neuen Musikgesellschaft sowie der Musikzeitschrift „Melos“ 1919 bzw. 1920. Zu Scherchens Schaffen gehörte auch, ohne dass er einer Partei angehört hätte, das dezidierte Bekenntnis zur politischen Linken. Musikalisch zeigte sich dies in seiner Arbeit als Bundesdirigent des Arbeitersängerbundes, für den er Chorwerke, Arrangements und Textierungen anfertigte. Außerdem komponierte er verschiedene politische Kampflieder.

Hermann Scherchen war schon vor 1933 aufgrund seines vehementen Eintretens für die Neue Musik sowie wegen seiner Kontakte zu jüdischen Kreisen und zur Arbeiterbewegung öffentlich diffamiert worden (PauliH 1993, S. 54). Mit seiner Übersiedlung in die Schweiz 1933, die er selbst zunächst nicht als Exil verstand, entzog er sich der drohenden Verengung seiner künstlerischen Freiräume sowie politischen und ethischen Auseinandersetzungen. Zu formellen Aufführungsverboten im „Dritten Reich“ war es zum Zeitpunkt seines Exils jedoch noch nicht gekommen. (Scherchens eigene Angaben zu seinem Exil sind nicht immer zutreffend (PauliH 1993, S. 53-55).) Neben dem Dirigieren und Unterrichten organisierte Scherchen nach 1933 verschiedene Arbeitstagungen, deren Ziel u. a. die Beschäftigung mit der in Deutschland verbotenen Musik war. Seine Bemühungen um die Vermittlung Neuer Musik erhielten 1935 eine neue Facette. In Brüssel gründete er den Musikverlag Ars viva, der neben der Publikation unbekannter älterer Werke vor allem der Verbreitung zeitgenössischer Partituren und Textbücher, etwa von Karl Amadeus Hartmann und Wladimir Vogel sowie der Zeitschrift „Musica viva“ diente. Scherchen gilt als „glücklicher Emigrant“, da er in der Schweiz, zeitweise auch in Frankreich, Belgien und England, nach 1933 seine Karriere weiterverfolgen und ausbauen konnte (PauliH 1999). Die Vielfalt seiner Tätigkeiten und der häufige Wohnortwechsel sind bei ihm nicht als exiltypisch zu werten, sondern entsprechen vielmehr seiner Lebensweise vor 1933 ebenso wie nach 1945. Während des Zweiten Weltkriegs erfuhr sein Wirken jedoch eine räumliche Begrenzung auf die Schweiz. Wirtschaftliche Schwierigkeiten im Exil waren ebenfalls nicht ursächlich auf die Exilsituation zurückzuführen, sondern darauf, dass er sich auf die finanziell riskante Gründung des Ars viva Verlags einließ.

Nach 1945 weitete Scherchen seine beruflichen Aktivitäten aus. Er setzte seine Tätigkeit beim Musikkollegium Winterthur fort, wurde im Zuge einer umstrittenen Neuorganisation des Studio-Orchesters beim Radio Beromünster, der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft in Zürich, zu dessen Leiter ernannt, und überdies übertrug man ihm die Leitung der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford. Scherchen setzte sich für die neue Komponistengeneration um Karlheinz Stockhausen, Hans Werner Henze, Rolf Liebermann, Luigi Nono, Iannis Xenakis u. a. ein und war Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen sowie bei der Biennale in Venedig. 1950 gründete er den Musikverlag Ars viva in Zürich neu.

Eine Remigration in die BRD oder die DDR, wo er 1951 die Uraufführung von Paul Dessaus „Das Verhör des Lukullus“ leitete, erwog Scherchen selbst dann nicht, als er 1950 seine Dirigiertätigkeiten für den Schweizer Rundfunk sowie für das Musikkollegium Winterthur aufgeben musste. Nachdem er wegen seiner unverhohlenen Sympathie für den Kommunismus mehrfach ins Visier der Schweizer Behörden (bis hin zur Überwachung seiner Post 1944) geraten war, brachten sein Gastdirigat beim Prager Frühling 1950 sowie seine aktive Teilnahme bei der sich anschließenden „Tschechischen Kulturwoche“ der Partei der Arbeit in Basel, die als „kommunistische Propagandaveranstaltung“ der „Totengräber unseres Staates“ (LienertKL 2009, S. 235) bewertet wurde, das Fass sowohl beim Vorstand des Musikkollegiums Winterthur als auch bei der liberalen Partei der Stadt Basel und ihrem Presseorgan zum Überlaufen und führten zur Beendigung der erwähnten Engagements. Dennoch blieb Scherchen in der Schweiz. Er zog allerdings nach Gravesano ins Tessin, wo man ihn nicht als persona non grata behandelte. Dort richtete er 1954 mit Hilfe der UNESCO ein Experimentalstudio ein, das auf die Erforschung der Schallplatten-, Radio- und Fernsehtechnik ausgerichtet war. Die Ergebnisse seiner Forschung publizierte er seit 1955 in den „Gravesaner Blättern“. Zu einer Einbürgerung in die Schweiz, die er zuletzt im Tessin beantragte – 20 Jahre früher hatte der Schweizerische Musikerverband schon beim bloßen Gerücht dieses Wunsches dagegen opponiert –, kam es nicht mehr, da er am 12. Juni 1966 in Florenz starb.

Scherchens Interpretationen, insbesondere der Zweiten Wiener Schule, von Ferruccio Busoni, Luigi Dallapiccola, Paul Hindemith, Sergej Prokofjew und Igor Strawinsky, gelten als richtungweisend. Viele seiner Aufnahmen sind auch heute noch auf Tonträgern erhältlich, ebenso sind seine Schriften teilweise in Nachdrucken herausgekommen.

Hauptquellen: ScherchenH 1984, PauliH 1993, SchippergesT 1996a, PauliH 1999

Empfohlene Zitierweise
Sophie Fetthauer: Hermann Scherchen, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2006 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001158).

Hermann Scherchen – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Scherchen, Hermann
geboren:21. Juni 1891 Berlin, Deutschland
gestorben:12. Juni 1966 Florenz, Italien
Mutter:1940 Emigration in die Schweiz, lebte dort bei ihrem Sohn
Vater:Name des Vaters unbekannt, Gastwirt
Geschwister:Alfred Scherchen, Mechaniker
Ehe/Partnerschaft:I. und III. ∞ 1921 und 1933? Auguste Maria Jansen, II. ∞ 1927 Gerda Müller (geb. 1894, gest. 1951), Schauspielerin, IV. ∞ 1936 Hsiao Shu-Hsien (Xiao Shuxian), V. ∞ 1954 Pia Andronescu
Kinder:mit Auguste Maria Jansen: Wulff Scherchen (später: John Woolford) (geb. 1920) – mit Hsiao Shu-Hsien: Féfé Manchua Scherchen (geb. 1936) – Tona Tenchua Scherchen-Hsiao (geb. 1938), Komponistin – Ludwig Sebastian Tsinan (geb. 1943) – mit Pia Andronescu: Myriam Scherchen – David Scherchen – Esther Scherchen – Nathan Scherchen – Alexandra Scherchen
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:?
Staatsangehörigkeit:deutsch
Grabstätte:Gravesano (Tesssin), Schweiz

Hermann Scherchen – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Dirigent, Pädagoge, Komponist, Bearbeiter, Musikschriftsteller, Musikverleger
Ausbildung/Studium:Geigenunterricht, ansonsten weitgehend autodidaktische Ausbildung
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Orchester
Seebad bei Riga: Sinfonieorchester, Leipzig: Grotrian-Steinweg-Orchester, Winterthur: Musikkollegium, Königsberg: Ostmarken Rundfunk (ORAG), Zürich: Radio Beromünster Studio-Orchester der Schweizerischen Rundfunkgesellschaft, Herford: Nordwestdeutsche Philharmonie, Wien: Studio-Orchester, Musica viva-Orchester, Bern: Musica viva-Orchester
Instrumentalensembles
Scherchen-Quartett
Chöre
Frankfurt am Main: A-cappella-Chor 1923, Berlin: Gemischter Chor Großberlin
Hochschulen
Berlin: Musikhochschule, Bern: Konservatorium
Musikverlage/Musikalienhandlungen
Brüssel: Ars Viva Verlag, Zürich und Mainz: Ars Viva Verlag
Organisationen/Verbände
Neue Musikgesellschaft (NMG)
Verschiedenes
Ostmarken Rundfunk (ORAG), Reichsrundfunkgesellschaft (RRG), Radio Beromünster, Biennale Venedig, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
Dr. phil h. c. (Universität Königsberg), Prof. h. c. (Universität Santiago de Chile)
Auszeichnungen
1957 Preis der deutschen Musikkritiker, 1961 Ehrenmitglied der IGNM

Hermann Scherchen – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:politische Verfolgung, kulturelle Verfolgung
Schlagwörter:Flucht ins Ausland
Exilland:Schweiz, Frankreich, Belgien, Großbritannien
Stationen:
1930
Angriff auf Scherchens Rundfunkarbeit und Verbreitung von Unwahrheiten über seine Honorare durch ein „nationalsozialistische[s] deutschnationale[s] Scharfmacherblatt“ sowie die Berliner „Deutsche Zeitung“ (PauliH 1993, S. 54)
1932
Scherchen wurden im „Neuen Wiener Journal“ „Sowjetmanieren im Konzert“ angelastet (PauliH 1993, S. 54).
November 1932
Boykott der lokalen Presse gegen zwei Konzerte im Rahmen der Woche für Neue Musik (PauliH 1993, S. 52)
März 1933
Der Philharmonische Verein entzog Scherchen die Leitung eines für den 10. März 1933 angekündigten Konzerts nach polemischer Berichterstattung im „Fränkischen Kurier“ (PauliH 1993, S. 52).
April 1933
Nach verschiedenen Konzerten in München, Wien, Winterthur, Straßburg, Venedig, Budapest im Januar bis April 1933 nahm Scherchen im April 1933 in Riva S. Vale im Tessin, Schweiz Wohnsitz.
Oktober 1933
Übersiedlung nach Strasbourg
1934
vorübergehender Wohnsitz in Cambridge
1936-1946
Übersiedlung nach Neuchâtel
1937
Die Publikationen von Scherchens Brüsseler Musikverlag Ars viva wurden durch den Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Goebbels als „unerwünscht“ erklärt (Anon. 1937a).

Hermann Scherchen – Werke

Werke

Kompo­sitionen

Werkverzeichnis siehe in: SchippergesT 1996a

1. Kompositionen

  • Streichquartett op. 1 E-Dur, 1915. Leipzig: Steingräber 1920.
  • Heine-Lieder op. 2, verschollen bis auf Nr. 5, abgedruckt in "Melos", H. 7, Mai 1920.
  • Le Tsigane dans la lune.
  • Klaviersonate op. 5, verschollen.
  • Klaviertrio A-Moll, verschollen.
  • Kadenz für das Violinkonzert von Christoph Willibald Gluck, 1951.
  • Chorwerke, Lieder, Arragements, Textierungen für Deutschen Arbeitersängerbund, Kampflieder.
  • Lancashire-Chorlieder, Text: Georg Weerth.
  • Ich bin das Schwert, Text: Heinrich Heine.
  • Reveille, Text: Ferdinand Freiligrath.
  • Der arme Kamerad, Bauernlied von 1525.
  • Eiserne Front.
  • Brüder, zur Sonne, zur Freiheit, Text: Leonid Radin, Melodie nach einem russischen Studentenlied.
  • 2. Bearbeitungen
  • Orchestertranskription von Johann Sebastian Bachs Kunst der Fuge. 1965.
  • Polly. Zweiter Teil der Bettler-Oper mit den Originalchansons von 1728 nach dem Originaltext von John Gay, nach 1954.
  • Offenbachiana, Bearbeitung von Musik Jacques Offenbachs in einer Suite.

Schriften

  • Werke und Briefe, Bd. 1, Schriften 1, Joachim Lucchesi (Hg.), Berlin u. a.: Lang 1991.
  • Lehrbuch des Dirigierens, Leipzig: Weber 1929.
  • Vom Wesen der Musik, Winterthur 1946.
  • Musik für Jedermann, Winterthur 1950.

Weit über hundert publizierte sowie unpublizierte Artikel und Aufsätze, weitere unvollendete Buchprojekte.

Buch­editionen

  • Musica viva, Brüssel: Ars viva 1936, Nr. 1-3.
  • Gravesaner Blätter. Vierteljahresschrift für musikalische, elektroakustische und schallwissenschaftliche Grenzprobleme, Mainz: Ars viva 1955-1966.

Noten­editionen

  • Alte Schweizer Musik, 1939-1942.
  • Arnold Schönberg, „Moses und Aron“.

Tonträger

Verzeichnis siehe in: KreikleM 1991

Hermann Scherchen – Quellen

Quellen

Archive

AdK ScherchenH
Akademie der Künste Berlin, Berlin, https://www.adk.de: enthält: eigene und fremde Notenhandschriften, Dirigierpartituren, Aufführungsmaterialien; Manuskripte von Artikeln, Notizbücher; Unterlagen zu elektroakustischen Experimenten, Korrespondenz, biografische Unterlagen, Zeitungsartikel, Progammhefte und Fotos, Schallplatten, über 300 Tonaufnahmen seiner Konzerte, Unterlagen zu Dirigierkursen und rundfunktechnischen Experimenten, Zeitungskritiken, Programmhefte, Bibliothek. Der Bestand befindet sich derzeitig in Überarbeitung und wird mit weiteren Beständen zusammengeführt.
BAB ScherchenH
Bundesarchiv, Berlin, http://www.bundesarchiv.de/: enthält: „Liste der Musik-Bolschewisten und ähnlich gerichteter Persönlichkeiten, die auf Grund ihrer Vergangenheit oder ihrer gegenwärtigen Haltung für NS.-Kulturgemeinde abgelehnt werden“ im Rundschreiben Nr. 6 des Amtes für Kunstpflege (NSKG), 26. Juli 1935, darin Nennung von Hermann Scherchen (Sign.: NS 15/187).
BFfdE ScherchenH
Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Hamburg, https://www.exilforschung.uni-hamburg.de: enthält: Zeitungsausschnittsammlung (Rezensionen, Artikel, Programmzettel) von 1948-2000 zu sowie einen Aufsatz von Hermann Scherchen (Sign.: PWJ I 1411).
ÖNBM ScherchenH
Österreichische Nationalbibliothek, Musikerbriefe, Wien, http://www.musikerbriefe.at/: enthält: Korrespondenz von Hermann Scherchen (Sign.: 610-808/44_9, 679-809/44_1/809/44_9, 1028-815/21_2, 1125-598/11_1/598/11_2/598/11_3/598/11_4/598/11_5/598/11_6/598/11_7, 1193-325/4_126, 1668-598/3).
StBW ScherchenH
Stadtbibliothek Winterthur, http://www.bibliotheken.winterthur.ch/: enthält: Dokumente in der Bibliothek Rudolf Hunziker.

Publizierte Dokumente

Scherchen 1991
Hermann Scherchen: Werke und Briefe, Bd. 1, Schriften 1, Joachim Lucchesi (Hg.), Berlin u. a.: Lang, 1991.
ScherchenH 1976
Hermann Scherchen: „… alles hörbar machen“. Briefe eines Dirigenten 1920-1939, Eberhard Klemm (Hg.), Berlin: Henschel, 1976.
ScherchenH 1984
Hermann Scherchen: Aus meinem Leben. Rußland in jenen Jahren, Eberhard Klemm (Hg.), Berlin: Henschelverlag Kunst u. Gesellschaft, 1984.

NS-Publikationen

Anon. 1937a
Anon.: Verschiedenes, in: Vertrauliche Mitteilungen der Fachschaft Musikverleger in der Reichsmusikkammer, Nr. 144, 8. Nov. 1937, S. 4.

Literatur

BrunnerG 2001a
Gerhard Brunner: Scherchen, Hermann, in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Bd. 22, Stanley Sadie, John Tyrrell, George Grove (Hg.), 2. erw. und verb. Aufl., London, New York: Macmillan, Grove, 2001, S. 482-483.
KreikleM 1991
Mechthild Kreikle: Hermann Scherchen 1891-1966. Phonographie. Deutsche Rundfunkproduktionen, Industrietonträger, Eigenaufnahmen, Frankfurt am Main: Deutsches Rundfunkarchiv, 1991.
LienertKL 2009
Konrad Rudolf Lienert: Aufbruch, Ermüdung, Kesseltreiben. Dass der Dirigent Hermann Scherchen sich zum Kommunismus bekannte, gab seiner schwierigen Beziehung zur Schweiz den Rest, in: In den Hinterzimmern des Kalten Krieges. Die Schweiz und ihr Umgang mit prominenten Ausländern 1945-1960, Jürg Schoch (Hg.), Zürich: Orell Füssli, 2009, S. 233-254.
PauliH/WünscheD 1986
Hansjörg Pauli, Dagmar Wünsche: Hermann Scherchen. Musiker. Ein Lesebuch, Berlin: 1986.
PauliH 1993
Hansjörg Pauli: Hermann Scherchen. Nazigegner und Exponent der Moderne, in: Musik im Exil. Folgen des Nazismus für die internationale Musikkultur, Hanns-Werner Heister, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Frankfurt a. M.: Fischer, 1993, S. 52-71.
PauliH 1999
Hansjörg Pauli: Das Exil eines ‚glücklichen Emigranten’, in: Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft. Die Schweiz als Asylland. Atti – Kongressbericht. Ascona, 1998, Neue Folge 19, Bern u. a.: Lang, 1999, S. 23-26.
Raab HansenJ 1996
Jutta Raab Hansen: NS-verfolgte Musiker in England. Spuren deutscher und österreichischer Flüchtlinge in der britischen Musikkultur (= Musik im „Dritten Reich“ und im Exil, Bd. 1, Hanns-Werner Heister, Peter Petersen (Hg.)), phil. Diss. Universität Hamburg 1995, Hamburg: von Bockel, 1996.
ReichW 1935
Willi Reich: Internationale Verlagsgenossenschaft für neue Musik, in: 23, Nr. 26/27, 10. Okt. 1935, S. 29-30.
ReichW 1936
Willi Reich: Ars Viva, in: 23, Nr. 26/27, 8. Juni 1936, S. 26-29.
Riemann 1959-1967
Riemann Musik-Lexikon, 3 Bde., Wilibald Gurlitt (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz: Schott, 1959-1967.
Riemann 1972-1975
Riemann-Musik-Lexikon, Ergänzungsbände, Carl Dahlhaus (Hg.), 12. völlig neubearb. Aufl., Mainz u. a.: Schott, 1972-1975.
RöderW/StraussHA 1983
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European emigrés 1933-1945, 4 Bde., Werner Röder, Herbert A. Strauss, Institut für Zeitgeschichte München (Hg.), München u. a.: Saur, 1983.
SchippergesT 1996a
Thomas Schipperges: Hermann Scherchen, in: Komponisten der Gegenwart, 9. Nlfg., Hanns-Werner Heister, Walter-Wolfgang Sparrer, München: edition text + kritik, 1996.
SchippergesT 2005a
Thomas Schipperges: Scherchen, Hermann, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 14, Ludwig Finscher (Hg.), 2. überarb. Aufl., Kassel: Bärenreiter, 2005, Sp. 1302-1304.
ThalerL 1986
Lotte Thaler: Das Fragement als Entwurf. Der Nachlaß von Hermann Scherchen – Ein vorläufiger Bericht, in: Neue Zeitschrift für Musik, Jg. 147, H. 11, 1986, S. 19-22.
TraberH/WeingartenE 1987
Verdrängte Musik. Berliner Komponisten im Exil, Habakuk Traber, Elmar Weingarten (Hg.), Berliner Festspiele GmbH, Berlin: Argon, 1987.

Hermann Scherchen – IDs

IDs

GND - Deutsche Nationalbibliothek
http://d-nb.info/gnd/118754653
LCNAF - Library of Congress
https://lccn.loc.gov/n79070090
VIAF - Virtual International Authority File
http://viaf.org/viaf/61733025
Permanente URL im LexM
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001158
Empfohlene Zitierweise
Sophie Fetthauer: Hermann Scherchen, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2006 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001158).

Sophie Fetthauer (2006, aktualisiert am 4. Apr. 2017)
https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001158