Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
an der Universität Hamburg herausgegeben
seit 2005 von Claudia Maurer Zenck und Peter Petersen
unter Mitarbeit von Sophie Fetthauer
seit Juli 2014 von Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen und Sophie Fetthauer
unter Mitarbeit von Nicole Ristow
https://www.lexm.uni-hamburg.de/

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Karl Adler

geb. am 25. Jan. 1890 in Buttenhausen (Württemberg), Deutschland, gest. am 10. Juli 1973 in New York (NY), USA, Konservatoriumsdirektor, Dirigent, Sänger, Pädagoge.

Biographie


Bildnachweis

Karl Adler, geboren am 25. Jan. 1890 im württembergischen Buttenhausen, wuchs in den einfachen Verhältnissen einer schwäbischen Landjudenfamilie auf. Seine Eltern führten in ihrem Heimatdorf Buttenhausen auf der Schwäbischen Alb ein Putz- und Manufakturwarengeschäft. Adlers Vater war zudem über lange Jahre als Vorbeter der örtlichen Jüdischen Gemeinde tätig. Mit Ehrgeiz und Talent erarbeitete sich Karl Adler den Aufstieg aus diesem Milieu, wobei er seiner schwäbisch-ländlichen Herkunft stets treu blieb. In seiner Karriere spiegelt sich der Aufstieg jüdischer Musiker in der deutschen Gesellschaft des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts in ihren einzelnen Stationen beispielhaft wider. Wie viele seiner Glaubensgenossen im 19. Jahrhundert begann auch Adler seine Laufbahn im Umfeld eines institutionalisierten höfischen Musikbetriebs, nämlich an der Königlichen Hofoper in Stuttgart. Dort erhielt er ab 1912 zunächst als Volontär, später als festes Ensemblemitglied sein erstes Engagement als Opernsänger, nachdem er zuvor am Württembergischen Lehrerseminar in Esslingen eine Ausbildung zum Lehrer und Kantor absolviert und anschließend am Königlichen Konservatorium für Musik in Stuttgart bei Otto Freytag zwei Jahre Gesang studiert hatte.

Seine hoffnungsvoll begonnene Gesangskarriere wurde vom Ersten Weltkrieg unterbrochen, zu dem sich Adler mit Begeisterung als Freiwilliger meldete. Eine im Krieg erlittene Kopfverletzung sowie die traumatischen Erlebnisse in den Schützengräben ließen Adler nach Kriegsende seine Karrierepläne überdenken. Die im Umfeld des Krieges geschlossene Bekanntschaft mit Theodor Bäuerle, wie Adler Reserveoffizier und seit 1918 Geschäftsführer des Vereins zur Förderung der Volksbildung (VzFV) in Stuttgart, brachte für Adler den entscheidenden Impuls, sich künftig der musikalischen Volksbildungsarbeit zu widmen. Er empfand diese Arbeit nach den Erlebnissen des Ersten Weltkrieges und dem Verlust der Werte und der Kultur des Kaiserreichs als eine Aufgabe gleichsam nationalen Ausmaßes (PasdziernyM 2007). Nachdem Karl Adler zunächst im Auftrag Bäuerles eine Musiksektion des VzFV aufgebaut hatte, übernahm er 1921 die aus der Hochschule für Musik in Stuttgart ausgegliederte Dilettantenabteilung und baute sie in kurzer Zeit zum prosperierenden Neuen Konservatorium für Musik in Stuttgart aus. In seinem Aufbau und den Lehrinhalten richtete Adler das Institut stark an den Zielen der Volksbildung und der Laienmusikbewegung aus: Das Lernen in der Gemeinschaft stand im Zentrum der Ausbildung, insbesondere das Singen, das auch im Instrumentalunterricht eine große Rolle spielte. Mit Hilfe der von Adler propagierten Tonika-Do-Methode sollte dabei einer breiten Bevölkerungsschicht der Zugang zur Musik bereitet werden, wie auch mit der Einrichtung einer öffentlichen Musikbibliothek. Das Programm des Adlerschen Konservatoriums scheint in Stuttgart durchaus den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Die Schülerzahlen stiegen zwischen 1921 und 1928 kontinuierlich von unter 200 auf etwa 600 und lagen im Jahr 1932 bei über 1.000. Die Zahl der Lehrer erhöhte sich im Laufe der Zeit von 17 auf über 40. Zusätzlich zu seinem Engagement am Konservatorium war Karl Adler in diverse weitere Organisationen und Institutionen eingebunden. So war er Mitglied der Stuttgart-Loge des Unabhängigen Jüdischen Ordens B’nei B’rith, für den er Vorträge über jüdische Musik hielt. Darüber hinaus war er führend am Aufbau des 1926 in Stuttgart eröffneten Jüdischen Lehrhauses beteiligt, an dem er ebenfalls für den Bereich Musik zuständig war.

Bereits im Sommer 1931 sah sich Karl Adler ersten Angriffen durch die NS-Presse ausgesetzt (Bor 1931), vermutlich da er als Leiter eines Konservatoriums zu den bekanntesten und erfolgreichsten jüdischen Musikern in Stuttgart gehörte. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten stieg der Druck auf Adler. Am 13. März 1933 wurde er von einem Schlägertrupp auf offener Straße überfallen und brutal zusammengeschlagen. Ausgehend von einer NSDAP-Betriebszelle im eigenen Institut und unterstützt vom neuen nationalsozialistischen Kultminister in Württemberg wurde Adlers Absetzung als Leiter des von ihm aufgebauten Konservatoriums betrieben. Seine Demission erfolgte im Mai 1933. Kurze Zeit später wurde das Konservatorium aufgelöst und in eine der ersten KdF-Musikschulen des „Dritten Reiches“ überführt.

Diesem Verlust seines Lebenswerkes setzte Karl Adler mit der Initiierung und Leitung der Stuttgarter Jüdischen Kunstgemeinschaft den Aufbau einer neuen kulturellen Institution entgegen. Die Kunstgemeinschaft fungierte als Stuttgarter Dependance des im Juli 1933 gegründeten Kulturbundes Deutscher Juden (später Jüdischer Kulturbund). Innerhalb kurzer Zeit gelang es Adler, für die Kunstgemeinschaft einen großen Chor und ein Sinfonieorchester ins Leben zu rufen und mit diesen Ensembles ein anspruchsvolles Musikprogramm zu bestreiten. Auch in der Arbeit für die Kunstgemeinschaft blieb er seinen aus der Volksbildung abgeleiteten Idealen treu, etwa in von ihm geleiteten Veranstaltungen wie dem „Offenen Singen“. Gerade mit solchen offenen Singabenden war Adler auch über die Grenzen Stuttgarts hinaus im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes aktiv und erfolgreich, so mit Veranstaltungen in Hamburg, Berlin, Ratibor, Danzig, München und Köln. Zwischen 1935 und 1938 wirkte er zudem als Musikdezernent der Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung. Diese Organisation war 1933, initiiert von Martin Buber, bei der Reichsvertretung der deutschen Juden gegründet worden, um der zunehmenden Ausgrenzung der jüdischen Bevölkerung von Bildungsreinrichtungen wie Universitäten, Volkshochschulen und Schulen entgegenzuwirken.

Während der Reichspogromnacht im November 1938 wurde Karl Adler von der Gestapo verhaftet und acht Tage lang im Stuttgarter Gestapo-Gefängnis inhaftiert. Die Arbeit der Stuttgarter Jüdischen Kunstgemeinschaft war im Zuge der Pogromnacht verboten worden, so dass er nach seiner Freilassung erneut vor dem beruflichen Nichts stand. Zwischen 1938 und 1940 übernahm er daraufhin die Leitung der so genannten Jüdischen Mittelstelle in Stuttgart, die als Bindeglied zwischen den NS-Machthabern und den im „Dritten Reich“ verbliebenen Juden fungierte. In einem Drahtseilakt aus mutigem persönlichem Einsatz und gefährlicher Annäherung an die Machthaber gelang es ihm hierbei immer wieder, Härten abzumildern und etlichen verfolgten Glaubensgenossen zur Emigration zu verhelfen. Im Januar 1940 emigrierte er schließlich selbst mit seiner Frau und seinen Eltern in die USA, nachdem er vom Direktor des New York City College als Lehrkraft angefordert worden und daher in Besitz eines der begehrten Non-Quota-Visa gekommen war. Im Januar 1943 starb Adlers Sohn Fritz, der bereits 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien in Sicherheit gebracht worden war, an Bord der SS Ville de Tamatave, die während der Atlantikpassage in Richtung USA aus ungeklärter Ursache sank.

In den Vereinigten Staaten baute sich Karl Adler als Dozent und später als Professor an diversen Colleges und Universitäten im Raum New York eine neue Existenz auf, u. a. war er ab 1946 an der Errichtung einer Musikabteilung an der Yeshiva-University in New York maßgeblich beteiligt. Obwohl Adler nie dauerhaft nach Deutschland zurückkehrte, setzte er sich nach 1945 bei regelmäßigen Besuchen in seiner alten Heimat für die jüdisch-deutsche Versöhnung ein. So war er in die Einrichtung des deutsch-amerikanisches Studentenaustauschwerks involviert, engagierte sich in seinem Geburtsort Buttenhausen für die Entwicklung einer Gedenkkultur für das dort vernichtete jüdische Leben und hielt in den USA Vorträge über das „andere Deutschland“. Ab 1954 war er Vertrauensmann des SDR-Künstlerfonds, einer Einrichtung des Süddeutschen Rundfunks, die in Not geratene emigrierte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen finanziell unterstützte.

Karl Adler starb am 10. Juli 1973 in New York. Die Stadt Stuttgart hat im Jahr 1990 eine Straße nach ihm benannt. Seit 2007 richtet die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs zudem jährlich den Karl-Adler-Jugend-Musikwettbewerb aus.

Hauptquellen: AlbrechtG 1984, PasdziernyM 2007, LBI AdlerK, NilmanM 1995/1996, StALu AdlerK, RichertF 1990

Empfohlene Zitierweise
Matthias Pasdzierny: Karl Adler, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit, Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen (Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2007 (https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00002536).

Karl Adler – Personendaten

Personendaten

Hauptname:Adler, Karl
geboren:25. Jan. 1890 Buttenhausen (Württemberg), Deutschland
gestorben:10. Juli 1973 New York (NY), USA
Mutter:Mathilde Adler, geb. Löwenberg (geb. 1863 Buttenhausen), Putz- und Manufakturwarenverkäuferin, Exil in den USA
Vater:Louis Adler (geb. 1862 Buttenhausen, gest. 1944 New York), Putz- und Manufakturwarenverkäufer, Vorbeter, Exil in den USA
Geschwister:Fanny Adler (geb. 1891), Exil in den USA – Irene Adler (geb. 1898, gest. 1980 New York), Exil in den USA
Ehe/Partnerschaft:∞ 12. März 1925 Margarete (Grete) Adler, geb. Marx (geb. 3. Jan. 1901 Cannstadt), Hausfrau, 1940 Exil in den USA
Kinder:Fritz Adler (geb. 7. Juni 1927 Stuttgart, gest. Jan. 1943 Atlantik), 1938 Emigration nach Großbritannien, 1943 Weiterwanderung in die USA, das Schiff sank während der Atlantikpassage aus bis heute nicht geklärten Gründen
Muttersprache:Deutsch
Religionszugehörigkeit:jüdisch
Staatsangehörigkeit:deutsch
Grabstätte:Beth El Cemetery, New York (NY), USA

Karl Adler – Berufe/Tätigkeiten

Berufe/Tätigkeiten

Überblick:Konservatoriumsdirektor, Dirigent, Sänger, Pädagoge
Ausbildung/Studium:Esslingen: Württembergisches Lehrerseminar (1902-1908), Stuttgart: Königliches Konservatorium für Musik (1910?-1912?), Hauptfach Gesang, Klasse Prof. Otto Freytag
Anstellung/Mitwirkung/Gründung:
Opernhäuser/Theater
Stuttgart: Königliche Hofoper (1912-1915)
Orchester
Stuttgart: Jüdische Kunstgemeinschaft (1933-1938 Gründer und Orchesterleiter)
Chöre
Stuttgart: Chor des Konservatoriums für Musik (1921-1933 Gründer und Leiter), Chor der Jüdischen Kunstgemeinschaft (1933-1938 Gründer und Leiter), USA: diverse Chöre
Hochschulen
Stuttgart: Neues Konservatorium für Musik (Gründung 1921, 1921-1933 Direktor, später umbenannt in Konservatorium für Musik Stuttgart); New York (NY): New York City College (1940?), Briarcliff-College (1942 Aufbau und Leitung der Musikabteilung), Yeshiva-Universität (1946-1968 Aufbau und Leitung Musikabteilung)
Schulen
Stuttgart: Verein Jüdisches Lehrhaus (1926 Mitbegründer)
Ämter/Behörden
Stuttgart: Jüdische Mittelstelle (1938-1940 Leiter)
Organisationen/Verbände
Stuttgart: Verein zur Förderung der Volksbildung (1918 Mitbegründer), Verband Württembergischer Tonkünstler (Vorstandsmitglied), Jüdische Kunstgemeinschaft (1933 Mitbegründer), Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung (1935-1938 Musikdezernent), Jüdische Mittelstelle (1938-1940 Leiter)
Verschiedenes
SDR-Künstlerhilfe (1954-1973 Vertrauensmann)
Mitgliedschaften:Verband Württembergischer Tonkünstler, Stuttgart-Loge des Unabhängigen Jüdischen Ordens B’nei B’rith
Titel/Auszeichnungen:
Akademische Titel
Ehrendoktorat New York City College 1942?, Professur für Musik Yeshiva-University New York 1946
Auszeichnungen
Eisernes Kreuz und Ehrenkreuz für Frontkämpfer für Verdienste während des Ersten Weltkriegs, Bundesverdienstkreuz (Annahme abgelehnt); posthum: Einrichtung des Karl Adler Memorial Student Aid Fund der Yeshiva-University New York, Karl-Adler-Jugend-Musikwettbewerb der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (ausgetragen ab 2007), Benennung eines Straßennamens in Stuttgart nach Karl Adler (Karl-Adler-Staffel)

Karl Adler – Verfolgung/Exil

Verfolgung/Exil

Gründe:„rassische“ Verfolgung
Schlagwörter:Berufseinschränkung, Entlassung, Flucht ins Ausland, Gefängnishaft, Haftentlassung, Juden, Jüdischer Kulturbund, Misshandlung, Reichspogromnacht, Wiedergutmachung/Entschädigung
Exilland:USA
Inhaftierungsort:Gestapo-Gefängnis Stuttgart
Stationen:
ab Sommer 1931
Hetzkampagne gegen Karl Adler in der Stuttgarter NS-Presse
13. März 1933
Überfall auf Karl Adler durch einen nationalsozialistischen Schlägertrupp, Adler erlitt schwere Kopfverletzungen
Mai 1933
Entlassung vom Posten des Direktors des Neuen Konservatoriums für Musik in Stuttgart, Umwandlung des Konservatoriums in die erste Musikschule der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ im Deutschen Reich
9. Nov. 1938
Verhaftung durch Gestapo- und SS, anschließend achttägige Inhaftierung im Gestapo-Gefängnis in Stuttgart
November 1940
über Portugal Flucht in die USA, Ankunft in New York am 21. Nov. 1940

Karl Adler – Werke

Werke

Schriften

  • Die Aktivierung des Schülers im Musikunterricht unter Verwendung von Tonika-Do, in: Musikerziehung. Vorträge, gehalten auf der Süddeutschen Tagung für Musikerziehung in Stuttgart. 30.5. – 2.6.1928, Hermann Keller (Hg.), Kassel, 1929, S. 88-95.
  • Jüdische Chormusik, Vortrag gehalten auf der Kulturtagung des Reichsverbandes deutscher Kulturbünde, Berlin 5.–7. Sept. 1936, publiziert in: Geschlossene Vorstellung. Der Jüdische Kulturbund in Deutschland 1933-1941, Akademie der Künste (Hg.) (= Reihe Deutsche Vergangenheit, Bd. 60), Berlin: Edition Hentrich, 1992, S. 288-291.

Karl Adler – Quellen

Quellen

Archive

LBI AdlerK
Leo Baeck Institute, New York, https://www.lbi.org/: enthält: Karl Adler Collection (Sign. New York: AR 7276, Sign. Leo Baeck Institut Berlin: LBIJMB MF 572 Reels 1-4).
StALu AdlerK
Staatsarchiv Ludwigsburg, https://www.landesarchiv-bw.de/web/47251: enthält: Wiedergutmachungsakte Karl Adler (Sign.: EL 350, Büschel ES 10615, ES 27510).
SWR AdlerK
Südwestrundfunk, Stuttgart, http://www.swr.de: enthält im Historischen Archiv: Unterlagen der SDR-Künstlerhilfe, darin umfangreicher Schriftwechsel mit Karl Adler (Sign.: Bestand SDR V01/01 (Verwaltungsdirektion) 49/58-49/75).

NS-Publikationen

Anon. 1933g
Anon.: Keine Experimente, Herr Adler, in: Stuttgarter NS-Kurier, 3. Juli 1933.
Bor 1931
Bor: Tietz und die württ. Tonkünstler und Musiklehrer, in: Stuttgarter NS-Kurier, 20. Juli 1931, S. 6.
BrücknerH/RockCM 1938
Judentum und Musik – mit einem ABC jüdischer und nichtarischer Musikbeflissener, Hans Brückner, Christa Maria Rock (Hg.), 3. Aufl., München: Brückner, 1938 (1. Aufl. 1935, 2. Aufl. 1936, antisemitische Publikation).
D. J. L. 1933
D. J. L.: Ungelöste Fragen. Hochschule für Musik und Konservatorium, in: Stuttgarter NS-Kurier, 22. Apr. 1933.
StengelT/GerigkH 1941
Lexikon der Juden in der Musik. Mit einem Titelverzeichnis jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, Theo Stengel, Herbert Gerigk (Bearb.) (= Veröffentlichungen des Instituts der NSDAP zur Erforschung der Judenfrage, Bd. 2), Berlin: Bernhard Hahnefeld, 1941 (1. Aufl. 1940, antisemitische Publikation).

Literatur

Akademie der Künste 1992
Geschlossene Vorstellung. Der Jüdische Kulturbund in Deutschland 1933-1941, Akademie der Künste (Hg.) (= Reihe Deutsche Vergangenheit, Bd. 60), Berlin: Edition Hentrich, 1992.
AlbrechtG 1984
Georg von Albrecht: Karl Adler, in: Vom Volkslied zur Zwölftontechnik. Schriften und Erinnerungen eines Musikers zwischen Ost und West, Michael von Albrecht (Hg.) (= Quellen und Studien zur Musikgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 3), Frankfurt am Main u. a.: Lang, 1984, S. 152-155.
LoewenthalEG 1973
Ernst G. Loewenthal: „Singet“. Zum Gedenken an Professor Karl Adler (1890-1973), in: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, XXVIII, 31, 3. Aug. 1973.
LoewenthalEG 1973a
Ernst G. Loewenthal: „Singet“. Zum Gedenken an Professor Karl Adler (1890-1973), in: Stuttgarter Israelitisches Gemeindeblatt, Sept. 1973, S. 31-33.
NilmanM 1995/1996
Dedicated to the Memory of Dr. Karl Adler [Festschrift]. Journal of Jewish Music and Liturgy, 18, Macy Nilman (Hg.), 1995/1996.
PasdziernyM 2007
Matthias Pasdzierny: „Zum Beispiel ist mir in Stuttgart, ja eigentlich in Württemberg kein männlicher jüdischer Musikpädagoge mehr bekannt.“ Juden und die Hochschule für Musik nach 1900, in: Zwischen bürgerlicher Kultur und Akademie. Zur Professionalisierung der Musikausbildung in Stuttgart seit 1857, Joachim Kremer, Dörte Schmidt (Hg.), Schliengen: Argus, 2007, S. 131-146.
PasdziernyM 2014
Matthias Pasdzierny: Wiederaufnahme? Rückkehr aus dem Exil und das westdeutsche Musikleben nach 1945, (= Kontinuitäten und Brüche im Musikleben der Nachkriegszeit), München: text + kritik, 2014.
RandtU 2001
Ursula Randt: Karl Adler, in: Hawa Naschira. Auf! Laßt uns singen! Bd. 2: Lexikon, Dagmar Deuring, Zew Walter Gotthold, Rainer Licht, Jochen Wiegandt (Hg.), Hamburg, München: Dölling & Galitz, 2001, S.3, 153.
RichertF 1990
Fritz Richert: Karl Adler. Musiker – Verfolgter – Helfer. Ein Lebensbild (= Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, 46), Stuttgart: Klett-Cotta, 1990.
RöderW/StraussHA 1983
Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European emigrés 1933-1945, 4 Bde., Werner Röder, Herbert A. Strauss, Institut für Zeitgeschichte München (Hg.), München u. a.: Saur, 1983.
SchindlerA 2003
Agata Schindler: Dresdner Liste. Musikstadt Dresden und nationalsozialistische Judenverfolgung 1933-1945 in Wort und Bild. Ein Beitrag zur Dresdner Musikgeschichte, Dresden: 2003.
StomporS 2001
Stephan Stompor: Jüdisches Musik- und Theaterleben unter dem NS-Staat (= Schriftenreihe des Europäischen Zentrums für Jüdische Musik, Bd. 6, Andor Izsák (Hg.)), Hannover: Europäisches Zentrum für jüdische Musik, 2001.
WeberH/DreesS 2005
Quellen zur Geschichte emigrierter Musiker 1933-1950/Sources Relating to the History of Emigré Musicians 1933-1950. Bd. 2: New York, Horst Weber, Stefan Drees (Hg.), München: Saur, 2005.

Karl Adler – IDs

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Matthias Pasdzierny (2007, aktualisiert am 30. März 2017)
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