Fabricius, Johann

*11.2.

1644

Altdorf

+29.1.

1729

Helmstedt

Theologe

Der aus einer N Theologenfamilie stammende F. studierte ab 1663 in Helmstedt und (->) Altdorf. Seit 1667 als Nachfolger seines Vaters Professor der Theologie in Altdorf und seit 1697 in Helmstedt mußte er seine akademisch-theologische Tätigkeit 1709 aufgeben. Anlaß hierfür war der 1707 durch sein Gutachten gebilligte und theologisch untermauerte Konfessionswechsel der Enkelin des Helmstedter Landesherrn Hg. Anton Ulrich v. Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel (1704-17) wegen ihrer Heirat mit dem damaligen spanischen Kg. und späteren Ks. Karl VI. (1711-40). Seine konfessionstheologisch weit über bloße Irenik hinausgehende Haltung, die sich bereits in früheren Werken angedeutet hatte, kam in diesem Gutachten zu einem Höhepunkt und führte im in- und ausländischen Protestantismus zu strikter Ablehnung. F. liegt in der Klosterkirche von Königslutter bei Helmstedt begraben, dessen ev. Abt er seit 1701 bis zu seinem Tod war.

NDB IV, 735 f.
Bautz, F. W. (Hrsg.), Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. 1, Hamm 1970, 1590 f.

Gößner