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Stadtarchiv Nürnberg
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Stichwort:
Schwindel, Georg Jakob
Geburtstag:
*7.2.
Geburtsjahr:
1684
Geburtsort:
N
Todestag:
+14.8.
Todesjahr:
1752
Todesort:
N
Beruf:
Theologe
zus. Personenangaben:
V.: Johann S. (+1710), Schneider, M.: Esther, geb. Taubenmerckel (*1654); oo 1714 N Eva Ehrt (+1753), 8 K.
Text:
S. war ein ebenso profunder Kenner der N Kirchen- und Gelehrtengeschichte (sein 15bändiges 'Allgemeines gelehrtes Priesterlexikon' blieb allerdings ungedruckt) wie beliebter Seelsorger, Prediger und hochangesehener Wohltäter der Armen. An ihm, der den pietistischen Zirkel der Erweckten ((->) Collegia pietatis) und den Armenschulbetrieb des Ambrosius (->) Wirth fortsetzte, schieden sich jedoch die Geister. Nach dem Studium in (->) Altdorf (1703-07, Magister 1707) wurde er 1714 Diakon an der (->) Heilig-Geist-Kirche, 1730 Mittagsprediger an der (->) Katharinenkirche. 1723 war er als Inspektor der privaten (->) Armenschule in die Nachfolge Wirths getreten. Die pietistischen Zirkel, zu denen regelmäßig über 100 Menschen zusammenkamen und die sowohl vom (->) Stadtregiment als auch von der übrigen Geistlichkeit mit Argwohn betrachtet wurden, mußten aus seiner Wohnung verlegt werden. 1739 wurde er Opfer einer Intrige, bei der seine Kollegen eine höchst undurchsichtige und wenig rühmliche Rolle spielten. Er verlor sein Amt und mußte zwei Jahre Haft im obersten Stockwerk des (->) Luginsland verbringen. Den Prozeß nahm die Stadt zum willkommenen Anlaß, sämtliche pietistischen Zirkel zu verbieten. S. Gegenklage gegen die Stadt N vor dem Reichshofrat in Wien wurde nach 13 Jahren mit einem für ihn günstigen Vergleich beendet. Wenige Wochen später starb er.
Literatur:
Will, NGL III, 659-663.
Simon, M., Jakob S. Die Tragödie eines pietistenfreundlichen Pfarreres in N, in: ZBKG 23 (1954), 17-94.
Autor:
Hövelmann


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