Wolff, Heinrich, Dr. med.

*3.2.

1520

Oettingen/Ries (Donau-Ries-Kreis)

+21.12.

1581

N (ev.)

Stadtarzt

V.: Georg W. (1472-1536), Stadtvogt in Oettingen, M.: Katharina, geb. Dehlinger (+1550); oo N 21.5.1554 Rosina Rosendzweidt, geb. Göringe, mehrere K.

Nach der Schulzeit in Oettingen und als Schüler von Joachim (->) Camerarius d.Ä. in N begann W. sein Studium in Tübingen, ging darauf nach Straßburg, später folgten Studienaufenthalte in Montpellier und Avignon, dort erfolgte 1548 die Promotion. Seit 1553 war W. als (->) Stadtarzt in N tätig und hatte eine umfangreiche Praxis. Mehrere Fürsten, Hg., der Bf. zu (->) Bamberg und zahlreiche N Patrizier waren seine Patienten. Er weilte oft außerhalb der Mauern der Stadt bei Konzilen und als anerkannter Badearzt in Wemding und Baden-Baden. Bald geriet er jedoch in Streit mit seinen Kollegen in N, da er Schriften des Arztes und Naturforschers Philippus Theophrastus Paracelsus (1493-1541) herausgab. Er galt als 'schwarzes Schaf' unter den N Ärzten; Camerarius bezeichnete ihn als Häretiker und Sektierer, der nicht den schulmedizinischen Lehren zugehöre, sondern dem 'dahergelaufenen' Paracelsus anhänge. Offensichtlich spielte auch Kollegen-Neid eine beträchtliche Rolle. W. war auch an der Sondersiechenschau ((->) Sondersiechenalmosen) beteiligt. Zu seinen Werken zählen zwei Bücher in deutscher Sprache aus paracelsistischen Manuskripten.

StBN, Cent V, 42.

Brechtold, W., Dr. Heinrich W. (1520-1581), Diss. Würzburg 1959.

Gröschel