Kiefhaber, Karl Sigmund, Dr. phil. h.c.

*24.4.

1762

N

+6.3.

1837

München (ev.)

Archivar, Historiker

V.: Johann Conrad K. (+1790), Gegenschreiber in N; M.: Susanna Barbara, geb. Kiefhaber (+1787); 1. oo 7.9.1790 Poppenreuth Catharina Barbara Margareta Schenk (1765-1814); 2. oo 1815 Ansbach Johanna Maria Späth (1776-1829).

Von 1780 an studierte K. die Rechte in (->) Altdorf, wo er zu Johann Christian (->) Siebenkees und Georg Andreas (->) Will in enge Beziehungen trat. 1783/84 arbeitete er als Praktikant bei seinem Vater, danach als Sekretär bei Senator Christoph Friedrich v. (->) Stromer. 1790 übernahm er eine Stelle als Substitut bei den Klosterämtern St. Clara und (->) Pillenreuth, von 1803 an versah er die (->) Vogteigerichtsbarkeit der beiden (->) Waldämter. Als Lektor, Sekretär und Vorstandsmitglied spielte er seit 1793 eine führende Rolle in der (->) Gesellschaft zur Beförderung vaterländischer Industrie; 1800 übernahm er die Aufsicht über die der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Bibliothek Wills. 1806 in den bayerischen Staatsdienst übernommen, ging er 1812 als Erster Adjunkt des neugegründeten Reichsarchivs nach München. Bereits zwischen 1821 und 1824 als Dozent an der von ihm initiierten Archivschule München tätig, hielt er, als Archivar 1829 in den Ruhestand versetzt, von 1826-36 als Honorarprofessor Vorlesungen an der Universität München. Von K. stammen zahlreiche Arbeiten zur Geschichte N sowie mehrere Lebensbeschreibungen verstorbener Zeitgenossen. Als Lehrer für Diplomatik betonte er deren grundlegende Bedeutung für alle historischen Wissenschaften. Nach ihm wurde eine Straße in (->) Mögeldorf benannt.

BSB, Kiefhaberiana.
StBN, Nor. 232.2° I.

Neuer Nekrolog der Deutschen 15 (1837), Nr. 116.
ADB XV, 712 f.

Seiderer