Solger, Adam Rudolf

*1.10.

1693

Velden (Lkr. N Land)

+23.11.

1770

N (ev.)

Theologe, Stadtbibliothekar

V.: Johann Christoph S., Stadtschreiber; M.: Rosina, geb. Kaufani; 1. oo N 6.10.1721 Anna Maria Schuster (+1761), 3 S., 1 T.; 2. oo N 12.10.1762 Susanna Johanna Dannreuther (+1789).

Nach dem Theologiestudium an den (->) Universitäten Altdorf und Jena (ab 1711) kehrte S. 1716 nach N zurück, wo er seit 1720 verschiedene geistliche Ämter versah. Als Prediger an der (->) Frauenkirche (seit 1742) übernahm er 1746 die Professur für Kirchen- und Gelehrtengeschichte am Auditorium Aegidianum. Ab 1759 wirkte er als erster Prediger an St. (->) Sebald und damit als Antistes der N Geistlichkeit und als nebenamtlicher Stadtbibliothekar. S. ist v.a. als großer Bibliophiler bekannt. Er trug nacheinander drei bedeutende (->) Privatbibliotheken zusammen, von denen die ersten zwei in gedruckten Katalogen von 1738 und 1760-62 ('Bibliotheca sive supplex librorum impressorum, ... et codicum manuscriptorum', 3 Bde.) faßbar sind. Während die erste Sammlung durch Verkauf zerstreut und die letzte an ein unbekanntes bayerisches Kloster abgegeben wurde, ist die zweite 1766 von der Stadt N für 15.000 fl erworben und in der (->) Stadtbibliothek separat aufgestellt worden. Sie umfaßt ca. 6.850 Bände an seltenen Drucken und bibliophilen Raritäten sowie 96 wertvolle Handschriften; Schwerpunkt bildet das theologische Schrifttum mit zahlreichen Bibelausgaben.

StBN, Solg.

ADB XXXIV, 565 f.
DBA 1193, 88-100.
Jürgensen, R., Stadtbibliothek, in: Hb. der historischen Buchbestände in Deutschland, Bd. 12, Hildesheim u.a. 1996, 115, 131 f.

Sauer