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1.
Stichwort:
Blumröder, Gustav Philipp
Geburtstag:
*27.6.
Geburtsjahr:
1802
Geburtsort:
N
Todestag:
+23.12.
Todesjahr:
1853
Todesort:
N
Beruf:
Arzt
zus. Personenangaben:
V.: Johann Friedrich B., Lederhändler, M.: Anna, geb. Stößel; oo 1835 Sabina Elisbetha Schmidt (1807-40), 3 T., 1 S.
Text:
B. studierte zunächst Theologie, später Medizin in (->) Erlangen und Würzburg. Danach arbeitete er an Kliniken in Berlin, Wien und Paris. 1828 wurde B. Spital- und Armenarzt in (->) Hersbruck und begann mit seiner wissenschaftlich-literarischen Tätigkeit. 1835 ging er als Amts- und Gerichtsarzt nach Kirchenlamitz (Lkr. Wundsiedel). 1848 wurde er als Abgeordneter des Wahlkreises Wunsiedel in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt und ging mit dem Rumpfparlament nach Stuttgart. Dies zog 1849 die Verhaftung wegen Hochverrats nach sich. Der viermonatigen Inhaftierung folgte die Entlassung als Gerichtsarzt, 1850 die Versetzung in den Ruhestand. Daraufhin kehrte B. in seine Geburtsstadt zurück. B. verfaßte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge auf dem Gebiet der Psychiatrie und war auch Mitherausgeber der 'Blätter für Psychiatrie'. In seinem medizinisch-psychiatrischen Hauptwerk 'Über das Irresein oder anthropologisch-psychiatrische Grundsätze' (Leipzig 1836), das auf naturphilosophischen Theorien fußt, verfolgte er einen ganzheitlichen Ansatz. Unter dem Pseudonym Antonius Anthus beschrieb er in den 'Vorlesungen über Eßkunst' den kulturellen Stellenwert der Nahrungsaufnahme. Daneben stammen auch literarische Werke, u.a. der im Stil von E. T. A. Hoffmann verfaßte Roman 'Morano' (2. Auflage 1834), von B. Er wurde im Familiengrab auf dem (->) Johannisfriedhof beigesetzt. In Kirchenlamitz und im N Stadtteil (->) Mögeldorf wurde der Arzt und Psychiater durch eine Straßenbenennung geehrt.
Literatur:
Imhoff, N, 269. Meyer, H., Dr. Gustav B. 1802-1853, in: Die Krebsbacker 1 (1991), 12-29.