Kreling, August von

*23.5.

1818

Osnabrück (Niedersachsen)

+22.4.

1876

N (ev.)

Historienmaler, Direktor der Kunstgewerbeschule

V.: Johann Friedrich K. (+1835), Brotbäcker, M.: Marie Margarethe, geb. Biermann; oo München 1854 Johanna Kaulbach, 2 S., 3 T.

Als Schüler der Polytechnischen Schule in Hannover fiel K. als künstlerisches Talent auf. Ab 1836 besuchte er die Bildhauerklasse Ludwig v. Schwanthalers und die Malklasse von Peter Cornelius an der Münchener Kunstakademie. 1847 schloß eine Italienreise die Ausbildung ab. 1853 wurde K. als Nachfolger Albert Christoph (->) Reindels als Vorstand an die (->) Kunstgewerbeschule nach N berufen. Ein Jahr später heiratete er die Tochter des Münchener Hofmalers und Akademiedirektors Wilhelm v. Kaulbach. 1864 erhielt K. die Titel Direktor und Professor. Mehr als 20 Jahre prägte K. entscheidend das N Kunstleben. Überlokalen Ruhm errangen die von ihm geleiteten Fassadendekorationen anläßlich des (->) Deutschen Sängerfestes in N 1861. 1864 wurde K. N (->) Ehrenbürger, 1866 verlieh ihm Kg. Ludwig II. (1864-86) den persönlichen Adelstitel. Neben dem Lehramt an der Kunstgewerbeschule leitete K. die Kgl. Gemäldegalerie im (->) Landauerschen Zwölfbrüderhaus; dieses Amt legte er 1874 auf eigenen Wunsch nieder. K. verband dekoratives Talent mit Vielseitigkeit und Pragmatismus, der sich v.a. in der Förderung der Gewerbe ausdrückte. Eine Fülle von Auszeichnungen wuchs ihm zu und bildete die Grundlage seiner internationalen Reputation (Taylor-Davidson-Brunnen in Cincinnati, Ohio, 1871). Die N Hauptwerke, Glasfenster im (->) GNM und Deckengemälde im (->) Alten Stadttheater, sind nicht erhalten. Ein Fenster 'Die Gewinnung und Segnungen des Gaslichts' (1864) aus dem N (->) Gaswerk wurde vom GNM erworben. Die K.straße in (->) Gärten h.d.V. ist nach ihm benannt.

Lindemann, I., August v. K. (1816-76), in: Osnabrücker Mitteilungen 85 (1976), 115-151.
Dies., August (Friedrich) v. K. (1816-76). Sein Leben und sein Werk, Osnabrück 1976.
Kluxen, A. M., Die Geschichte der Kunstakademie in N, in: JfL 59 (1999), 184-188.

Mende