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1.
Stichwort:
Heerwagen, Heinrich Wilhelm, Dr. phil.
Geburtstag:
*4.5.
Geburtsjahr:
1811
Geburtsort:
Bayreuth
Todestag:
+5.12.
Todesjahr:
1888
Todesort:
N
Beruf:
Philologe
zus. Personenangaben:
V.: Christian Albrecht Christoph H. (*1776), Rechtsanwalt in Bayreuth, M.: Sophie, geb. Wolf; oo Bayreuth Amalie Fikenscher (+1849).
Text:
Der Sohn eines Rechtsanwalts in Bayreuth besuchte das dortige Gymnasium und studierte 1828-31 Philologie an der Universität München. Dort stand er besonders unter dem Einfluß der Neuhumanisten Friedrich Thiersch (1784-1860) und Leonhard v. Spengel (1803-80) sowie der Naturphilosophen Friedrich Wilhelm Joseph v. Schelling (1775-1854) und Lorenz Oken (1779-1851). 1833 kehrte er als Lehrerassistent ans Gymnasium in Bayreuth zurück, ging dann 1838 für sechs Jahre als Studienlehrer nach Frankenthal und wirkte danach wieder in Bayreuth. 1857 wurde H. Rektor am Egidiengymnasium ((->) Melanchthon-Gymnasium) in N. Während seiner 27jährigen Amtszeit (bis 1884) stieg die Schülerzahl von 407 auf 857 an. H. blieb N. treu und lehnte Rufe an die (->) Universität Erlangen als Nachfolger Karl Friedrich v. (->) Nägelsbachs und ans 'Johanneum' in Hamburg ab. Der Erhalt der städtischen Handelsschule wurde v.a. als ein Verdienst H. angesehen. H. war langjähriger Vorstand des (->) Pegnesischen Blumenordens (1863-85) und stand so mitten im literarischen Leben der Stadt. H. galt als einer der besten Kenner des römischen Geschichtsschreiber Titus Livius, über den er 1835 promoviert und später zahlreiche Studien verfaßt hat. 1866 erhielt er den Verdienstorden vom Hl. Michael, 1870 wurde er korrespondierendes Mitglied der Kgl. Bayerischen Akademie der Wissenschaften, und 1878 (->) Ehrenbürger der Stadt N. Nach ihm wurde eine Straße in (->) Rennweg benannt.
Literatur:
Westermayer, A., Dr. Heinrich Wilhelm H., weil. Rektor des Gymnasiums in N, N 1889. Kress, G. v., Dr. H. W. H. +, in: MVGN 8 (1889), 235-237.