Gnauth, Adolf

*1.7.

1840

Stuttgart

+19.11.

1884

N

Architekt, Maler

V.: Adolf G., Lithograph und Kupferstecher.

G. studierte Architektur am Polytechnikum in Stuttgart, wo er auch als Architekt sowie als Lehrer an der Baugewerkschule und am Polytechnikum arbeitete. Erst nach seiner Übersiedlung nach München 1876 beschäftigte er sich mit Malerei und Kunstgewerbe. 1876 erfolgte der Ruf an die N (->) Kunstgewerbeschule als Direktor in der Nachfolge August v. (->) Krelings. G. reorganisierte 1878 die Kunstgewerbeschule, indem er die rein künstlerischen Fächer aufhob. Für die (->) Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie- und Kunstausstellung 1882 entwarf er die Bauten. G. fertigte Entwürfe für monumentale Brunnen in Leipzig, Heilbronn und Erlangen. Seine persönliche stilistische Präferenz für die Architektur der italienischen Renaissance sollte in N nicht heimisch werden. Seine Entwürfe in Zusammenarbeit mit Carl v. (->) Stegmann für den Neubau des (->) Bayerischen Gewerbemuseums wurden nicht ausgeführt, ebensowenig das (->) Ringstraßenprojekt in N. Die Ausgestaltung von Villen mit einer Vorliebe für den Farbenzauber des Orients gehörten zu seinen bevorzugen Bauaufgaben, die er meist nur außerhalb N ausführen konnte. Das Münchener Palais des Industriellen Theodor v. (->) Cramer-Klett gestaltete G. neu.

ADB IL, 401-403.
Thieme/Becker IV, 275.

Luther