Nachdem B. um 1540 nach N. gekommen war, war er zunächst wohl Schüler Johann (->) Neudörffers. In Leipzig bildete er sich weiter aus und ging auch bei dem Büchsenmeister Leonhard Sehofer in die Lehre. B. kehrte nach N. zurück und leitete eine Schreib- und Rechenschule. 1548 erwarb er das (->) Bürgerrecht in N und heiratete die Tochter des Sebald (->) Heyden. 1550 kaufte er das Haus von Veit (->) Stoß, vor der Pest 1561-63 floh er in seine Heimatstadt Bamberg. Seine Bedeutung als Kalligraph liegt darin, daß er die deutschen Buchstaben durch geometrische Konstruktion in ihren Proportionen verbessern wollte. Zu diesem Zweck legte er weit verbreitete Tafeln mit Schriftmustern vor. Auch über Mathematik, Feldmeßkunst und Heraldik verfaßte er Schriften, die überwiegend ungedruckt blieben. Von seinen vier Söhnen taten sich Christoph Fabius (1568-1622), 1604-12 Genannter des (->) Größeren Rats, ebenfalls als Kalligraph und Franz Joachim (1554-93) als (->) Schreib- und Rechenmeister hervor. Letzterer wurde als Komponist von deutschen und italienischen Tanzliedern ein Wegbereiter des oberstimmenbetonten homophen Gesellschaftslieds.
Literatur:
NDB II, 565 f. Endres, R., Das Schulwesen in Franken im ausgehenden Mittelalter, in: Moeller, B. u.a. (Hrsg.), Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, Göttingen 1983, 173-213. Jakob, R., Schulen in Franken und in der Kuroberpfalz 1250-1520, Wiesbaden 1994.