Graff, Johann Andreas

*1.5.

1636

N

+6.12.

1701

N (ev.)

Maler, Zeichner, Kupferstecher, Verleger

1. oo Frankfurt/Main 16.5.1665 Maria Sibylla Merian, 2 T.; 2. oo 25.6.1694 J. Anna Maria Hofmann, 1 K.

Nach einer ersten Ausbildung bei Leonhard Häberlein in N. absolvierte G. von 1653-58 eine Lehre bei dem Stillebenmaler und Bilderhändler Jacob Marrel in Frankfurt. 1658-64 arbeitete er in Venedig und Rom, um 1665, nach Frankfurt zurückgekehrt, Marrels Stieftochter Maria Sibylla (->) Merian zu heiraten. 1670 übersiedelte die Familie nach N, wo sie bis 1681 am Milchmarkt (heute (->) Bergstr. 10) wohnte. 1682 kehrte Merian nach Frankfurt zurück, G. pendelte zeitweilig, blieb aber ab 1685 in N. G. Versuch, seine Frau, die sich den Labadisten angeschlossen hatte, wiederzugewinnen, schlug fehl. G. gab in N 1675-80 in zwei Auflagen Merians 'Blumenbuch' und 1679 den ersten Band ihres 'Raupenbuchs' im Eigenverlag heraus. Gemeinsam trug sich das Ehepaar am 3.4.1679 im Stammbuch des Altdorfer Studenten Andreas Arnold mit Aquarellen ein. 1671-1700 zeichnete G. zahlreiche Ansichten von Kirchen, Straßen und Plätzen N und von Orten der Umgebung. Johann Ulrich Kraus übertrug seine Zeichnungen in Radierungen, die G. teilweise dem (->) Rat der Stadt N dedizierte. Diese N (->) Prospekte sind von außerordentlichem dokumentarischen Wert und besonderem künstlerischen Rang. Hervorzuheben sind G. Innenansichten N Kirchen.

StadtAN B 14/I Nr. 184, fol. 139-140.
StAN, Rst. N, RV Nr. 2936, 2 f.; Stadtrechnungsbelege Nr. 1186.

Thieme/Becker XIV, 484 f.
Lebensbilder I, 221-254.
Wettengl, K. (Hrsg.), Maria Sibylla Merian, Frankfurt/Main 1997.

Gerstl